Gladbachs Sportdirektor Max Eberl rechnet damit, zum Bundesliga-Auftakt bei den Bayern eine andere Mannschaft zu sehen als beim Pokalaus in Darmstadt
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl rechnet damit, zum Bundesliga-Auftakt bei den Bayern eine andere Mannschaft zu sehen als beim Pokalaus in Darmstadt

"Einige drücken uns die Daumen"

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Berlin - Am Freitag ist es endlich so weit: Das Warten hat ein Ende, die Bundesliga startet in ihre 51. Saison - und das mit einem echten Klassiker: Der FC Bayern München empfängt Borussia Mönchengladbach. Die beiden Clubs lieferten sich in den 70er Jahren etliche Zweikämpfe um die Meisterschale (XL-Galerie: Legendäre Duelle).

Beim letzten Aufeinandertreffen am 34. Spieltag der Vorsaison überrollten die "Fohlen" den FCB förmlich. 2:0 stand es nach vier Minuten, 3:1 nach zehn. Dass die Super-Bayern letztlich mit 4:3 die Oberhand behielten - geschenkt (Das letzte Spiel im Video).

Auch die letzten beiden Gladbacher Gastspiele in der Allianz Arena - ein Remis und ein Sieg - machen Mut. Im bundesliga.de-Interview spricht Borussias Sportdirektor Max Eberl über den enormen Guardiola-Hype, die neue Offensive der "Fohlen" und seine guten Erinnerungen an den Saisonauftakt 2011

bundesliga.de: Herr Eberl, in den vergangenen beiden Tagen mit der Jubiläumsfeier "50 Jahre Bundesliga" (Bericht) und der Generalversammlung haben Sie bestimmt mit vielen Kollegen über das Eröffnungsspiel (ab 20 Uhr im Live-Ticker) gesprochen. Wie ist Ihr Gefühl für den Auftakt?

Max Eberl: Erst einmal waren es waren zwei sehr schöne Tage hier in Berlin. Die Jubiläumsfeier am Dienstagabend war sehr gelungen. Man hat die 50 Jahre Bundesliga richtig hochleben lassen - zu Recht. Und auf der Sitzung am Mittwoch wurden richtungweisende Entscheidungen für die Zukunft gefällt. Also fahre ich mit einem guten Gefühl nach Hause und dann nach München. Außerdem habe ich viel Unterstützung erfahren für das Spiel am Freitag. Einige Mannschaften drücken uns die Daumen. Nichtsdestotrotz wird es natürlich unglaublich schwer. Aber wir werden uns nicht verstecken, sondern versuchen, das Bestmögliche herauszuholen.

bundesliga.de: Die Bayern scheinen sich unter ihrem neuen Trainer Pep Guardiola noch nicht ganz gefunden zu haben. Ist es ein Vorteil, gleich am Anfang gegen sie zu spielen?

Eberl: Das sind immer sehr theoretische Aussagen. Die Bayern sagen selber, sie seien noch nicht eingespielt. Aber sie haben so eine hohe Qualität, dass jeder Spieler in jeder Sekunde die Partie entscheiden kann.

bundesliga.de: Wie nehmen Sie aus der Entfernung den Hype um die Person Guardiola in München wahr?

Eberl: Dieser Hype ist extrem. Die Bayern haben ja keine Luft zum Atmen. Sie arbeiten ständig auf dem Präsentierteller. Für einen neuen Trainer, der Neuerungen einstudieren möchte und eine neue Arbeitsweise hat, ist das schwierig. Aber das ist ja nicht das Problem von Borussia Mönchengladbach. (schmunzelt) Das müssen die Bayern lösen - aber das haben sie in der Vergangenheit geschafft und werden es auch künftig schaffen.

bundesliga.de Ein Problem für Mönchengladbach könnte es sein, dass die Offensive um die Neuzugänge Raffael und Max Kruse noch nicht perfekt harmoniert - zuletzt gesehen im Pokal.

Eberl: Klar, im Pokal sind wir ausgeschieden, das war nicht gut. Mit Raffael und Kruse haben wir zwei Spieler, die die Bundesliga kennen. Die Integration in die Mannschaft kann daher schnell von statten gehen und wird es auch. Und wir werden in München sicher eine andere Mannschaft sehen als in Darmstadt. Die Voraussetzungen sind ganz anders. Mit den beiden Spielern haben wir auf jeden Fall die Qualität dazu gefunden, die wir uns vorgestellt haben für die neue Spielzeit.

bundesliga.de Werden Sie der Mannschaft noch einmal die erfolgreichen letzten Auftritte in der Allianz Arena zeigen?

Eberl: Weil diese Frage bis zum Anpfiff auch jedem Spieler gestellt wird, kommen diese Partien automatisch wieder in Erinnerung. Der Sieg vor knapp zwei Jahren hat uns - zusammen mit der geschafften Relegation - einen unglaublichen Motivationsschub für die ganze Saison gegeben. So etwas kann auch dieses Jahr wieder passieren. Dafür müssen wir erfolgreich Fußball spielen. Aber es ist nicht so schlecht zu wissen, dass es möglich ist.

Das Gespräch führte Tim Tonner



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