Schuss ins Glück: Sven Schipplock trifft zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum 3:2 gegen Schalke
Schuss ins Glück: Sven Schipplock trifft zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum 3:2 gegen Schalke

"Endlich belohnt"

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Sinsheim - Sven Schipplock hatte lange auf diesen Tag warten müssen. Aber am Samstag war es soweit. Kurz zuvor eingewechselt, erzielte der Stürmer der TSG 1899 Hoffenheim den 3:2-Siegtreffer gegen den FC Schalke 04 (). Endlich einmal Matchwinner, endlich einmal die Chance genutzt - Sven Schipplock sagte: "Endlich sind wir einmal als Mannschaft belohnt worden. Endlich."

Siegtreffer sorgt für Glücksmomente

Diese drei Zähler tun dieser Mannschaft richtig gut, der Abstand auf die Abstiegsränge wurde vergrößert und es besteht wieder eine Perspektive, in der Tabelle nach oben zu klettern. Eine Niederlage hätte die Stimmung belastet. So aber feierten die Hoffenheimer diesen Sieg wie einen Pokalgewinn.



Ob es nun die erste oder zweite Ballberührung war, konnte sich Sven Schipplock nicht mehr erinnern nach dem Spiel, zu groß war der Endorphinausstoß nach dem erlösenden Siegtreffer. Es war übrigens seine erste Ballberührung, mit dem er seinen ersten Saisontreffer erzielte. Instinktiv laufe das dann ab, erklärte der gebürtige Reutlinger hinterher, der beim VfB Stuttgart ausgebildet wurde. Nach dem Pass des ebenfalls eingewechselten Vincenzo Grifo habe er gewusst, wo der Torwart stehe, erinnerte Schipplock und dann mit seinem linken Fuß auf das lange Eck gezielt. "Solche Situationen hat man oft im Training", sagte der Stürmer. Dass er den Ball dann noch nicht einmal richtig getroffen habe, sei dann mehr entscheidend gewesen. Und klar, auch für ihn sei das Tor wichtig gewesen.

Schipplock wird am 8. November 24 Jahre alt, langsam wird sich entscheiden, ob er ein Talent bleibt, oder Stammspieler wird. Gegen Schalke hatte er erst seinen dritten Einsatz in der Bundesliga in dieser Saison. Eine Verletzung hatte ihn zurückgeworfen und Kollege und Stürmerkonkurrent Joselu mache das in den letzten Wochen auch sehr gut, anerkannte Schipplock. "Das waren schwere Wochen für mich", gab Schipplock zu. Am Samstag aber war der Frust weg – wie bei der gesamten Mannschaft. Nach dem Schlusspfiff feierte die Mannschaft vor der Kurve und die Fans sangen den Klassiker der deutschen Feierlaune: "So ein Tag, so wunderschön wie heute."

Wiese: "Das gibt natürlich Selbstvertrauen"



"Heute hatten wir endlich mal das Quäntchen Glück", freute sich TSG-Trainer Markus Babbel. Endlich habe seine Mannschaft die absolute Leidenschaft auf den Platz gebracht. Die fehlende Leidenschaft hatte der Trainer ja zuletzt beim 0:3 in Mainz noch kritisiert. Zwar hatten die Hoffenheimer viel Glück, weil die überlegenen Schalker zu unkonzentriert im Abschluss waren - oder sie scheiterten am am Samstag starken Hoffenheimer Torwart Tim Wiese.

Der Kapitän der Hoffenheimer freute sich nicht nur über seine gute Leistung. Erstmals skandierten die Fans im Stadion seinen Namen. "Das gibt natürlich Selbstvertrauen", sagte Wiese. Nun glaubt er, nach seinem Wechsel von Werder Bremen im Sommer in Hoffenheim angekommen zu sein. Wiese erklärte: "Am Anfang kam ich voller Euphorie hier an, dann ist alles schief gelaufen. Aber jetzt geht es aufwärts." Wiese erwartet nun "einen Schub" für seine Mannschaft. Wie nachhaltig der ausfällt, wird sich schon nächstes Wochenende zeigen, wenn die TSG bei Fortuna Düsseldorf antritt.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter