VfB-Torjäger Martin Harnik (l.) mühte sich gegen die "Roten Teufel" und gab drei Torschüsse ab. Ein Treffer gelang dem Österreicher aber nicht
VfB-Torjäger Martin Harnik (l.) mühte sich gegen die "Roten Teufel" und gab drei Torschüsse ab. Ein Treffer gelang dem Österreicher aber nicht

"Es war mehr drin"

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Stuttgart - Vielleicht war es die Chance des Spiels, aber Cacau scheiterte zehn Minuten vor dem Abpfiff aus zehn Metern am sehr guten Lauterer Torwart Tobias Sippel.

"Der letzte Tick hat gefehlt"

Die Spieler des VfB kamen einfach nicht vorbei am Torwart des 1. FC Kaiserslautern und am Ende blieb nach dem 0:0 das Fazit von Cacau: "Es war mehr drin heute." Mit dem Remis gegen den Tabellenletzten verpassten die Stuttgarter es, noch näher an die Ränge heranzurücken, die die Teilnahme an der Europa-League bedeuten. "Es hat uns gefehlt, dass auch mal ein dreckiges Tor reingeht. Uns hat einfach der Treffer heute gefehlt, aber das wird uns nicht umwerfen", analysierte VfB-Trainer Bruno Labbadia.



Die Stuttgarter taten sich schwer, Chancen heraus zu spielen gegen sehr kompakt verteidigende Pfälzer. Die Torflut der letzten Wochen und die Aufholjagd auf die europäischen Plätze haben einen kleinen Rückschlag erlitten. Nach 18 Toren in den zuvor sieben Rückrundenspielen blieben die Schwaben diesmal ohne Torerfolg. "Am Schluss hat der letzte Tick gefehlt", vermutete Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic nicht zu Unrecht. Entweder fehlte die letzte Konzentration beim finalen Pass oder im Abschluss.

Auch Martin Harnik, der in den letzten fünf Begegnungen acht Tore erzielt hatte, konnte an die zuletzt gezeigte Effizienz nicht anknüpfen. "Martin hatte nicht so einen Tag wie in den letzten Wochen. Aber das ist normal, er hat zuletzt konstant stark gespielt, da ist auch mal ein schwächerer Tag drin", sagte VfB-Trainer Labbadia konziliant, der am Ende mit drei Einwechselungen frischer, offensiver Kräfte (Cacau für Hajnal, 60.; Schieber für Harnik, 68.; Gebhart für Okazaki, 82.) versuchte, mit neuen Varianten zum Erfolg zu kommen - vergeblich.

"Es war das erwartete Spiel, die Mannschaft ist es aber klar angegangen. Bei Standards hat uns etwas das Glück gefehlt. Es ist nicht einfach, wenn neun Spieler defensiv so gut stehen, wie beim FCK", meinte Labbadia.

Hochmotiviert gegen Hoffenheim



Die sich anbahnende Euphorie, die nach der guten Serie der Mannschaft und dem 4:0-Auswärtserfolg beim Hamburger SV in der Vorwoche unter den mehr als 50.000 Fans im Stadion geherrscht hatte, ist erst mal verflogen. Nationalspieler Cacau meint: "Es kann nicht immer laufen wie letzte Woche. Jetzt nehmen wir einen Punkt mit, das bringt uns auch ein bisschen weiter. Vor drei Wochen haben uns alle noch im Abstiegskampf gewähnt."

Es war kein Tag der Stürmer also in Stuttgart, auch nicht der von Vedad Ibisevic. Der Bosnier stellte fest: "Es ist schwer zu sagen, an was es lag. Der Gegner stand kompakt, da war es sehr schwer, durch zu kommen. Wir haben alles gegeben, aber heute hat es leider nicht geklappt. So ist Fußball."

Das weiß keiner besser als Ibsievic, der 28-jährige Mittelstürmer hat schon viel erlebt in seiner Karriere. Und vielleicht geht der Ball schon nächste Woche wieder rein. Ibisevic wäre das natürlich lieb, denn nächsten Freitag fährt der VfB zum Nachbarschaftsduell nach Sinsheim gegen 1899 Hoffenheim - also dahin, wo Ibisevic den Durchbruch in der Bundesliga schaffte, bevor er in dieser Winterpause zum VfB wechselte. Und nach diesem enttäuschenden Unentschieden gegen den FCK ist sicher nicht nur Vedad Ibisevic beim VfB stark motiviert für dieses Spiel.

Aus Stuttgart berichtet Tobias Schächter