Acht Spiele, acht Siege - der FC Bayern stellt durch den 5:0-Erfolg in Düsseldorf einen neuen Startrekord in der Bundesliga auf
Acht Spiele, acht Siege - der FC Bayern stellt durch den 5:0-Erfolg in Düsseldorf einen neuen Startrekord in der Bundesliga auf

FC Bayern zieht einsam seine Kreise

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Düsseldorf - Der FC Bayern dominiert die Bundesliga weiter nach Belieben. Bei Fortuna Düsseldorf und auch in der Höhe verdient mit 5:0. Damit haben die Münchener ihren makellosen Start weiter ausgebaut und zugleich mit dem achten "Dreier" im achten Spiel eine neue Bestmarke in der 50-jährigen Bundesliga-Geschichte gesetzt.

Nichts zu verschenken

Es war ein würdiger Rahmen für den besonderen Anlass. 54.000 Zuschauer in der ausverkauften Düsseldorfer ESPRIT Arena waren Zeuge einer beeindruckenden Demonstration der Stärke. Die Bayern beherrschten Ball und Gegner nach Belieben und demontierten den Aufsteiger, ohne dabei an die Grenzen gehen zu müssen.



Damit setzten die Bayern ihren einzigartigen Siegeszug fort und untermauerten ihre Tabellenführung und den Fünf-Punkte-Vorsprung auf den Tabellen-Zweiten Eintracht Frankfurt. Die Bayern haben nicht nur alle Spiele gewonnen, sie haben die Partien auch alle mit mindestens zwei Toren Unterschied für sich entschieden und blieben zudem in sechs der acht Spiele ohne Gegentor.

"Für den Rekord können wir uns aber nichts kaufen", versuchte Toni Kroos die Euphorie etwas zu bremsen. "Aber er ist schon etwas Gutes, weil wir bis jetzt das Maximale herausgeholt haben. So werden wir weitermachen. Aber auch in der letzten Saison sind wir gut gestartet. Und dann haben wir hier und da Punkte verschenkt. Das wollen wir in diesem Jahr verhindern."

"Wir sind gewarnt"



24 Punkte und 26:2 Tore stehen zu Buche. Nur Werder Bremen konnte die Elf von Jupp Heynckes am 6. Spieltag ansatzweise in die Nähe einer Punkteteilung bringen. Alle anderen Gegner waren überfordert und blieben chancenlos. Allerdings spielte das Auftaktprogramm den Bayern auch etwas in die Karten. Von der aktuellen Top 7 der Bundesliga trat das Starensemble von der Säbener Straße bislang "nur" gegen Schalke 04 an. Die Spiele gegen Eintracht Frankfurt, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, Hannover 96 und den SC Freiburg stehen noch aus.

Den Bayern ist es egal, sie nehmen die Gegner wie sie kommen und geben sich anders als der Titelverteidiger Borussia Dortmund keine Blöße. Zwölf Punkte beträgt bereits das Polster des Spitzenreiters auf den amtierenden Meister. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir zwölf Punkte auf Dortmund verspielen", meinte Bayern-Keeper Manuel Neuer nach der Gala in Düsseldorf selbstbewusst. "Aber wir sind gewarnt und wissen, dass die Saison noch lang ist. Das war in der letzten Saison ähnlich. Dementsprechend müssen wir auf die Bremse treten. Jedes Spiel ist wichtig."

Heynckes schwärmt



So trat die Mannschaft auch beim Underdog aus Düsseldorf auf. "Das war unser bislang bestes Spiel in dieser Saison", war Bayern-Trainer Jupp Heynckes hochzufrieden. "Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute vor einem fantastischem Publikum überragenden Fußball gespielt. Noch wichtiger ist, dass wir defensiv sehr gut gestanden sind und keine Fehler gemacht haben."

Gerade in einer Woche, in der die deutsche Nationalmannschaft inklusive sieben Bayern-Spielern beim denkwürdigen 4:4-Unentschieden gegen Schweden nach einer 4:0-Führung unfreiwillig Geschichte geschrieben hat, betonen die Protagonisten besonders das Abwehrverhalten des Tabellenführers.

In der CL unter Druck



Kapitän Philipp Lahm verteilte im Gespräch mit bundesliga.de auch ein Lob an die Offensivabteilung: "Auch die vorderen Spieler haben wieder sehr gut mitgearbeitet. Wenn ich Franck Ribery sehe, ist das auch überragend, wie er defensiv arbeitet. So muss es von Spiel zu Spiel weitergehen. Dann wird es schwer, uns zu stoppen."

In der Bundesliga ziehen die Münchener einsam ihre Kreise. International stehen sie dagegen am kommenden Dienstag in der Champions League in Lille unter Druck. Nach der überraschenden Niederlage bei BATE Borisov vor drei Wochen rangiert der Vorjahresfinalist in der Gruppe gegenwärtig nur auf Platz 3. Es wird Zeit, auch in der "Königsklasse" ein Ausrufezeichen zu setzen.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski