Patrick Owomoyela (M.) meldete sich beim Sieg in Bremen mit einer starken Leistung und sogar einem Tor zurück
Patrick Owomoyela (M.) meldete sich beim Sieg in Bremen mit einer starken Leistung und sogar einem Tor zurück

"Gekämpft wie die Schweine"

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Bremen - Mit langsamen Schritten, fast schon schlurfend kam Neven Subotic nach dem Abpfiff im Bremer Weser-Stadion auf die wartenden Medienvertreter zu. Zuvor leistete er zusammen mit seinen Teamkollegen in Unterzahl fast die gesamte zweite Halbzeit Schwerstarbeit - am Ende siegte Borussia Dortmund mit 2:0.

"Wir sind als Mannschaft zusammengerückt - obwohl wir ein Mann weniger auf dem Platz waren. Wir haben gegen Bremen gezeigt, dass wir eine richtig gutes Team sind. Und wir waren an diesem Abend die bessere Mannschaft", meinte der Innenverteidiger.

Subotic kämpft sich rein

Nach einem etwas holprigen Saisonstart ist der Deutsche Meister wieder in der Spur. Der Erfolg an der Weser war bereits der dritte Sieg in der Bundesliga in Folge. Das gab es zuletzt im März dieses Jahres.

Subotic selbst ist ein gutes Beispiel für den Aufschwung beim BVB. Leistete sich der in der Vorsaison so verlässliche Serbe in der Liga und Champions League in schöner Regelmäßigkeit Ausrutscher, zeigte er gegen die Werder-Offensive um Top-Torjäger Claudio Pizarro nun wieder sein gewohntes Leistungsvermögen.

"Nach dem Platzverweis hatte ich richtig Bock. Ich liebe es, zu grätschen und die Bälle zu blocken. Dazu bin ich endlich mal nicht ausgerutscht. Das ist ein Riesengefühl für mich und vielleicht ist das ein Spiel, an das ich mich noch in ein paar Jahren erinnern werde. Wir haben aber alle gekämpft wie die Schweine", freute sich Subotic.

"Perfekt für das Selbstvertrauen"

Mit 16 Zählern rangieren die Westfalen jetzt auf Rang 3 in der Tabelle, sechs Punkte hinter dem großen Favoriten FC Bayern München. Dass sich der BVB im Aufwind befindet, ist unverkennbar. Hummels trat aber vorsorglich auf die Euphoriebremse: "Wir wissen, dass wir mit diesen drei Siegen noch nichts gewonnen haben und noch keine endgültige Saisonplatzierung für uns dabei herausspringt - genauso wenig haben die zwei Niederlagen davor etwas kaputt gemacht. Wir können das schon einordnen".

Auch in der Führungsetage wollte man die neue Erfolgsserie nicht überbewerten. "Uns geht es nicht um die drei Siege in Folge. Wichtig war, mal einen 'Big Point' zu holen. Wenn man beim Tabellenzweiten in Bremen mit zehn Mann zu Null gewinnt ist das natürlich perfekt für das Selbstvertrauen und dokumentiert auch nach Außen, dass wir keine Probleme haben", erklärte Vorstandsboss Hans-Joachim Watzke.

"Nach der schwierigen Phase zu Saisonbeginn war es für uns enorm wichtig, wieder in die Spur zu kommen. Wir haben die Außenwirkung wieder korrigiert", sagte Patrick Owomoyela, der bei seinem Ex-Club nach langer Verletzungspause sein erstes Saisonspiel absolvierte und gleich den Treffer zum Endstand beisteuerte.

Konzentration auf Olympiakos

Am Mittwoch ist der schwarz-gelbe Höhenflug aber schon wieder nur eine Statistik auf dem Papier. Denn dann gilt es, in der Champions League mit einem Sieg bei Olympiakos Piräus die Chancen aufs Erreichen der K.o.-Runde zu wahren.

Sven Bender ist frohen Mutes, dass der BVB auch bei den Griechen erfolgreich auftritt. "Dass wir gut Fußball spielen können, wissen wir. Dazu haben wir in Bremen auch noch gut verteidigt. Wenn wir das in den kommenden Partien wieder auf den Platz bringen, haben es die Gegner schwer gegen uns", so Bender.

Wenn sich die Dortmunder am Mittwochabend in Griechenland erneut völlig verausgaben und dabei wieder als echte Einheit auftreten, dann sollten die drei Punkte in der "Königsklasse" durchaus drin sein.

Aus Bremen berichtet Michael Reis