FC Bayern bläst zur Aufholjagd

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München - Das Comeback von Offensiv-Star Franck Ribery ist zwar verschoben, doch Präsident Uli Hoeneß und Trainer Louis van Gaal haben ihren Hauskrach beigelegt und der vorzeitige Achtelfinaleinzug in der Champions League gibt zusätzlichen Rückenwind: Mit neuer Harmonie und zurückgewonnener Stärke will der Deutsche Meister Bayern München in der Bundesliga endlich zur Aufholjagd blasen.

"Ab sofort beginnt die Klettertour", kündigte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge mit Blick auf das Auswärtsspiel der Bayern am Samstag beim Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) an.

Ribery und Badstuber nicht dabei

Die Bayern sind fest entschlossen, Boden gut zu machen. "Wir wollen dort angreifen, wo die Konkurrenz uns erwartet - ganz oben", betonte Rummenigge und Sportdirektor Christian Nerlinger fügte hinzu: "Jetzt starten wir zum Angriff in der Liga."

Auch van Gaal ist guter Dinge. "Der 4:0-Sieg in Cluj war das erste Spiel, auf das wir ein bisschen stolz sein können. Das gibt Selbstvertrauen", sagte der Niederländer. Die verbalen Attacken von Hoeneß sind abgehakt, bei seinen Spielern genießt van Gaal ohnehin volles Vertrauen. "Der Trainer muss sich bei den Spielern keine Sorgen machen", sagte Philipp Lahm, der seinen Vertrag beim Rekordmeister vorzeitig um vier Jahre bis 2016 verlängern wird.

In Gladbach muss van Gaal aber weiter ohne Ribery auskommen. Das erhoffte Comeback des Franzosen nach seiner Sprunggelenkverletzung und über sechswöchiger Zwangspause wurde noch einmal verschoben. Ribery wird ebenso wie Verteidiger Holger Badstuber (Schambeinentzündung) nicht Richtung Gladbach nachfliegen. "Sie sind nicht fit. Und wenn ein Spieler nicht fit ist, spielt er nicht", gab van Gaal am Freitag bekannt.

"Nicht im eigenen Sechzehner eingraben"

Die zuhause noch sieglose Borussia ist meilenweit von der "Fohlen"-Elf entfernt, die sich in den 70er-Jahren packende Duelle mit den Bayern geliefert hat. "Ich erwarte von meinem Team Herz, Leidenschaft, Organisation und Disziplin", erklärte Michael Frontzeck: "Wir werden versuchen, unsere Stärken einzubringen, um selbst Tore zu erzielen." Vor dem Gegner hat der Borussen-Trainer nach dem Spiel in Cluj natürlich Respekt: "Das war ein sehr guter Auftritt der Bayern. Es war erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit sie die Partie für sich entschieden haben. Was das für unser Spiel bedeutet, werden wir sehen."

Auf acht Profis muss Frontzeck am Samstag definitiv verzichten: Dante und Karim Matmour befinden sich erst im Aufbautraining, verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt fehlen zudem Logan Bailly (Grippe), Tony Jantschke (Mittelfußbruch), Jean-Sebastien Jaurès (Knieprobleme) und Christian Dorda (nach Patellasehnenriss im Aufbautraining). Zwei weitere Akteure sind gesperrt: Juan Arango muss noch zwei Spiele zuschauen, Thorben Marx fehlt aufgrund einer Gelbsperre nur gegen die Bayern. Im Abschlusstraining entscheidet sich, ob Roel Brouwers nach seinen Kniebeschwerden zurück in den Kader kehrt, Definitiv wieder im Aufgebot sein wird Raul Bobadilla, der in Kaiserslautern aus disziplinarischen Gründen nicht dabei war.

Doch ganz egal, welche Spieler am Samstag auf dem Platz stehen, Borussia ist nicht nur aufgrund ihrer aktuellen sportlichen Situation der klare Außenseiter gegen den Rekordmeister. Die Bayern sind für Frontzeck in jedem Bundesligaspiel Favorit. "Dennoch habe ich habe den Satz 'Gegen die Bayern ist es das einfachste Spiel, weil man nichts zu verlieren hat' nie verstanden. Denn auch da geht es um drei wichtige Punkte", so der 46-Jährige: "Wir werden uns nicht verstecken, im eigenen Sechzehner eingraben und zusätzlich vier Abwehrspieler einbauen."



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