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HSV-Kapitän Heiko Westermann will es nicht wahrhaben...
HSV-Kapitän Heiko Westermann will es nicht wahrhaben...

Eine Niederlage, die Mut macht

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Hannover - H S V skandierten die Fans des Hamburger Sport-Vereins; H S V schallte es zurück aus der Nordkurve der AWD-Arena, in der die treuesten Anhänger des Hannoverschen Sportverein traditionell ihre Plätze einnehmen.

Wie auf den Rängen war auch auf dem Rasen nicht klar, welches die Heim- und wer die Gastmannschaft war. Die beiden Nordclubs lieferten sich einen offenen Schlagabtausch in dem es lange nach einem Remis aussah, das der Stimmung unter den befreundeten Fan-Gruppen auf den Rängen gerecht geworden wäre. Doch in der Nachspiel versetzte der eingewechselte Mike Hanke den Gästen mit seinem Kopfball zum 3:2-Endstand den K.o.

Offenes Spiel in Hannover

"Über ein Remis hätte sich niemand beschwert", beschrieb Mirko Slomka die von beiden Seiten offensiv geführte, enge Partie. "Beide Teams haben bis zum Schluss versucht, das Spiel zu gewinnen. Wir hätten auch als Verlierer vom Platz gehen können."

"Wir wollten gewinnen und hatten die Chance, 3:2 in Führung zu gehen", bestätigte Armin Veh die Analyse seines Kollegen. "Wir haben dumme Tore kassiert", ärgerte sich der Hamburger Trainer.

Hamburg fehlt ein komplettes Team

Mit Marcell Jansen, Joris Mathijsen, Dennis Aogo, Colin Benjamin, Guy Demel, Dennis Diekmeier und Torwart Frank Rost fehlten Veh allein sieben Defensivspieler. Die Umstellung des Systems auf eine Dreier-Kette war für den HSV-Coach trotz der Personalnot aber kein Thema: "Das haben wir noch nie trainiert. Damit würde ich der Mannschaft keinen Gefallen tun und uns noch mehr schwächen.da gebe ich lieber einem jungen Spieler eine Chance, zu zeigen, dass er es drauf hat."

So feierte A-Jugend-Talent Muhamed Besic neben Routinier Heiko Westermann in der Innenverteidigung sein Startelf-Debüt in der Bundesliga.

Addiert man noch die ebenfalls Verletzten Gojko Kacar, Romeo Castelen sowie die angeschlagen in die niedersächsische Landeshauptstadt gereisten Ruud van Nistelrooy und Eljero Elia hinzu, dann kann der Hamburger SV allein mit seinen verletzten Profis ein schlagkräftiges Team aufbieten.

"Fünf Siege nach 13 Spielen, das ist für unsere Ansprüche zu wenig", so Veh, der aber nicht nach Ausflüchten suchen will: "Die Verletzten sind keine Ausrede. Wir haben sehr viel Aufwand betrieben und das, was uns in Dortmund noch gefehlt hat, gezeigt - Herz und Willen. Wir hätten hier gewinnen können", gewann der 49-Jährige der Niederlage durchaus positive Seiten ab.

Der Kapitän stellt sich

Um so größer die Enttäuschung bei den Spielern: Der sonst so besonnene Routinier Ze Roberto verschwand laut fluchend in den Katakomben der AWD-Arena. Wortlos mit einem Tritt in die Tunnelwand machte Mitspieler Tomas Rincon seinem Ärger Luft.

"Was soll ich zu so einer Scheiße hier schon wieder sagen?", lehnte David Jarolim mit deftigen Worten Interview-Wünsche in der Mixed-Zone ab. Wie der Ex-Kapitän stapften auch seine Kollegen wortlos an den wartenden Journalisten vorbei.

Lediglich der Kapitän Heiko Westermann stellte sich: "Wir müssen das Spiel nach Hause fahren. Wir haben Leidenschaft gezeigt und eigentlich gut gespielt. Am Ende sind wir wieder mal nicht belohnt worden", ärgerte sich der Kapitän und blickte trotzdem optimistisch in die Zukunft: "Auf diesem Spiel müssen wir aufbauen."

Reinhardt verspricht Sieg gegen Stuttgart

Bastian Reinhardt bat um Verständnis für die Spieler. Immerhin sei man mit dem Ziel nach Hannover gereist, um mit einem "Dreier" näher an die Spitzengruppe heranzurücken. Immerhin zeigten die Frust-Reaktionen der Spieler, dass die Mannschaft lebt.

"Im Moment kommt's wirklich knüppeldick für uns", beschreibt der Sportdirektor die Situation beim "Bundesliga-Dino". "Natürlich können wir bei so vielen Ausfällen ein Spiel nicht 90 Minuten lang dominieren, trotzdem haben die Spiele ihre Sache gut gemacht. Leider stehen wir mit leeren Händen da."

Konsequenzen wie eine Krisensitzung werde es aber nicht geben. "Zurück nach Hamburg", antwortete Reinhardt auf die Frage, wohin die Reise des Traditionsvereins gehe. "Nächste Woche kommt der VfB Stuttgart. Und das Spiel gewinnen wir."

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs