Kevin Trapp hofft nach dem Sieg in Leverkusen auf die Wende bei der Eintracht
Kevin Trapp hofft nach dem Sieg in Leverkusen auf die Wende bei der Eintracht

"Zeit für einen Heimsieg"

xwhatsappmailcopy-link

Frankfurt - Drei Monate war Eintracht Frankfurt in der Bundesliga sieglos geblieben, dann gelang den Hessen ausgerechnet in Leverkusen der Befreiungsschlag. Jetzt will die Eintracht gegen den FC Augsburg nachlegen und auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern. Vor dem Duell gegen die starken Schwaben sprach Eintracht-Keeper Kevin Trapp mit bundesliga.de.

bundesliga.de: Herr Trapp, wie groß war Ihre Erleichterung nach dem 1:0-Sieg in Leverkusen, dem ersten Dreier in der Bundesliga nach zehn sieglosen Spielen zuvor?

Kevin Trapp: Ich hätte mir nichts anderes gewünscht. Wir hatten sehr lange nicht mehr gewonnen. Wahrscheinlich hatte jeder damit gerechnet, dass wir auch in Leverkusen verlieren. Aber wir waren von Anfang an gut im Spiel drin. Wir haben gemerkt, dass wir wirklich etwas holen können, und haben dann unsere Spielweise durchgezogen. Umso schöner war es, dass wir am Ende belohnt wurden.

bundesliga.de: Könnte der Erfolg die Trendwende zum Positiven in der Bundesliga gewesen sein?

Trapp: Es wäre schön, wenn wir am Freitag gegen Augsburg nachlegen könnten. Dann hätten wir eine richtig gute Woche gehabt. Nach dem Sieg in Leverkusen gilt jetzt die Konzentration dem Spiel gegen Augsburg. Wir haben noch kein Heimspiel gewonnen. Es wird wieder einmal Zeit dafür. Wenn wir am Freitag nachlegen, haben wir schöne Weihnachten.

bundesliga.de: Wenn man mit Protagonisten der Eintracht-Gegner spricht, hört man immer wieder die hohe Wertschätzung der Eintracht: Die Mannschaft sei fußballerisch stark und viel besser als sie in der Tabelle steht. Wie sehr hat es Sie genervt, Komplimente aber keine Punkte zu bekommen?

Trapp: Das war sehr nervend. Wir sagen ja selbst, dass wir eine viel bessere Mannschaft haben, als die Tabelle aussagt. Nur das Reden bringt nichts. Die Ergebnisse müssen her. Wir haben in der Vergangenheit oft gute Spiele abgeliefert, aber nichts Zählbares mitgenommen. In Leverkusen stimmten Leistung und Resultat.

bundesliga.de: Die Eintracht hat zehn von elf Spielen in Pokal und Europa League gewonnen. Warum konnte die Mannschaft diese vielen Erfolgserlebnisse nicht in die Bundesliga transportieren?

Trapp: Es war so, dass die Strapazen in der Europa League auch ihre Spuren hinterlassen haben. Das war schlicht so. Wir haben viele Spieler dabei, die das überhaupt nicht gewohnt waren. Daran mussten wir uns erst gewöhnen. Wir haben in Leverkusen unser 27. Pflichtspiel absolviert. Das ist ja schon fast eine ganze Saison. Wir haben diese Phase jetzt überstanden. Wir haben jetzt noch das Spiel gegen Augsburg, in dem wir unbedingt den nächsten Dreier nachlegen wollen. Dann freuen wir uns auf die Rückrunde und viele schöne Aufgaben.

bundesliga.de: Sie kamen vor zwei Jahren aus Kaiserslautern zur Eintracht. Im ersten Jahr in Kaiserslautern haben Sie mit dem FCK als Aufsteiger den 7. Platz erreicht. Im zweiten Jahr war die Mannschaft chancenlos und stieg ab. In Frankfurt lief es in den letzten 18 Monaten ein bisschen ähnlich. Haben Sie schon einmal die Parallelen gesehen und die Gefahr gesehen?

Trapp: Nein, es gab ja Unterschiede. Im ersten Jahr mit dem FCK habe ich ja auch einige Spiele gemacht. Bis zum 25. Spieltag waren wir Vorletzter und haben dann in den letzten neun Spielen einen Riesenlauf gehabt. Mit der Eintracht waren wir im letzten Jahr dauerhaft unter den ersten Sechs und haben immer gute Leistungen gezeigt. Es war kein Zufall, dass wir am Ende auf Platz 6 gelandet sind. Wir wussten aber auch, dass wir mit der neuen Doppelbelastung eine schwierige Aufgabe vor uns haben und fast immer an unsere Leistungsgrenze gehen müssen. Damit mussten wir wie gesagt erst lernen umzugehen.

bundesliga.de: Sie haben den letzten Hinrundengegner FC Augsburg schon angesprochen, eine Mannschaft, die gerade einen guten Lauf hat, während die Eintracht noch kein Heimspiel gewonnen hat. Salopp gefragt: Wie soll das gehen?

Trapp: Gottseidank gibt es immer ein erstes Mal .Es wäre doch wunderschön, jetzt unser erstes Heimspiel zu gewinnen und den Fans und uns ein schönes Weihnachtsgeschenk bereiten zu können. Wir waren letztes Jahr eine Macht Zuhause. Da müssen wir wieder hinkommen.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski