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Die Trainer Pep Guardiola (l.) und Carlo Ancellotti begrüßen sich vor dem Hinspiel herzlich
Die Trainer Pep Guardiola (l.) und Carlo Ancellotti begrüßen sich vor dem Hinspiel herzlich

Bayern gegen Real: Zwischen Risiko und Kontergefahr

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München - In München herrscht der Ausnahmezustand. Rot und Weiß sind die dominierenden Farben auf den Plätzen der Stadt. Auf Viktualienmarkt und Marienplatz mischen sich spanische mit bayrischen Fangesängen, hunderte Fans des FC Bayern und Real Madrid stimmen sich trotz des trüben Aprilwetters laut- und trinkstark auf das Halbfinalrückspiel der Champions League ein (alle News im Countdown).

Spieler im Fokus: Bale, CR7 und Ribery

Sie fiebern dem bisherigen Höhepunkt der Saison entgegen - genau wie die Medienvertreter aus aller Welt. 108 TV-Sender werden live aus der Allianz Arena berichten, einzig in Nordkorea werden keine Bilder der Partie zu sehen sein. 880 Medienvertreter berichten am Abend aus der Arena im Norden Münchens - mehr waren es nur beim "Finale dahoam" im Mai 2012.

Der Rahmen passt also für die Bayern, die nach der 0:1-Hinspielniederlage zum Stürmen verdammt sind (ab 20:30 im Live-Ticker). "Wir müssen nach vorne spielen", betont Pep Guardiola: "Jede Flanke, jede Vorbereitung, kann uns nach Lissabon bringen. Die Chance, noch mal ein Finale zu spielen, muss uns beflügeln." Sein Gegenüber Carlo Ancelotti zeigt sich trotz des "kleinen Vorteils" aus dem Hinspiel respektvoll: "Wir sind nicht so dumm zu glauben, wir hätten schon gewonnen. Das wird eine sehr harte Auseinandersetzung."

Dabei ist die Ausgangslage wie gemalt für den italienischen Taktikfuchs, der mit den pfeilschnellen Cristiano Ronaldo und Gareth Bale zwei der besten Konterspieler der Welt aufbieten wird. Ronaldo - mit 14 Treffern führender Torjäger im laufenden Wettbewerb -  schoss sich am Samstag beim 4:0 gegen Osasuna nach überstandener Oberschenkelverletzung mit einem Doppelpack warm. An Guardiola ist es also, die richtige Balance zwischen Risiko und Kompaktheit zu finden.  Der Katalane hofft dabei auf seinen Ausnahmekönner Franck Ribery, der sich beim 5:2 gegen Werder mit einem Treffer seiner kleinen Sinnkrise entledigte. Wahrscheinlich ist, dass Javi Martinez aufgrund siener Physis im defensiven Mittelfeld beginnt und Philipp Lahm an Stelle von Rafinha rechts in der Viererkette rotiert. Offen ist, ob Guardiola statt Mario Mandzukic den wendigeren Thomas Müller als falsche Neun aufbietet. Der Kroate Madzukic müsste aufpassen: Sieht er eine Gelbe Karte, wäre er beim möglichen Finale in Lissabon gesperrt. Bei Real sind Asier Illaramendi, Sergio Ramos und Xabi Alonso gefährdet.

Bilanz:

Den Ruf als Reals "bestia negra", als Angstgegner der Spanier, erarbeiteten sich die Münchner vor eigenem Publikum. Von neun Heimspielen gegen Real gewannen die Bayern acht, ein Duell endete unentschieden. "München ist das denkbar schwerste Pflaster für Real", meint die lebende Real-Legende Manuel Sanchis. Insgesamt fünf Mal begegneten sich die beiden Teams im Halbfinale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs: 1976, 1987, 2000, 2001 und 2012. Lediglich im Jahr 2000 siegten die Madrilenen. Real lechzt nach "la decima", dem zehnten Titel in der Königsklasse. Vor den beiden letzten Triumphen räumte das Weiße Ballett um Zinedine Zidane jeweils die Bayern aus dem Weg. Die Bayern haben sich ihrerseits die historische Titelverteidigung in der Champions League zum Ziel gesetzt. Ein Traum wird heute Abend platzen.

Die Aufstellungen:

München: Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Kroos, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribery - Mandzukic

Madrid: Casillas - Coentrao, Pepe, Sergio Ramos, Carvajal - Xabi Alonso, Modric - Di Maria, Ronaldo, Bale - Benzema

Schiedsrichter: Pedro Proenca (Portugal)


Aus München berichtet Andreas Messmer