Robert Lewandowski und Borussia Dortmund hoffen für das Rückspiel gegen Real Madrid auf ein Fußballwunder
Robert Lewandowski und Borussia Dortmund hoffen für das Rückspiel gegen Real Madrid auf ein Fußballwunder

Lewandowski will "neue Geschichte schreiben"

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Dortmund - Die Chance, dass Borussia Dortmund am Abend (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) gegen Real Madrid doch noch ins Halbfinale der Champions League einzieht, ist nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel (Spielbericht) gering. Hoffnungslos ist die Situation aber keineswegs.

"Müssen neue Geschichte schreiben"

"Wir können befreit aufspielen, alles raushauen und auf die dreiprozentige Chance hoffen, dass wir vielleicht das große Wunder schaffen", sagte Mats Hummels angesichts einer Ausgangslage, die wenig Mut macht. Aufgeben mag man beim BVB aber nicht. "Es gibt eine kleine Chance", so Robert Lewandowski, wohlwissend, dass er selbst die Hoffnung der Fans verkörpert wie kein zweiter.

Im Hinspiel fehlte ausgerechnet der polnische Nationalspieler, der sich nicht nur am Wochenende gegen Wolfsburg in Gala-Form gezeigt, sondern das letzte Kräftemessen mit Real im CL-Halbfinale vergangenes Jahr dominiert hatte. Mit vier Toren beim 4:1-Sieg legte er damals den Grundstein zum Einzug ins Endspiel von Wembley.

Doch "das ist Vergangenheit, wir müssen eine neue Geschichte schreiben", so Lewandowski, der für Dienstagabend auch auf die Heimstärke des BVB setzt: "Wir spielen in Dortmund und sind hier immer gefährlich." Das sieht auch Ex-Borusse Thomas Helmer so, der Dortmund das Wunder durchaus zutraut: "Eine kleine Resthoffnung gibt es immer."

Personal

Die wichtigste Nachricht ist wie erwähnt die Rückkehr von Robert Lewandowski. Neben dem polnischen Stürmerstar ist auch Roman Weidenfeller wieder einsatzbereit. Nachdem sich die Nummer Eins des BVB im Hinspiel eine Prellung des Handgelenks zugezogen hatte, verzichteten die Dortmunder auf einen Einsatz des 33-Jährigen gegen Wolfsburg. Beim Highlight gegen Real wird er nun wieder zwischen den Pfosten stehen.

Umbauen muss Jürgen Klopp einmal mehr im defensiven Mittelfeld. In Madrid sah Sebastian Kehl seine dritte Gelbe Karte im Wettbewerb und muss nun zuschauen. Ihn wird Winterneuzugang Milos Jojic ersetzen. Für Nuri Sahin (Rückenprobleme) läuft Oliver Kirch auf.

Zahlen

Borussia Dortmund spielte viermal zuhause gegen Real Madrid und ist noch ungeschlagen. In der vergangenen Champions-League-Saison gewann der BVB beide Heim-Auftritte gegen die Spanier (2:1, 4:1), zuvor gab es in der Gruppenphase 2003 (1:1) und im Halbfinale 1998 (0:0) jeweils ein Unentschieden.

Robert Lewandowski kam in dieser CL-Saison acht Mal zum Einsatz und erzielte sechs Tore. Beim 4:1-Sieg vergangene Saison traf der Angreifer vier Mal (ein Mal per Elfmeter). 

Ein 4:1-Sieg wie im vergangenen Jahr würde dem BVB diesmal nicht reichen. Mit einem 3:0 nach 90 Minuten ginge es in die Verlängerung, ein 4:0 würde das Weiterkommen bedeuten. Erzielt Real ein Tor, muss Dortmund mit vier Treffern Differenz gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehen.

Dortmund hat acht seiner 13 Duelle in UEFA-Wettbewerben gewonnen, in denen das Hinspiel auswärts verloren wurde. Der höchste Rückstand, der umgedreht werden konnte, war ein 0:2, was bei drei Versuchen einmal gelang.

Real hat bei 42 von 55 Duellen die nächste Runde erreicht, wenn das Hinspiel zuhause gewonnen wurde. Ein 3:0 hat es bislang achtmal gegeben, danach kamen die Königlichen immer weiter, zuletzt im Viertelfinale der vergangenen Saison gegen Galatasaray.

Cristiano Ronaldo erzielte bereits im Hinspiel sein 14. Tor im laufenden Wettbewerb erzielt und damit den Rekord für eine Europapokalsaison eingestellt.

Stimmen

Marco Reus: "Nichts ist unmöglich im Fußball. Wir werden uns den Arsch aufreißen!"

Jürgen Klopp: "Ich finde die Herangehensweise an dieses Spiel gar nicht so schwer. Aufgrund des Ergebnisses, das wir in Madrid erzielt haben, ist es relativ einfach zu erklären: Wir müssen versuchen zu gewinnen und nach vorne spielen. Wir müssen einfach alles geben."

Robert Lewandowski: "Wir müssen so spielen wie in der zweiten Halbzeit gegen Wolfsburg. Wir dürfen keine Angst haben und müssen Vollgas geben. Mit unseren Zuschauern im Rücken ist vieles möglich."

Carlo Ancelotti: "Bei dem Vorsprung, mit dem wir ins Rückspiel gehen, muss ich meine Spieler nicht mehr motivieren. Wir sind sehr nah dran am Halbfinale, und das ist ist die beste Motivation. Dortmund hat 90 Minuten, um vier Tore zu schießen. Wir haben dieselbe Zeit, um eins zu schießen. Je schneller uns das gelingt, desto eher ist das Spiel entschieden." 

Gareth Bale: "Dortmund wird kämpfen und wir müssen das Spiel angehen wie jedes andere auch. Wir müssen versuchen zu gewinnen und unseren Platz im Halbfinale zu besiegeln."

Die Aufstellungen:

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Friedrich, Hummels, Durm - Jojic, Kirch - Reus, Mkhitaryan, Großkreutz - Lewandowski

Madrid: Casillas - Carvajal, Pepe, Sergio Ramos, Coentrao - Modric, Xabi Alonso, Illarramendi - Bale, Benzema, Di Maria

Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

BVB-Archivar Gerd Kolbe erinnert an Dortmunder Sternstunden im Europacup 

Diese Teams haben im Europapokal im Rückspiel einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt