19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
So funktioniert Teamgeist: Hannover 96 atmet nach dem Sieg über den HSV auf. Zuvor verbrachten die Niedersachsen drei Tage im Kloster
So funktioniert Teamgeist: Hannover 96 atmet nach dem Sieg über den HSV auf. Zuvor verbrachten die Niedersachsen drei Tage im Kloster

"Erleichterung pur" in Hannover

xwhatsappmailcopy-link

Hannover - Der 2:1-Sieg war enorm wichtig. Vier Spiele in Folge hatte Hannover 96 vor dem Nord-Duell gegen den Hamburger SV verloren. Darunter die 0:3-Pleite im prestigeträchtigen Niedersachsen-Derby beim Tabellenletzten Eintracht Braunschweig, die in der Landeshauptstadt für viel Diskussionsstoff sorgte und die 96er erneut in den Abstiegssumpf zog, dem man schon entkommen zu sein glaubte.

Mannschaft "enorm zusammengerückt"

"Natürlich kriegen wir Spieler den Unmut der Fans mit und sind uns der Bedeutung des Derbys bewusst. Und wir können das ein stückweit verstehen", so Lars Stindl. Als Konsequenz zog sich Tayfun Korkut in der Woche vor dem wichtigen Abstiegs-Duell mit der Mannschaft in ein Kloster in Harsewinkel-Marienfeld zurück. "Ich wollte die Spieler aus der Schusslinie nehmen", begründete der 96-Coach das dreitägige Trainingslager.

"Das hat gut getan", so das Fazit von Christian Pander. Und Sportdirektor Dirk Dufner konstatierte: "In den letzten Tagen sind wir enorm zusammengerückt." Ob Korkut in der Abgeschiedenheit des Klosters die Idee kam, den etatmäßigen Außenspieler Lars Stindl zentral als hängende Spitze hinter dem wiedergenesenen Didier Ya Konan aufzubieten, ist nicht bekannt.

Aber diese Maßnahme hat sein Gegenüber Mirko Slomka, der Stindl 2010 aus Karlsruhe an die Leine geholt hatte und ihn zum Kapitän machte, offensichtlich überrascht. Hamburgs Sechser Tomas Rincon und Tolgay Arslan ließen ihm viel Raum, den der 25-Jährige optimal nutzte. Als er in Minute neun zur 1:0-Führung traf, standen für Stindl schon zwei Großchancen zu Buche.

Jeder dritte Torschuss von Stindl

31 Mal schoss Hannover auf das Gehäuse von HSV-Keeper René Adler - zehn Mal allein hatte Stindl abgezogen. Kein Wunder, dass Dufner gegenüber den Medienvertretern voll des Lobes für den Kapitän war: "Das war vielleicht das beste Spiel, das ich je von ihm gesehen habe."

"Uns war klar, dass was passieren muss. Jeder hat gesehen, dass wir von der ersten Minute an wollten. Es waren drei wichtige, hart erkämpfte und verdiente Punkte", so Pander, der sich freute, nach "gefühlten 154 Verletzungen" seit Mai 2013 mal wieder in der Startformation gestanden zu haben.

"Erleichterung pur"

Ron-Robert Zieler sprach nach dem Erfolg von "Erleichterung pur" und einem "sehr schönen Gefühl". Das mache Mut für den Endspurt. "Wir haben noch vier Spiele vor der Brust. Die müssen wir genau so angehen", fordert der Keeper vollen Einsatz bis Saisonende.

Das wünschen sich auch die Fans, die genau wie die Mannschaft laut Korkut "schwierige Wochen" hinter sich haben. "Die endgültige Versöhnung wird noch dauern", hat der Coach beobachtet. "Aber die Fans haben gespürt, wann wir sie brauchen und haben uns dann auch unterstützt."

Das Abstiegsgespenst scheint verscheucht aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. Da kann man mit weniger Druck an die Aufgabe gehen, die Fans zu versöhnen. "Wir werden in die letzten vier Spiele so reingehen wie heute", verspricht Pander. Vier Niederlagen in Folge soll es nicht erneut geben.

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs