Vergangene Saison schenkten die Bayern um Franck Ribery (r.) Hoffenheims Tom Starke sieben Buden ein. Ribery traf gegen seinen jetzigen Mannschaftskollegen drei Mal - sein Einsatz am Samstag ist jedoch fraglich
Vergangene Saison schenkten die Bayern um Franck Ribery (r.) Hoffenheims Tom Starke sieben Buden ein. Ribery traf gegen seinen jetzigen Mannschaftskollegen drei Mal - sein Einsatz am Samstag ist jedoch fraglich

FC Bayern will den Startrekord - Schalke gegen Wolfsburg den Sieg

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München - Der FC Bayern ist in der Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim noch ohne Niederlage - sollte der Rekordmeister diese Serie verteidigen winkt am Wochenende die Einstellung des Startrekords. Der FC Schalke 04 will nach zwei ernüchternden Unentschieden in der Liga und in der Champions League am Samstag gegen den VfL Wolfsburg wieder in die Erfolgsspur zurück.

Der zuletzt formverbesserte Hamburger SV gastiert bei der SpVgg Greuther Fürth - können die "Rothosen" den Trend bestätigen oder gelingt Fürth der erste Bundesliga-Heimsieg? Im Duell der Enttäuschten treffen der Sport-Club Freiburg und der 1. FC Nürnberg aufeinander. Schließlich will der ungeschlagene Aufsteiger Fortuna Düsseldorf auch beim 1. FSV Mainz 05 bestehen (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) - bundesliga.de gibt einen Überblick über die Samstags-Partien des 7. Spieltags.

Die Bayern sind auf dem Weg zum Rekord. Mit sechs Siegen hat der FCB das Optimum aus den ersten sechs Partien der Saison herausgeholt - gegen Hoffenheim kann der Rekordmeister mit einem weiteren Dreier den eigenen Bundesliga-Startrekord einstellen, den die Münchner zusammen mit dem 1. FC Kaiserslautern und Mainz 05 halten. Trotz des Rückschlags in der Champions League mit der bitteren 1:3-Niederlage in Borisov wollen die Bayern sich nicht von ihren Zielen in der Bundesliga abbringen lassen. "Wir wissen, was wir können", sagte Verteidiger Holger Badstuber nach dem Borisov-Spiel im Hinblick auf Hoffenheim. Aufgrund anhaltender muskulärer Probleme wird Arjen Robben gegen die TSG wieder nicht auflaufen können. "Er hat 40, 45 Minuten überragend trainiert", sagt Bayern-Trainer Jupp Heynckes, nachdem Robben am Mittwoch erstmals wieder mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz stand, "dann plötzlich sagt er mir, dass er den gleichen Schmerz an der gleichen Stelle fühlt." Außerdem fehlen nach wie vor Mario Gomez (Reha) und David Alaba (Trainingsrückstand). Franck Ribery zog sich in Borisov eine Muskelverhärtung zu - sein Einsatz am Samstag steht auf der Kippe.

In Hoffenheim ist in diesen Tagen der Fußball nur nebensächlich - denn der Zustand des schwer verunglückten Boris Vukcevic ist weiterhin kritisch, aber stabil. "In der Mannschaft herrscht Zuversicht und Hoffnung. Irgendwie müssen wir auch ein Stückweit zur Tagesordnung übergehen", sagt Trainer Markus Babbel, der den Fokus auf das Duell mit dem Rekordmeister richten will. Gegen seinen Ex-Verein, für den Babbel zwischen 1981 und 2000 auf dem Platz stand, wird der Hoffenheimer Trainer wohl seiner Startformation der letzten Wochen vertrauen - auch wenn Kapitän Tim Wiese nach seinem Muskelfaserriss wieder leichtem Training begonnen hat. Für den Ex-Bremer steht in München wieder der belgische U-21-Keeper Koen Casteels zwischen den Pfosten. Es fehlen der gesperrte Sejad Salihovic und Chris, der nach seinem Muskelfaserriss noch im Aufbautraining ist. Takashi Usami, der in der vergangenen Saison bei den Bayern erstmals Bundesliga-Luft schnupperte, freut sich auf das Duell mit den ehemaligen Kollegen. "Klar bin ich heiß auf das Spiel. Es wird natürlich schwierig, aus München zumindest einen Punkt mitzunehmen, aber die Chancen sind nicht bei null", sagt Usami.



Schiedsrichteransetzungen

Zuletzt mussten die Schalker sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League Rückschläge hinnehmen - sowohl beim 2:2 gegen Düsseldorf vor einer Woche, als auch beim 2:2 gegen Montpellier am Mittwoch war aus Sicht der "Königsblauen" mehr drin. "Uns fehlt im Moment vielleicht so ein bisschen das Quäntchen Glück", sagt Mittelfeldspieler Lewis Holtby. "Wir haben es gegen Montpellier und Düsseldorf versäumt, den Sack zuzumachen." Für das Spiel gegen die "Wölfe" fehlt Trainer Huub Stevens Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos wegen einer Virusinfektion. Julian Draxler, der nach seinem Armbruch gegen Montpellier erfolgreich operiert wurde, fällt ebenfalls aus. "Ich habe Julian besucht, es geht ihm den Umständen entsprechend gut", sagt Stevens, der womöglich auch auf Jermaine Jones verzichten muss. Sead Kolasinac laboriert darüber hinaus an einer Schienbein-Entzündung. Positive Nachrichten gibt es von Timo Hildebrand zu vermelden - der Torhüter kann nach seiner Kapselverletzung im Knie bereits wieder dosiert mittrainieren.

Felix Magath kehrt mit dem VfL Wolfsburg an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück und will dort die Abschlussschwäche seiner "Wölfe" überwinden. Allerdings gelang Magath seit seiner Entlassung im März 2011 weder ein Tor noch ein Punkt auf Schalke. "Für uns wird es sicher nicht einfach, da sich der FC Schalke vor allem in der Defensive sehr stabil und gut organisiert präsentiert", sagt Magath, der sich allerdings aufgrund des Schalker Champions-League-Spiels durchaus Chancen ausrechnet. "Unser Gegner hat durch die Doppelbelastung aus der Champions League 90 schwere Minuten mehr in den Knochen. Das kann natürlich ein Aspekt sein, der uns in die Karten spielt." In personeller Hinsicht wird Magath aller Voraussicht nach zwei Rückkehrer in den Kader beordern. Neben Srdjan Lakic wird wohl auch Jan Polak wieder mit dabei sein. "Jan Polak konnte nach seiner Verletzungspause in dieser Woche erstmals wieder mit der Mannschaft trainieren", sagt "Wölfe"-Coach Magath.




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Premiere in der Bundesliga - der Dino gastiert beim Debütanten. Die Fürther wollen gegen die Hamburger endlich vor eigenem Publikum punkten. Ein Tor würde die ganze Sache erleichtern, ist den "Kleeblättern" bislang zuhause allerdings noch nicht gelungen - bleibt Fürth erneut ohne Heimtor, wäre man der erste Aufsteiger, der die ersten vier Heimspiele ohne Treffer blieb. "Es ist so, dass uns zum Teil das Bundesligaformat abgesprochen wird. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Leute, die so denken, nicht Recht haben", sagt der Fürther Trainer Mike Büskens kämpferisch. Ob Edgar Prib nach seinem Muskelfaserriss gegen Hamburg schon wieder auf Platz stehen wird, ist noch offen.

Mit sieben Punkten aus den zurückliegenden drei Partien ist HSV-Trainer Thorsten Fink zufrieden mit der Punktausbeute der englischen Woche - zugleich warnt er jedoch vor verfrühter Zufriedenheit. "Es hat in den letzten Spielen alles gepasst. Jetzt müssen wir auch gegen Fürth die Tugenden Leidenschaft, Feuer, Begeisterung und Teamwork an den Tag legen", sagt Fink, der beim Auswärtsspiel in Fürth den wegen eines Muskelfaserrisses fehlenden Ivo Ilicevic ersetzen muss. Beste Karten auf einen Einsatz im linken Mittelfeld hat Neuzugang Petr Jiracek, der in der tschechischen Nationalmannschaft bereits diese Position bekleidet hat. "Wir brauchen einen Fighter", stellt Fink das Anforderungsprofil auf dieser Position klar. "Vor allem gegen die Fürther, die wahrscheinlich über den Kampf versuchen werden, ins Spiel zu kommen, brauchen wir solche Spieler." Sowohl Kapitän Heiko Westermann (Muskelfaserriss) als auch Rene Adler (leichter grippaler Infekt) fehlten zuletzt im Training, sollen am Samstag aber wieder mit von der Partie sein. Für Tomas Rincon und Gojko Kacar wird es nach überstandenen Verletzungen wohl noch nicht für einen Platz im Kader reichen.



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In Freiburg steigt das Duell der Enttäuschten. Die Nürnberger reisen mit drei Niederlagen aus den letzten drei Spielen in den Breisgau, während die Punktausbeute der Freiburger in der englischen Woche mit einem Zähler nur minimal besser ist - Anlass zur Panik besteht beim Sport-Club allerdings nicht. "Ich bin nach all den Jahren, in denen ich hier arbeite, darauf eingestellt, wenn wir in der ersten Bundesliga spielen. Solche Phasen müssen wir als Gruppe überstehen", sagte SC-Trainer Christian Streich nach dem 1:2 in Frankfurt, wo seine Mannschaft bereits zum zweiten Mal in Folge eine 1:0-Führung aus der Hand gab. "Es kann eigentlich nicht sein, dass wir aus den beiden letzten Spielen keinen einzigen Punkt mitnehmen", sagt Innenverteidiger Matthias Ginter. "Wir müssen weiterarbeiten, gegen Nürnberg wieder so spielen, um dann hoffentlich belohnt zu werden." Nicht mitwirken können gegen die Franken der Langzeitverletzte Jan Rosenthal, sowie der für zwei Spiele gesperrte Karim Guede. Außerdem brach sich Johannes Flum am Montag im Training die Hand und fällt auf unbestimmte Zeit aus - auch Anton Putsila, der bereits in Frankfurt wegen Wadenproblemen fehlte, ist noch nicht wieder einsatzfähig.

Auch "Club"-Coach Dieter Hecking war nach der missglückten englischen Woche verständlicherweise unzufrieden, hat jedoch den Blick für das große Ganze nicht verloren. "Die Saison ist lang, es gibt immer Aufs und Abs, wir haben jetzt beides erlebt", sagt Hecking. "Die Mannschaft hatte einen Durchhänger, trotzdem werden jetzt nicht einzelne Spieler für den Misserfolg verantwortlich gemacht." Mit Per Nilsson (Oberschenkelverhärtung) fällt in der ohnehin zur Debatte stehenden Innenverteidigung ein weiterer Kandidat für das Freiburg-Spiel aus. Kandidaten für die Position in der Defensive wären Youngster Noah Korczowski oder Timmy Simons. Darüber hinaus stehen die Langzeitverletzten Markus Mendler und Adam Hlousek nicht zur Verfügung.



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Der Stimmung ist gut bei den Mainzern, insbesondere aufgrund des 2:0-Auswärtssieges in Wolfsburg zum Abschluss des 6. Spieltages. Zudem hat sich die Situation im Krankenlager der Nullfünfer sichtlich entspannt. So sind neben Zdenek Pospech und Nicolai Müller auch Jan Kirchhoff und Junior Diaz wohl wieder mit dabei gegen den noch ungeschlagenen Aufsteiger aus Düsseldorf. "Wir trauen uns zu, sie zu schlagen, wissen aber auch, wie schwer sie zu schlagen sind. Sie kommen mit viel Selbstvertrauen, Euphorie und Begeisterungsfähigkeit. Wir haben aber auch eine gute Phase", sagt der Mainzer Trainer Thomas Tuchel vor dem erstmaligen Duell beider Clubs in der Bundesliga.

Der Düsseldorfer Trainer Norbert Meier der als Coach des MSV Duisburg alle seine bisherigen Kräftevergleiche mit den Mainzern in der 2. Bundesliga verloren hat, will allerdings mit der Fortuna gegen den FSV die Serie des Aufsteigers ausbauen. Allerdings sieht auch Meier die Mainzer im Aufschwung. "Vor allem zuhause agieren sie sehr forsch und aggressiv, setzen den Gegner früh unter Druck", sagt Meier, der mit Verletzungssorgen zu kämpfen hat. In der Defensive, die vergangenen Freitag erstmals von Schalke bezwungen wurde, steht hinter dem Einsatz von Stelios Malezas ein Fragezeichen - der Grieche klagte im Training über Rückenprobleme. Bruno Soares wird nach seiner erfolgreich verlaufenen Hüft-OP voraussichtlich bis zur Winterpause ausfallen. Außerdem werden Stefan Reisinger (Außenbandanriss), Nikos Papadopoulos (Adduktoren-Probleme) und Ronny Garbuschewski (Magen-Darm-Grippe) werden beim Gastspiel in Mainz nicht mitwirken können.



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