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Heiko Butscher (l.) hat bei seinem Startelf-Debüt mit Torschütze Alexander Meier allen Grund zum Jubeln
Heiko Butscher (l.) hat bei seinem Startelf-Debüt mit Torschütze Alexander Meier allen Grund zum Jubeln

"Eine super Vorrunde"

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Frankfurt - Sie feierten mit angeklebten Bärten und Nikolauskostümen: Die Spieler von Eintracht Frankfurt hatten sich nach Abpfiff des letzten Heimspiels dieser Bundesliga-Hinrunde etwas Besonderes einfallen lassen zum vorübergehenden Abschied von ihren Fans. Und zu Feiern gab es ja auch drei Punkte, die der gebracht hatte. "Ein toller Sieg", lobte Vorstandschef Heribert Bruchhagen nach der aufregenden Partie.

Die Mannschaft gratuliert Occean

Die Eintracht steht nun auf Rang 4 der Tabelle, die 27 Punkte, die der Aufsteiger nach nun 16 Spieltagen auf dem Konto hat, sind Ausdruck einer überragenden Hinrunde. Dabei hatte es zuletzt nach nur einem Sieg in sieben Spielen bereits Stimmen gegeben, die den furiosen Saisonstart als Momentaufnahme interpretiert hatten. Doch nun ist die Eintracht zurück und erst einmal in der Spitzengruppe etabliert. "Wir haben die richtige Antwort darauf gegeben, dass uns eine leichte Krise eingeredet wurde", stellte der erneut ganz starke Sebastian Rode fest.



Zusammen mit Kapitän Pirmin Schwegler war Rode im zentralen Mittelfeld erneut der große Antreiber. Schwegler war es auch, der zum psychologisch richtigen Zeitpunkt - als Werder beim Stand von 1:1 am Drücker war -, das 2:1 erzielte: Aus 25 Metern drosch er den Ball mit aller Wucht ins Tor (62.). Und nur eine Minute später machte Stefan Aigner das 3:1 nach einer Vorlage von Oliver Occean.

Nach diesem Tor sprintete die ganze Mannschaft auf Occean zu und bedankte sich beim ihm. Der Angreifer aus Kanada hat bisher nur ein Tor erzielt und ist beim Publikum bisweilen umstritten. "Es freut mich für ihn besonders", erklärte Rode die Zuneigung der Kollegen für Occean: "Er hat eine schwere Zeit bisher gehabt, aber vor dem 3:1 hat er sich super durchgetankt." Occean hatte wieder eine Chance von Beginn an bekommen, weil Karim Matmour gesperrt gefehlt hatte.

"Er ist viel gelaufen und hat sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Das ist das, was ich von ihm verlange", lobte Veh seinen Mittelstürmer, der zuletzt sich mehr auf das Toreschießen konzentriert habe, als auf seinen Einsatzwillen für die Mannschaft. Nach einem Gespräch mit dem Trainer fand der 32-Jährige wieder die richtige Einstellung und hat gegen Bremen bewiesen, dass er mit dieser Einsatzfreude der Mannschaft weiterhelfen kann.

Butscher: "Bin da, wenn es brennt"



Rückschläge wegzustecken, ist ein Markenzeichen dieser Mannschaft und auch einzelner Spieler. Heiko Butscher beispielsweise kam wegen der Personalnot in der Innenverteidigung gegen Bremen zu seinem ersten Einsatz für die Eintracht in der Bundesliga. "Er hat es ordentlich gemacht", lobte Veh seinen Routinier, den er sich übrigens nach dessen Karriereende durchaus in seinem Trainerteam vorstellen könnte.

Butscher hat seine Rolle bis zu seinem Vertragsende im Juni 2013 akzeptiert, er sagt: "Ich bin da, wenn es brennt." Nach dem Spiel und dem Sieg sprach er von einem "schönen Gefühl". Kein Wunder, es war Butschers erster Einsatz nach fast einem halben Jahr, dem Aus im DFB-Pokal in Aue. Das 1:1 der Bremer in der 54. Minute durch Nils Petersen konnte Butscher allerdings nicht verhindern, die Flanke von Marko Arnautovic war zu gut.

Sieben Minuten zuvor hatte Alexander Meier mit seinem zehnten Saisontreffer die Eintracht nach einer Flanke von Bastian Oczipka in Führung geköpft. "Es hat mich richtig gefreut, dass wir nach dem 1:1 wieder zurückgeschlagen haben. Es war imponierend, wie die Mannschaft dann weiter nach vorne gespielt hat. So will ich das sehen", lobte Trainer Veh.

Frankfurter "waren effizienter als der Gegner"



Die Bremer hatten zwar immer eigene Torchancen, aber das nimmt die Mannschaft von Veh in Kauf. Ziel ist es bei der Eintracht eben, immer ein Tor mehr als der Gegner zu erzielen. In dieser Saison ist ihnen das schon häufig gelungen. Gegen Bremen wieder einmal, obwohl der Gegner ebenbürtig war. Veh aber analysierte richtig: "Wir waren effizienter als der Gegner."

Das zeichnet Spitzenmannschaften aus und im Moment ist das die Eintracht auf Rang 4 der Tabelle. Veh aber bleibt seinem ersten Saisonziel "Nichtabstieg" treu, er sagt: "Wir wünschen uns alle, dass es mehr wird. Heute haben wir einen weiteren Schritt weg von den Teams unten gemacht." Aber er sagt auch: "Wir haben eine super Vorrunde gespielt."

Aus Frankfurt berichtet Tobias Schächter