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Drei Monate nach dem letzten Heimsieg (2:1 gegen Schalke) durften Max Kruse und Co. (M.) endlich wieder daheim feiern: Gegen Hertha BSC siegte man mühelos mit 3:0 (© Imago)
Drei Monate nach dem letzten Heimsieg (2:1 gegen Schalke) durften Max Kruse und Co. (M.) endlich wieder daheim feiern: Gegen Hertha BSC siegte man mühelos mit 3:0 (© Imago)

Fohlen galoppieren wieder in "alter Stärke"

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Mönchengladbach - So schnell kann es im Fußball gehen. Mit zwei Siegen in den letzten beiden Spielen hat sich Borussia Mönchengladbach wieder zurück im Rennen um die internationalen Plätze gemeldet. Beim ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Hertha BSC präsentierten sich die Fohlen wie zu ihren besten Zeiten in der Vorrunde.

Eberl: "Haben sehr effizient gespielt"

Nach einer etwas nervösen Anfangsphase machte die Borussia kurzen Prozess mit den Gästen aus Berlin. Innerhalb von nur zwölf Minuten trafen nacheinander Juan Arango, Max Kruse und Raffael zwischen der 28. und 40. Spielminute zur beruhigenden 3:0-Pausenführung, die dann nach dem Seitenwechsel routiniert über die Zeit gebracht wurde.

Drei Monate nach dem letzten Heimsieg (2:1 gegen Schalke am 15. Spieltag) zeigten die Borussen wieder jene Tugenden, die sie in der Hinrunde so ausgezeichnet hatten. "Wir haben sehr effektiv gespielt und haben aus vier Chancen drei Tore gemacht", freute sich Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. "Wir wollten im zweiten Durchgang ein viertes Tor erzielten, aber auch auf keinen Fall einen Gegentreffer bekommen", erklärte Trainer Lucien Favre die Prioritäten. "Wir haben ruhiger gespielt und viel Ballbesitz gehabt. Es hat heute alles sehr gut geklappt. Wir haben sehr effizient gespielt."

Durch den Dreier gegen den Hauptstadtclub hat sich die Borussia wieder auf Platz 5 vorgearbeitet und hält nun gute Karten in der Hand, das internationale Geschäft zu erreichen. Und das trotz einer Serie von neun Spielen ohne Sieg zwischen dem 16. und 24. Spieltag.

Europa ist nicht mehr fern

In diesem Zeitraum holte die "Elf vom Niederrhein" zwar immerhin auch fünf Unentschieden, die Verunsicherung war jedoch bis zum befreienden Sieg in Dortmund am vergangenen Wochenende groß. Denn weil zuvor gegen Bremen, Hoffenheim, Braunschweig und Augsburg in vier Begegnungen nacheinander auch eine 1:0-Führung das angekratzte Nervenkostüm nicht beruhigen konnte.

In Dortmund brachte die Borussia nun erstmals einen Vorsprung über die Runden, gegen Berlin ebenfalls. Dass die Elf von Lucien Favre dabei zuletzt in sieben Spielen am Stück nach dem Pausenpfiff kein Tor mehr erzielte, fällt nicht mehr ins Gewicht. So eröffnen sich wieder neue Perspektiven, Europa ist nicht mehr fern, auch wenn Eberl mahnt: "Wir haben in den letzten Wochen nicht alles schwarz gesehen, jetzt malen wir auch nicht alles rosarot. Wir fangen jetzt nicht an, durchzudrehen."

Zum Matchwinner gegen die harmlosen Berliner avancierte einmal mehr Juan Arango, der erst sein sechstes Saisontor zur wichtigen 1:0-Führung erzielte und dann auch den zweiten Treffer per Freistoß auflegte. In seinen knapp fünf Jahren im Trikot der Borussia kommt der 33-jährige Venezolaner damit auf 65 Torbeteiligungen (23 Treffer, 42 Assists) in 147 Bundesliga-Spielen. Das sind starke Werte, doch noch keine entscheidenden Argumente für den Verein, den auslaufenden Vertrag mit dem Südamerikaner zu verlängern.

Arangos Zukunft noch ungewiss

"Juan ist ein fantastischer Fußballer, einer der besten Linksfüßler, die ich jemals gesehen habe", sagt Max Eberl. "Seine Effizienz beim Torschuss und Standards ist unbestritten. Er hat aber auch einige Defizite. Wir müssen in Ruhe entscheiden, was seine Zukunft betrifft. Im letzten Jahr haben wir bei Mike Hanke eine Entscheidung gefällt, die vielen schwer gefallen ist (den Vertrag nicht zu verlängern, Anm.d. Red.). Sie war nicht gegen Mike, sondern für eine neue Ausrichtung. Das überlegen wir momentan auch. Darüber ist Juan im Bilde."

Am kommenden Mittwoch gastiert die Borussia bei Eintracht Frankfurt (Mittwoch, ab 20 Uhr im Live-Ticker). Die letzten drei Gastspiele am Main konnte Gladbach alle gewinnen. Gegen die abstiegsbedrohten Hessen droht den Fohlen "ein unangenehmes Spiel gegen eine kämpferische Eintracht", findet Patrick Herrmann. "Wenn wir da unseren Lauf fortsetzen wollen, müssen wir genau da anfangen, wo wir gegen Hertha aufgehört haben." 

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski