Danijel Pranjic (r., mit Nils Petersen) begann gegen City im zentralen offensiven Mittelfeld
Danijel Pranjic (r., mit Nils Petersen) begann gegen City im zentralen offensiven Mittelfeld

"Es fehlten die Automatismen"

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München - Als die Mannschaftsaufstellung des FC Bayern für die Partie bei Manchester City die Runde machte, rieben sich viele verwundert die Augen. Mario Gomez, Franck Ribery und Thomas Müller saßen nur auf der Bank.

Dafür bekamen Spieler wie Ivica Olic, Danijel Pranjic und Nils Petersen in der Offensive eine Bewährungschance. Beim 0:2 im Etihad Stadion konnte sich jedoch keiner in den Vordergrund spielen. Von einem vermeintlichen "B-Team" wollte Trainer Jupp Henyckes aber nichts wissen.

"Sie haben alles gegeben"

"Ich mag diesen Begriff nicht. Es standen immer noch sieben aktuelle Nationalspieler in der Startformation. Durch die vielen Erkrankungen musste ich aber nun mal etwas ändern", sagte Heynckes.

Der 66-Jährige war mit der Leistung seiner Kicker zufrieden: "Die Mannschaft, die heute auf dem Spielfeld stand, hat kämpferisch überzeugt. Sie haben alles gegeben. Aber gegen City, das in Bestbesetzung gespielt hat und noch Hoffnung hatte, sich für das Achtelfinale zu qualifizieren, war es natürlich schwierig."

Gegen die von Beginn an druckvoll auftretenden Hausherren fand der deutsche Rekordmeister zu keiner Zeit ins Spiel. Und in den entscheidenden Situationen wollte der finale Pass nicht ankommen. Ein Abstimmungsproblem?

Defizite in der Abstimmung

"Nein, wir trainieren doch täglich zusammen. Von daher klappte das schon mit der Abstimmung. Die Spieler wollten sich in Manchester beweisen und guten Fußball bieten. Das ist uns aber vor allem in der ersten Halbzeit nicht so gut gelungen", erklärte David Alaba, der statt des erkrankten Arjen Robben rechts im Mittelfeld begann.

Heynckes sah in der Hinsicht schon Defizite, wollte das aber nicht überbewerten. "Die Mannschaft hat in dieser Konstellation noch nicht zusammengespielt. Da fehlten die Automatismen. Aber wenn man heutzutage erfolgreich Fußball spielen will, dann muss das eine ins andere greifen", so Heynckes.

Insgesamt erspielten sich die Bayern zu wenige Torchancen. Die beste Möglichkeit hatte noch Ivica Olic, der mit einem Schuss aus 14 Metern aber an City-Torwart Joe Hart scheiterte. "Jeder hat heute alles geben. Aber Manchester City war sehr stark. Sie haben den Sieg absolut verdient", resümierte Olic.

Dicke Brocken im Topf

Trotz der Pleite geht der FC Bayern als Gruppenerster in die Auslosung fürs Achtelfinale, die am 16. Dezember im schweizerischen Nyon stattfindet. Ein möglicher Gegner wäre der AC Mailand - oder aber auch der FC Basel, der Manchester United aus dem Wettbewerb katapultierte (zum Artikel: Top-Gegner warten).

"Basel hat nicht so einen klangvollen Namen, aber vielleicht sind sie viel schwieriger zu spielen als zum Beispiel der AC Mailand. Ich habe mir deshalb abgewöhnt, über mögliche Gegner zu spekulieren", meinte Heynckes.

Zuerst einmal steht für die Münchner jedoch die Partie am Sonntag beim VfB Stuttgart auf dem Programm. Und dann wird auch wieder das Stammpersonal am Ball sein - wie zum Beispiel Daniel van Buyten.

"Wir gehen extrem positiv in die Partie in Stuttgart"

"Wir haben uns in der Bundesliga nach zwei Niederlagen mit dem Heimsieg gegen Bremen eindrucksvoll zurückgemeldet. Deshalb ist unser Selbstbewusstsein trotz der Niederlage in Manchester groß und wir gehen extrem positiv in die Partie in Stuttgart", sagte van Buyten gegenüber bundesliga.de.

Und auch wenn Trainer Heynckes für Sonntag immer noch Fragezeichen hinter dem Einsatz seiner Stars wie Gomez und Müller sieht. Es ist anzunehmen, dass sich am Sonntag beim VfB keiner über die Aufstellung des FC Bayern die Augen reibt.

Aus Manchester berichtet Michael Reis