Gladbach-Trainer Lucien Favre (l.) ist froh, dass er wieder auf Marco Reus zurückgreifen kann
Gladbach-Trainer Lucien Favre (l.) ist froh, dass er wieder auf Marco Reus zurückgreifen kann

Gladbach mit Reus und Respekt

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München - Zu Beginn der Pressekonferenz vor dem letzten Hinrundenspiel hatte Lucien Favre eine hervorragende Nachricht für alle Gladbach-Fans parat: Marco Reus kann am Sonntag gegen den 1. FSV Mainz 05 spielen (ab 17 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio).

"Marco fühlt sich gut. Er hat gestern und heute jeweils einmal mit der Mannschaft trainiert. Er ist bereit", sagte der Gladbacher Coach am Freitag. Zweieinhalb Wochen konnte Reus nach seinem in Köln erlittenen Zehbruch nicht trainieren, doch an einen zu großen Konditionsverlust bei ihm glaubt Favre nicht. "Marco hat in der Zeit viele intensive Übungen gemacht. Ich denke nicht, dass das ein Problem ist."

Respekt vor Mainz - Vertrauen in eigene Stärke

Sollte sich Reus auch nach dem Abschlusstraining am Samstag gut fühlen, ist ein Einsatz in der Startelf wahrscheinlich. Gleiches gilt für Havard Nordtveit, der zuletzt in Augsburg wegen einer Prellung am Sprunggelenk zum Zuschauen verdammt war. Über die ärgerliche 0:1-Niederlage beim Aufsteiger wollte Favre nicht mehr viele Worte verlieren. "Es war dort keine gute Leistung von uns. Wir waren engagiert, aber sind zu selten in den Strafraum gekommen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", meinte der Schweizer.

Er richtete seinen Blick nach vorne, schließlich wartet bereits die nächste schwierige Aufgabe. Kein anderes Bundesliga-Team kassierte auswärts so wenige Niederlagen wie Mainz Bei sieben Auftritten in der Fremde verließ der FSV nur ein einziges Mal (1:3 in Kaiserslautern) den Platz als Verlierer. "Das sagt alles über die Qualität der Mainzer aus", unterstrich Favre. "Sie sind extrem gut organisiert und können vier verschiedene Spielsysteme spielen, die sie häufig während einer Partie ändern. Wir müssen auf alle Fälle vorbereitet sein."

Weil die Borussia allerdings zuhause in dieser Saison noch ungeschlagen ist (5 Siege, 3 Unentschieden), scheint eine Krönung der erfolgreichen Hinrunde, in der die "Fohlen" munter in der Spitzengruppe mitmischten, absolut möglich. "Zuhause stehen wir sehr stabil, und spielen sehr gut und mutig nach vorne. Das erarbeitete Selbstvertrauen und die großartige Unterstützung der Fans helfen uns natürlich dabei", sagte Favre, der lediglich auf Joshua King verzichten muss.

Im Kollektiv gegen Reus

Thomas Tuchel sagte mit Blick auf die Auftritte seiner Elf in der Fremde (1 Sieg, 5 Unentschieden, 1 Niederlage), dass die Heimteams zumeist sehr froh über den einen Zähler waren und der Mainzer Punktgewinn häufig hochverdient war. "Es ist ein Qualitätsmerkmal, auswärts so konstant zu sein", so der FSV-Coach, der nicht erst beim viele positive Dinge gesehen hat: "Aus dem Spiel heraus ist es sehr schwer, gegen uns zu Torchancen zu kommen. Die Art und Weise, wie wir verteidigen, die stimmt absolut."

Ob er sein Team besonders auf Reus einstelle? "Es gilt die Situationen zu unterbinden, in denen er sich wohlfühlt", sagte Tuchel im Hinblick auf die Bewachung von Gladbachs Schlüsselspieler. Eine besondere Bewachung wird es auch für ihn nicht geben. "Bei jedem Club gibt es solche Spieler. Ob sie jetzt Podolski, Götze, Robben oder Reus heißen. Das verteidigen wir immer gemeinsam."

Zur Defensiv-Abteilung seiner 05er könnte wieder Kapitän Nikolce Noveski zählen. Seit Wochenbeginn befindet sich der Mazedonier im Mannschaftstraining. Nach Muskelverletzung und sechs Wochen Pause ist der Abwehrchef endlich wieder beschwerdefrei. "Er ist möglicherweise ein Kandidat für den Kader, aber nicht für die Startelf", sagte Tuchel. Nicht im Training und somit keine Alternativen für das Spiel in Gladbach sind weiterhin Marcel Risse, Florian Heller, Adam Szalai und Andreas Ivanschitz sowie Deniz Yilmaz, der sich einen Pferdekuss zugezogen hat.