Immer dem ballführenden Gegner auf den Ferse: Silva gegen Frings
Immer dem ballführenden Gegner auf den Ferse: Silva gegen Frings

"Es war ein hartes Stück Arbeit"

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Hamburger SV gegen Werder Bremen: Es war ein typisches Nord-Derby unter Flutlicht, mit reichlich Kampf, toller Atmosphäre und sehenswerten Toren.

2:1 siegte der Hamburger SV gegen Werder Bremen in der HSH Nordbank Arena. Erstmals seit fünf Jahren konnte das Team von Trainer Martin Jol wieder gegen den Rivalen von der Weser gewinnen.

Diegos Schatten

Eine besondere Aufgabe kam HSV-Mittelfeldspieler Alex Silva zu, der sich um Werder-Star Diego kümmern und seine Kreise einengen sollte. Der 23-jährige Brasilianer machte seine Sache dabei weitgehend hervorragend und ließ Diego nur selten zur Entfaltung kommen. Silva sprach anschließend über sein erstes Nord-Derby in Bundesliga.

Frage: Sie haben ein Pflaster auf der Stirn, Schmutz im Gesicht und ihr Trikot hat auch einiges mitgemacht. War das Spiel wirklich so umkämpft?

Alex Silva: (lacht) Ja, umkämpft war das Spiel auf jeden Fall. Als ich den Ball aus dem Strafraum wegköpfen wollte, habe ich nicht den Ball getroffen, sondern den Kopf des Gegners. Aber das ist egal. In einem solchen Derby vergisst man das schon nach einigen Augenblicken, wenn man dann wieder auf dem Platz zurückkommt.

Frage: Wie haben Sie ihr erstes Nord-Derby erlebt?

Silva: Ich bin erstmal nur sehr glücklich, dass ich meinen ersten Klassiker spielen konnte - und das dann auch noch von Anfang an. Schön, dass wir am Ende auch als Sieger vom Platz gegangen sind. Es war ein hartes Stück Arbeit. Das gibt der ganzen Mannschaft nun natürlich Selbstvertrauen für die nächsten Spiele.

Frage: Haben Sie vorher gewusst, welchen Stellenwert ein "Dreier" gegen Werder Bremen hat?

Silva: Für mich war es zuallererst wichtig, dass die Fans heute zufrieden und glücklich nach Hause gehen. Das haben wir geschafft. Mir war klar, dass wir lange nicht mehr gegen Bremen gewonnen haben. Und gerade deswegen war es ein wichtiger Sieg für uns.

Frage: Sie haben heute gegen zwei ihrer Freunde, Diego und Naldo, aus dem Nationalteam gespielt. War das ein besonderes Gefühl?

Silva: Natürlich freue ich mich, wenn ich gegen meine Freunde spiele. Besonders froh bin ich aber, dass ich Diego kaum zum Zug kommen lassen habe. Das war meine Aufgabe auf dem Spielfeld und das, denke ich, habe ich ganz gut geschafft. Die einzige Möglichkeit, die Diego hatte, war der Freistoß und der ging dann auch gleich rein.

Frage: Sie haben während der Partie mit ihren Mitspielern viel geredet und gestikuliert. Teilweise sah es aber so aus, dass sie nicht verstanden wurden. Gibt es Kommunikationsprobleme mit den Mitspielern?

Silva: Nein, auf keinen Fall. Es wird jedes Mal besser mit meinen Deutschen und ich versuche mich mit meinen Kollegen immer abzustimmen. Dazu kam gegen Bremen aber auch eine fantastische Atmosphäre von den Rängen. Bei dem Lärm konnten meine Mitspieler mich vielleicht auch gar nicht hören.

Frage: Auswärts hat der HSV die letzten drei Spiele verloren und nun folgen zwei Gastspiele in Bochum und in Köln. Könnt ihr den Negativ-Trend stoppen?

Silva: Wir haben ein gutes Team und können vor allem auch wegen dieses Sieges gegen Bremen mit sehr viel Selbstvertrauen in die nächsten Spiele gehen. Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir den Schwung vom Nord-Derby mitnehmen können. Wenn wir so weiter spielen, wie teilweise gegen Werder, dann werden wir auch wieder auswärts punkten.

Frage: Mit wem haben Sie denn nach dem Spiel das Trikot getauscht - Diego oder Naldo?

Silva: Ich habe schon in der Halbzeit mit Diego getauscht, damit ich auf jeden Fall eines von ihm habe. In der Rückrunde, wenn wir in Bremen spielen, tausche ich dann vielleicht mit Naldo.

Aufgezeichnet von Thanh Nguyen