Werder Bremens Spieler wollen den Sieg über den Hamburger SV aus der Hinrunde wiederholen und sich so mit ihren Fans versöhnen
Werder Bremens Spieler wollen den Sieg über den Hamburger SV aus der Hinrunde wiederholen und sich so mit ihren Fans versöhnen

Eine Frage der Einstellung

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München - Er hallt noch immer nach, der Paukenschlag, mit dem Werder Bremen am 18. Spieltag aus dem Winterschlaf gerissen wurde. Mit 0:5 fertigte Borussia Dortmund den SVW ab und fegte damit jegliche Euphorie, die ob der gelungenen Wintervorbereitung an der Weser geherrscht hatte, davon.

"Nicht einfach gewähren lassen"

Doch Dortmund ist vergangen und das nächste Spiel steht vor der Tür. "Ich erwarte, dass wir die Dinge verbessern, die uns erheblich weh getan haben", sagte Trainer Thomas Schaaf zwei Tage vor dem 98. Nordderby beim Hamburger SV (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).



Das Duell gegen den ungeliebten Nachbarn könnte nach der bitteren Vorstellung von vergangener Woche auch genau der richtige Gegner sein, um die "Grün-Weißen" wieder aufzubauen. Die letzten drei Begegnungen mit den "Rothosen" gewann der SVW allesamt, was die längste Siegesserie gegen den HSV seit den 60er Jahren bedeutet.

"Ich erwarte, dass wir in die Zweikämpfe gehen, dass wir den Gegner nicht einfach so gewähren lassen", sagte Schaaf. "Wenn wir dies verändern, werden wir eine andere Leistung zeigen", und so den vierten Sieg in Serie gegen die Elbstädter sicherstellen.

Allerdings bangt der 51-Jährige vor dem Nordderby um zwei seiner Leistungsträger. Wegen einer Erkältung legte Aaron Hunt am Donnerstag ebenso eine Trainingspause ein wie Marko Arnautovic. Der Österreicher, mit zehn Scorerpunkten bester Bremer, hat mit einer Magen-Darm-Grippe zu kämpfen. "Das sind zwei Spieler, die gezeigt haben, wie wertvoll sie sind. Ihr Ausfall wäre ein schwerer Verlust", sagte Schaaf vor der richtungweisenden Partie, in der es für seinen Club um den Sprung aus dem "langweiligen" Mittelfeld geht, wie Aufsichtsratsvorsitzender Willi Lemke vergangene Woche im Doppelpass erklärte. Beim Abschlusstraining konnte das Duo aber mittrainieren und wird wohl auch am Sonntag im Kader stehen.

Heimstarker HSV



Knapp 130 Kilometer entfernt sieht die Ausgangsposition etwas besser aus. Mit einem Sieg kann der HSV weiter Tuchfühlung zu den Europa-League-Plätzen. Und die jüngste Heimstärke der "Rothosen" lässt die Fans hoffen. Aus den vergangenen drei Heimspielen holte die Elf von Thorsten Fink die Maximalausbeute von neun Punkten. Nun soll "Bremen auf Distanz" gehalten werden, wie der Trainer vor dem Spiel sagte.

"Ich habe das Gefühl, wir sind im Moment besser drauf als Bremen", so der 45-Jährige und betonte, dass er auch "mal so ein Derby gewinnen" wolle. Das war ihm in den vergangenen sieben Aufeinandertreffen mit den Werderanern nämlich nicht gelungen.

Van der Vaart macht Fortschritte



Dabei helfen wird ihm auch wieder Rafael van der Vaart, der nach seiner Oberschenkelverletzung weiter Fortschritte macht. "Im ersten Spiel in Nürnberg hatte ich Angst", gestand der Niederländer, der jetzt aber "mehr Vertrauen" habe und für den vierten Heimsieg in Serie sorgen möchte.

Doch Fink warnt, die Bremer aufgrund der 0:5-Niederlage gegen Dortmund auf die leichte Schulter zu nehmen. "Es wird jetzt nicht einfacher", mahnte er. Die Bremer wollen einen zweiten Paukenschlag nämlich unbedingt vermeiden.

Gregor Nentwig



Schiedsrichteransetzungen