Jubel beim Aufsteiger: Eintracht Frankfurt gewann das Hinspiel gegen den SC Freiburg knapp mit 2:1
Jubel beim Aufsteiger: Eintracht Frankfurt gewann das Hinspiel gegen den SC Freiburg knapp mit 2:1

Gipfeltreffen der Überraschungsteams

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Frankfurt - Eigentlich darf der SC Freiburg das Gipfeltreffen der Überraschungsteams gegen Eintracht Frankfurt gar nicht gewinnen. Wenn der Tabellenfünfte am Freitagabend (Freitag, ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) den Vierten schlagen und auf den Qualifikations-Platz zur Champions League vorrücken sollte, würden die "Probleme" für die Breisgauer erst richtig losgehen.

Streich hat "keine Träume"

Schließlich genügt die Platzlänge nicht dem europäischen Standard. Der Sport-Club müsste bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) wegen fehlender 4,5 Meter um eine Ausnahmegenehmigung bitten - für Trainer Christian Streich sind Planungen für die erste Europacup-Teilnahme seit zwölf Jahren aber ohnehin nur Zeitverschwendung.



"Das ist doch nur Gerede und Spekulation. Wir sollten nicht so viel reden, sondern so gut wie möglich Fußball spielen. Reden können andere, es gibt doch genug Experten", kommentierte der Erfolgstrainer die Einschätzung vieler Fußball-Fachleute, die die Breisgauer vor dem Duell mit dem Aufsteiger auf dem besten Weg in Richtung Europa sehen: "Ich habe keine Träume. Wenn man träumt, wacht man auf und liegt auf der Nase." Der Coach mag es lieber eine Nummer kleiner. "Wichtig ist nur, dass wir die Mannschaft mental so weit bringen, dass sie an die guten Spiele zuletzt anknüpfen kann", sagte der 47-Jährige.

Im Gegensatz zu seinem Trainer schielt Präsident Fritz Keller aber schon in Richtung der besten Platzierung in der Abschlusstabelle seit 18 Jahren - im Jahr 1995 beendeten die Freiburger die Saison als Dritter. "Ich weiß nur eins: Diese Truppe verliert äußerst ungern. Deshalb wird sie um jeden Platz fighten", sagte Keller der "Bild": "Um die Platzlängen-Frage machen wir uns aber wirklich keine Gedanken."

Verantwortliche bleiben gelassen



Ernsthafte Schwierigkeiten sind für den SCF in der Hinsicht aber auch nicht zu erwarten. Schließlich spielen auch andere Clubs, wie beispielsweise der FC Liverpool, mit einer UEFA-Ausnahmeregelung auf einem zu kurzen Platz.

Doch auch wenn sich Keller keine Gedanken um das Spielfeld macht, ist der Vereinsboss nicht völlig sorgenfrei. "Im Erfolg macht man bekanntlich die meisten Fehler. Deshalb denken wir schon jetzt ganz nüchtern an die Zukunft", äußerte der 54-Jährige. Streich, der wohl auf den angeschlagenen Vegar Hedenstad verzichten muss, konkretisierte die Schwierigkeiten: "Wenn wir Europa wirklich schaffen sollten, haben wir das Problem, wie wir es mit dem Kader machen sollen."

Eintracht muss improvisieren



Von solchen Befürchtungen ist die Eintracht weit entfernt. Für Vorstandsboss Heribert Bruchhagen hat die Partie vorentscheidenden Charakter im Kampf um den Einzug in den Europacup. "Das haben alle nicht erwartet, dass das ein Topspiel wird. Nachdem beide Mannschaften das Ziel Klassenerhalt geschafft haben, schielen sie jetzt nach Europa. Dafür ist es ein richtungweisendes Spiel", sagte der 64-Jährige..

Für Frankfurts Trainer Armin Veh, der ohne den gesperrten Japaner Takashi Inui und den verletzten Neuzugang Srdjan Lakic auskommen muss, ist der Ausgang dieser wichtigen Partie völlig offen. "Das wird ein Spiel auf Augenhöhe, die Qualität ist ähnlich", sagte der 52-Jährige, der großen Respekt vor der Arbeit seines Kollegen Streich hat. "Er macht das richtig gut, versteht viel vom Fußball und ist ein sympathischer Kollege", äußerte Veh: "Er zaubert immer wieder ein paar Leute aus dem Hut. Freiburg steht nicht umsonst da oben."



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