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Schalke-Keeper Timo Hildebrand sieht eine Positiv-Entwicklung bei den "Königsblauen"
Schalke-Keeper Timo Hildebrand sieht eine Positiv-Entwicklung bei den "Königsblauen"

Für Hildebrand ist die Flasche halbvoll

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Augsburg - Orientiert man sich an den nackten Zahlen, darf Schalke weiter von der "Königsklasse" träumen. Die vier Punkte, die das Team von Jens Keller aktuell weniger auf dem Konto hat als der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt, sind kein Rückstand, der sich nicht egalisieren ließe - zumal noch 15 Spiele bis Saisonende anstehen.

Keller spricht Klartext

Ernsthafte Zweifel am Erreichen des selbstgesteckten Ziels säen dagegen die Leistungen, die Königsblau in unschöner Regelmäßigkeit abliefert. Auch das war nicht dazu angetan, die Hoffnungen zu befeuern.



Entsprechend fielen die Kommentare nach der tristen Vorstellung aus. "Für einen Champions-League-Aspiranten reicht das nicht", räumte Mittelfeldmann Lewis Holtby, der nun doch mit sofortiger Wirkung zu Tottenham Hotspur wechselt, ein. Und auch Keller, der Huub Stevens als Chefcoach beerbt hat, sprach Klartext. "Wir sind nicht ins Spiel gekommen", bemängelte der 42-Jährige, der weiß, dass auch die Fußball-Göttern vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben: "Auf uns wartet noch ein Stück Arbeit."

Immerhin: In Augsburg blieben die "Knappen" im zehnten Spiel nach dem 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg am 27. Oktober vergangenen Jahres endlich mal wieder ohne Gegentreffer. In erster Linie ein Verdienst von Timo Hildebrand. "Man muss ein Kompliment an ihn richten. Er hat gut gehalten", lobte Holtby den nicht unumstrittenen Torhüter, der sich - im Gegensatz zu den meisten seiner Teamkollegen - als Positivdenker hervortat.

Hildebrand lobt die Defensivarbeit



"Wir haben gut verteidigt im gesamten Spiel", stellte er - warum auch immer - seinen Vorderleuten ein gutes Zeugnis aus. Auch in der Wertung des Unentschiedens kam zum Ausdruck, dass er zu jenen Zeitgenossen gehört, für die eine zur Hälfte gefüllte Flasche nicht halb leer, sondern halb voll ist. "Vielleicht", sagte der 33 Jahre alte Schlussmann, "ist dieser Punkt am Ende Gold wert."

Einen schwachen Tag hatte Klaas-Jan Huntelaar erwischt. Somit erfüllten sich die Erwartungen, die mit der Rückkehr des zuletzt beim 5:4-Sieg gegen Hannover 96 gelbgesperrten Stürmers verbunden waren, nicht einmal annähernd. Jeweils auf Vorarbeit von Roman Neustädter bot sich dem Niederländer zweimal die Möglichkeit, seine Mannschaft in Führung zu bringen. Zuerst scheiterte er mit einem Drehschuss aus Nahdistanz an Keeper Alexander Manninger (37.), dann brachte er, allein auf den FCA-Kasten zusteuernd, den Ball nicht unter Kontrolle (42.).

Schlüsselduell gegen Schlusslicht



"Auf diesem Platz war es schwierig", gab der Angreifer dem in der Tat holprigen Geläuf in der Augsburger Arena eine Mitschuld daran, dass ungewöhnlich viele Aktionen misslangen. In dieselbe Kerbe schlug Julian Draxler: "Ein Kurzpassspiel war da nicht möglich. Man hat gesehen, dass wir viel mit langen Bällen operiert haben. Das kam Augsburg natürlich entgegen."

Jetzt haben die "Knappen" ein weiteres Kellerkind vor der Brust: Schlusslicht Greuther Fürth stellt sich am kommenden Samstag auf Schalke vor. Für Timo Hildebrand der Anlass zur Empfehlung, dass man "ruhig bleiben" muss. "Wenn wir gegen Fürth die Punkte holen", sagte der Torhüter, "ist alles in Ordnung." Womit wir wieder bei der halb vollen Flasche wären.

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse