Patrick Helmes hat in der Bundesliga eine Trefferquote von 0,56 Toren pro Partie
Patrick Helmes hat in der Bundesliga eine Trefferquote von 0,56 Toren pro Partie

"Er hat diesen absoluten Torhunger"

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Auch wenn er im Pokal gegen den FC Augsburg leer ausging, in der Bundesliga sorgt Patrick Helmes derzeit für zahlreiche Schlagzeilen. Jüngst wählten ihn die bundesliga.de-User zum Spieler des 5. Spieltags.

Dabei ist der Stürmer von Bayer Leverkusen eigentlich ein Spätstarter. Mit seinen mittlerweile 24 Jahren bringt es Helmes nämlich erst auf 18 Bundesliga-Einsätze.

Bessere Quote als Klose

Diese Anzahl kann Helmes in der laufenden Saison wohl relativ leicht ausbauen, schwieriger wird es da schon bei seiner Trefferquote. Denn in diesen 18 Spielen machte er sensationelle 10 Tore (0,56 pro Spiel). Zum Vergleich: Miroslav Klose, mit 108 Bundesligatoren treffsicherster aller aktuellen Aktiven, traf in seinen ersten 18 Spielen "nur" sechs Mal.

Aktuell loben viele Experten Helmes' beeindruckenden Lauf. Mit sechs Treffern führt der frühere Kölner gemeinsam mit Hoffenheims Vedad Ibisevic die Torjägerliste an. Sein Talent war schon früh offensichtlich. "Er hatte schon damals den besseren Schuss als Lukas Podolski", sagt Uwe Rapolder gegenüber bundesliga.de. Unter ihm gab Helmes am 6. August 2005 sein Bundesligadebüt für den 1. FC Köln.

Der "Dreierpack" gegen Hannover war übrigens eine Premiere für Helmes. Nie ist ihm bisher mehr als ein Tor in einer Partie gelungen. bundesliga.de fasst Reaktionen zu Helmes' Leistungsexplosion zusammen:

Uwe Rapolder (Trainer TuS Koblenz): Überraschenderweise hat man damals gesehen, dass Helmes über den besseren Schuss verfügt als Lukas Podolski. Er hat dem großen Star zumindest im Training oft den Rang abgelaufen. Was ihn auszeichnet? Helmes hat immer direkten Zug aufs Tor, ist links wie rechts gleichstark, hat einen Riesenschuss, ist robust in den Zweikämpfen und verfügt über diesen absoluten Torhunger. Auch international wird Helmes seinen Weg gehen, weil er auf dem Platz viel Herz zeigt.

Fredi Bobic (Ex-Bundesliga-Torjäger): Er kommt natürlich mit dem System bei Bayer sehr gut klar, bewegt sich unheimlich gut. Er setzt das fort, was ihn auch schon in Köln ausgezeichnet hat. Er verfügt über eine hohe Schnelligkeit und Kombinationssicherheit mit den Mitspielern. Was mir allerdings am meisten imponiert, ist sein Abschluss, der oft auch risikoreich ist. Er nutzt beinahe jede Situation zum direkten Weg aufs Tor und zum direkten Abschluss. Dadurch ist er auch sehr zielsicher. Von seiner Qualität her muss er sich vor keinem Stürmer verstecken.

Bruno Labbadia (Trainer Bayer Leverkusen): Er hat diese außergewöhnliche Gabe beim Torabschluss, egal ob mit links oder rechts.

Ulf Kirsten (mit 182 Toren Stürmerlegende bei Bayer Leverkusen): Er ist in der Bundesliga eine Extraklasse für sich. Patrick braucht keinen Vergleich zu scheuen. Er arbeitet, läuft viel und ist torgeil.

Franz Beckenbauer (Präsident des FC Bayern München und "Premiere"-Experte): Im Moment ist er der beste Stürmer der Liga, auf jeden Fall der effektivste. Er hat alles: Schnelligkeit, Spielverständnis, ein gutes Kopfballspiel, obwohl er körperlich nicht der Größte ist - und das wichtigste für einen Stürmer: Er macht Tore.

Zusammengestellt von Tim Tonner