"Es war beschämend und desolat"

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Stuttgart - Einen Elfmeter gehalten, einige Weltklasse-Paraden gezeigt und dennoch sechs Tore kassiert - Tim Wiese und seine Bremer haben in Stuttgart eine denkwürdige Pleite hinnehmen müssen.

bundesliga.de fragte den Werder-Keeper nach den Gründen und stellte dabei fest, dass die Analyse der aktuellen Situation wohl etwas länger dauern könnte.

bundesliga.de: Herr Wiese, Werder Bremen ist mit sage und schreibe 0:6 in Stuttgart untergegangen. Wie lautet Ihre Meinung zum Auftritt Ihrer Mannschaft?

Tim Wiese: Das darf aus unserer Sicht einfach nicht passieren. Das war eine Blamage.

bundesliga.de: Wo liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen für die herbe Niederlage?

Wiese: Das ist schwer zu sagen. Ich weiß nur, dass der VfB Stuttgart am Donnerstag noch ein schweres Spiel in Getafe hatte und dennoch viel mehr gelaufen ist als wir. Das sagt einiges über unsere Leistung. Es fällt natürlich schwer, eine exakte Analyse zu treffen.

bundesliga.de: Haben Sie überhaupt keine Idee, woran es gelegen haben könnte?

Wiese: Ich weiß nur, dass es beschämend war und desolat. Selbst bei einem 0:4-Rückstand spielen wir noch unkontrolliert nach vorne und kassieren Kontertore. Das kann und darf nicht sein.

bundesliga.de: Nach drei Niederlagen in Folge hatte man von Werder eine Trotzreaktion erwartet. Die aber blieb aus, eigene Chancen waren abgesehen vom verschossenen Elfmeter von Torsten Frings Mangelware...

Wiese: Stimmt, den haben wir auch noch verschossen, das hätte ich beinahe vergessen. Aber es passt ins Bild, das wir das Spiel in Stuttgart so abgegeben haben. Das ist umso schlimmer, weil wir eine sehr gute Qualität in der Mannschaft haben, von der im Moment aber nichts zu sehen ist.

bundesliga.de: Liegt die Werder-Krise auch an den vielen Verletzten oder eher an der Einstellung der Spieler?

Wiese: Natürlich ist das auch eine Frage der Einstellung.

bundesliga.de: Wie soll es jetzt mit Werder weitergehen?

Wiese: Ganz einfach: Nächste Woche haben wir das nächste Spiel gegen Eintracht Frankfurt - und das müssen wir gewinnen.

Das Gespräch führte Jens Fischer