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FSV-Coach Thomas Tuchel hat nur lobende Worte für seine Mannschaft nach dem Sieg zum Jahresabschluss
FSV-Coach Thomas Tuchel hat nur lobende Worte für seine Mannschaft nach dem Sieg zum Jahresabschluss

"Eine außergewöhnliche Lust auf Leistung"

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Mainz - Ja, klar: Nicolai Müller. Thomas Tuchel lobte nach diesem "außergewöhnlichen" natürlich auch den zweifachen Torschützen. "Nicolai steht sinnbildlich für unsere Weiterentwicklung, er hat verinnerlicht, wie wir spielen wollen", sagte der Mainzer Trainer. Müller machte 30 Sprints in die Tiefe, war beim typischen Mainzer "Gegenpressing" (Tuchel) immer aktiv und belohnte sich mit zwei Treffern.

Erster Bundesliga-Doppelpack für Müller

"Die ersten 35 Minuten waren das Beste, was wir je gespielt haben", meinte der 25-jährige Offensivspieler. Nur hatten die Mainzer da (noch) keine Tore geschossen, weil beispielsweise Andreas Ivanschitz zwei herrlich herausgespielte Möglichkeiten nicht nutzen konnte (11., 32.).



Überraschend gingen die Stuttgarter in Führung, nach einer Flanke von Ibrahima Traore köpfte Martin Harnik den Ball ins Tor (48.). Doch Nullfünf ließ sich wieder einmal nicht von einem Rückstand aus der Bahn werfen. Nur sieben Minuten später traf Müller nach gelungenem Zusammenspiel mit Zdenek Pospech mit einem Schuss aus zwölf Metern zum ersten Mal, bevor er in der 71. Minute nach einem gewonnen Kopfballduell von Szalai gegen Niedermeier zum ersten Mal in einem Erstligaspiel zwei Treffer erzielte. "Das ist mir vorher auch erst einmal gelungen, in der dritten Liga für Sandhausen gegen Offenbach", erzählte Müller. Das 3:1 des starken Elkin Soto in der Nachspielzeit machte den sechsten Heimsieg in dieser Vorrunde perfekt. "Soto hat das Ding zugemacht, dann der Abpfiff - das war einfach nur geil", jubelte Müller.

Mit 26 Punkten überwintern die Mainzer auf Rang 6, der am Ende der Saison zur Teilnahme an der Europa-League berechtigen würde. "Wir wollen jetzt nicht träumen, aber es ist ein super Gefühl nun vier Wochen im oberen Tabellendrittel zu stehen", sagte Müller. Die zweitbeste Halbserie der Rheinhessen in ihrer nun sechseinhalbjährigen Bundesliga-Historie verdanken sie einer bemerkenswerten Weiterentwicklung der Mannschaft unter Trainer Tuchel. "Wir haben noch einmal alles auf den Platz gebracht, was uns auszeichnet", lobte der Trainer: "Wir liefern zuhause eine Top-Leistung nach der anderen ab. Die Lust auf Leistung ist einfach außergewöhnlich. Wie wir unsere Grenzen immer weiter nach oben schieben, ist beeindruckend."

Niedergerannt und -gekämpft



Die letzten zehn Minuten liefen alle Mainzer Spieler auf dem Zahnfleisch. Den angeschlagenen Jan Kirchhoff musste Tuchel beim Auswechseln drei Mal übergehen. Zuerst musste er den mit einer Magen-Darm-Verstimmung ins Spiel gegangenen Bo Svensson (77.) vom Platz holen, dann den von Krämpfen geplagten Radoslav Zabavnik (83.) und schließlich den entkräfteten Ivanschitz (89.). Der erstmals nach einer vierwöchigen Verletzungspause wieder eingesetzte Kirchhoff gab hinterher zu: "Ab der 60. Minute war es grenzwertig, ich hatte ständig mit Krämpfen zu kämpfen. Aber wir haben heute alle eine wahnsinnige Moral gezeigt und Stuttgart niedergerannt und niedergekämpft."

Nun müssen die Mainzer am kommenden Dienstag noch einmal ran, beim DFB-Pokal-Achtelfinale in Schalke. "Zur Not gehen wir auch da noch einmal 120 Minuten, wenn es sein muss", sagt Doppel-Torschütze Müller.
Wie die Kräfte wieder hergestellt werden können, weiß Müller auch: "Wir haben einen super Athletik-Trainer und unser Trainer weiß genau, was wir im Training wann machen müssen."

Aus Mainz berichtet Tobias Schächter