Serdar Tasci (r.) hatte gegen den FC Bayern alle Hände voll zu tun - und musste letztlich zwei Treffer von Mario Gomez mit ansehen
Serdar Tasci (r.) hatte gegen den FC Bayern alle Hände voll zu tun - und musste letztlich zwei Treffer von Mario Gomez mit ansehen

"Gegen den besten Angriff der Liga"

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Stuttgart - So etwas nennt man einen harten Arbeitstag. Thomas Müller, Franck Ribery, Arjen Robben, Mario Gomez - so hießen die Gegenspieler von VfB-Verteidiger Serdar Tasci am vergangenen Sonntagabend.

Im Interview mit bundesliga.de spricht Tasci über die Niederlage gegen die Bayern, über den Status Quo des VfB und die nächste Partie in Wolfsburg.

bundesliga.de: Serdar Tasci, der VfB hat gegen starke Bayern bravourös gekämpft, am Ende aber dennoch keinen Punkt geholt. Wie groß ist Ihre Enttäuschung?

Serdar Tasci: Zufrieden können wir damit natürlich nicht sein. Auf der anderen Seite haben wir eine Stunde mit zehn Mann gespielt, das war eine sehr schwere Aufgabe. Am Ende waren wir sogar noch am Ausgleich dran, leider haben wir es nicht mehr geschafft.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie jetzt die Lage des VfB nach der Niederlage ein? Die nächste Partie in Wolfsburg könnte Aufschlüsse darüber geben, wohin die Reise der Schwaben letztendlich führt in dieser Saison...

Tasci: Das wird sicher ein eminent wichtiges Spiel. Die Wolfsburger straucheln und haben keine gute Phase, das wollen wir ausnutzen und dort Punkte holen. Einfach wird das sicher nicht, denn die Wolfsburger sind zuhause deutlich stärker als auswärts.

bundesliga.de: Sorgen muss man sich um den VfB aber nicht machen?

Tasci: Natürlich wissen wir genau, was wir in der vergangenen Saison erlebt haben, dennoch haben wir bislang eine relativ stabile Saison gespielt. Leider haben wir schon einige Punkte leichtfertig liegen lassen, das ist aber für uns kein Grund, nicht weiterhin optimistisch zu sein.

bundesliga.de: Vielleicht noch mal kurz zum Spiel gegen die Bayern: Bei der Gelb-Roten Karte für Cristian Molinaro wirkte es so, als habe sich Ihr Teamkollege ein wenig von Arjen Robben provozieren lassen. Sehen Sie das ähnlich?

Tasci: Das kann ich nicht bestätigen. Molinaro ist als italienischer Nationalspieler erfahren genug, in diesen Momenten ruhig zu bleiben. Er wollte den Ball erobern, aber Robben schiebt geschickt seinen Körper dazwischen.

bundesliga.de: Mal ganz Ernst: Mit Gomez, Robben, Ribery und Müller mussten Sie gegen vier Weltklasseleute verteidigen. Schwerer geht s nicht, oder?

Tasci: Da ist man in der Tat über 90 Minuten voll gefordert. Wenn man gegen diese Vier spielt, weiß man danach, dass man gegen den wohl besten Angriff der Liga gespielt hat.

bundesliga.de: Ihr Trainer Bruno Labbadia hat gegen die Bayern mit Rückkehrer Julian Schieber nur einen Stürmer aufgeboten. Letztendlich vielleicht doch zu vorsichtig?

Tasci: Gegen die Bayern darf man nicht ins offene Messer laufen, da ist immer ein wenig Vorsicht angesagt.

bundesliga.de: Manchmal wirkt es beim VfB so, als würde man sich gegen leichtere Gegner schwerer tun als gegen die Hochkaräter der Liga. Täuscht das?

Tasci: Das glaube ich nicht, dass das so ist. Wir geben gegen jeden Gegner alles, und manchmal klappt das eben besser und manchmal leider auch schlechter.

Das Interview führte Jens Fischer