Nils Petersen (l., gegen Harvard Nordtveit) ist Bremens neue Ausrichtung mit Doppel-Sechs kein Problem: "Ich hatte meine Abschlüsse"
Nils Petersen (l., gegen Harvard Nordtveit) ist Bremens neue Ausrichtung mit Doppel-Sechs kein Problem: "Ich hatte meine Abschlüsse"

"Genau die richtige Taktik"

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Mönchengladbach - Werder Bremen hat beim seine Negativ-Serie vorerst gestoppt. Das von Trainer Thomas Schaaf taktisch neu formierte Team erkämpfte sich mit einer kompakten Mannschaftsleistung nach zuletzt drei Niederlagen in Folge zumindest wieder einen Punkt. Am kommenden Spieltag soll gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth der Befreiungsschlag folgen, wie Stürmer Nils Petersen im Interview erklärt.

Frage: Herr Petersen, wie wichtig ist der Punktgewinn für Ihre Mannschaft?

Nils Petersen: Wir wissen, dass uns der Punkt nicht weit nach vorne bringt, aber ich glaube gerade nach den drei Niederlagen in Serie tut so ein kleines Erfolgserlebnis auch mal gut. Wenn wir das 1:2 in der 92. Minute bekommen hätten, wäre es ein erneuter Rückschlag gewesen. Wir müssen auch mal für unseren Kampf belohnt werden. Trotzdem haben wir noch Fehler gemacht, aber auf das Spiel lässt sich aufbauen.

Frage: Inwieweit haben sich die Änderungen in der taktischen Formation gegen Mönchengladbach ausgezahlt?

Petersen: Wir haben mit dieser Formation einen Punkt bei einer heimstarken Mannschaft geholt. Gerade heute hat es uns gut getan, dass wir kompakt gestanden haben. Natürlich saßen mit Marko Arnautovic, Aaron Hunt oder Eljero Elia viele potenzielle Stammspieler auf der Bank, die es vielleicht genauso gut gemacht hätten. Heute hat es so aber gepasst. Jeder wollte seine Chance nutzen. Spieler wie Mateo Pavlovic oder Tom Trybull, die beide ihr erstes Spiel von Beginn an gemacht haben, haben ordentliche Leistungen gezeigt.

Frage: Ist es für Sie als Stürmer schwieriger, wenn Spieler wie Arnautovic, Hunt oder Elia auf der Bank sitzen?

Petersen: Natürlich sind es Topleute, die für entscheidende Situationen sorgen und Stürmer in Position bringen können. Aber auch Aleksandar Ignjovski, der ein Tor macht, oder Zlatko Junuzuvic und Hunt in der zweiten Halbzeit haben auch Betrieb nach vorne gemacht. Ich musste mich nicht beschweren. Es kamen Bälle rein und ich hatte meine Abschlüsse.

Frage: Wie wichtig war die Doppel-Sechs?

Petersen: Heute war sie wichtig, um sicher zu stehen. Auf der anderen Seite haben wir gegen Hoffenheim und Stuttgart auch Spiele mit dem anderen System erfolgreich bestritten. Gegen Gladbach war es nun genau die richtige Taktik.

Frage: Wie sehr haben Sie in der Schlussphase um den Punkt gezittert?

Petersen: Man muss zugeben, dass wir am Ende richtig Glück hatten. Wenn man die letzte Situation sieht, müssen wir dankbar sein, dass wir den Punkt auch mitnehmen.

Frage: Was nehmen Sie für das nächste Heimspiel gegen Fürth mit?

Petersen: Wenn wir so gegen Fürth auftreten, dann können wir auch die Fans wieder auf unsere Seite bringen. Dann verzeihen sie uns auch Fehler. Man kann Tore verschulden oder Bälle vorbei schießen, aber so lange man zeigt, dass man bereit ist, alles für Werder Bremen zu geben, werden die Zuschauer uns weiter unterstützen. Dann kommt auch die Sicherheit zurück.

Frage: Was für ein Spiel erwarten Sie gegen Fürth?

Petersen: Das wird ein ganz anderes Spiel - in Gladbach mussten wir kompakt stehen, weil die Borussia sehr offensiv ausgerichtet war. Gegen Fürth werden wir selbst das Spiel nach vorne treiben, weil wir die wichtige Partie gewinnen müssen. Da werden wir wohl auch taktisch wieder anders auftreten.

Frage: Kehrt nun etwas Ruhe bei Werder ein?

Petersen: Nach dem Erfolgserlebnis in Gladbach werden wir diese Woche wohl etwas ruhiger arbeiten können, auch weil wir ein ordentliches Spiel gemacht haben. Von der Punktausbeute sind wir aber noch weit weg von dem, was wir uns vorstellen. Mit 29 Punkten ist der Abstand zu den unteren Plätzen nicht so groß. Ich will so schnell wie möglich weg aus dieser Region, um nicht immer nach hinten gucken zu müssen. Drei Punkte wären dafür heute gut gewesen, aber auch der Punkt gibt uns ein gutes Gefühl. Auf jeden Fall besser, als wieder mit einer Niederlage ins nächste Spiel gehen zu müssen.

Aus Mönchengladbach berichtet Markus Hoffmann