Die Bayern bejubeln in Mainz den 16. Saisonsieg im 20. Spiel. Toni Kroos (M.) sagt, seine Bayern seien nach Barca "in Europa die beste Mannschaft"
Die Bayern bejubeln in Mainz den 16. Saisonsieg im 20. Spiel. Toni Kroos (M.) sagt, seine Bayern seien nach Barca "in Europa die beste Mannschaft"

Ein Hauch von Barca in Mainz

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Mainz - Philipp Lahms Arbeitstag dauerte auch am Samstag etwas länger als der seiner Teamkollegen. Als Kapitän des FC Bayern München musste er schließlich erklären, warum das Meisterschaftsrennen noch offen sei.

Hinten meisterlich, vorne Mandzukic

Trotz des komfortablen Vorsprungs auf Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund. Und trotz des souveränen eigenen , bei dem die Bayern im zweiten Durchgang so gut spielten, dass nicht nur der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge ins Schwärmen geriet: "Besser als wir in der zweiten Halbzeit kann man nicht Fußball spielen."

Auch Lahm wollte all das nicht in Abrede stellen. Und trotzdem betonte er immer wieder, dass noch nichts entschieden sei. "Es sind gerade einmal drei Spiele in der Rückrunde gespielt." Letztlich sei schließlich auch der 16. Sieg im 20. Pflichtspiel nur eine "Momentaufnahme".



Es war allerdings schon beeindruckend, wie der Rekordmeister nach dem guten Mainzer Start das Spiel an sich riss. Tief in der gegnerischen Hälfte attackierten die Münchner Offensivspieler die Mainzer Abwehrleute, die so immer wieder zu Fehlern gezwungen wurden. Und hinten ließ das Team, das bislang nur sieben (!) Gegentore kassiert hat, kaum noch gegnerische Torabschlüsse zu - Manuel Neuer war auch in der Mainzer Drangperiode weitgehend beschäftigungslos geblieben. Seit 340 Minuten hat Neuer kein Gegentor kassiert.

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis nach dem ersten Tor von Thomas Müller (41.) weitere Treffer fallen sollten. Beide erzielte Mario Mandzukic (50./57.), der seine Aufstellung als einzige Spitze mit den Saisontreffern 13 und 14 rechtfertigte. "Wir machen das, was wir auch in der Vorrunde gemacht haben: Wir spielen alle zusammen", sagte Mandzukic.

Kroos: Nach Barca "in Europa die beste Mannschaft"



"Wichtig" sei, "dass einer für den anderen da ist." Beiden Treffern des Kroaten gingen Kombinationen voraus, wie man sie in der Bundesliga eigentlich nur alle paar Monate einmal sieht. Beim 2:0 kombinierten sich Franck Ribery, David Alaba und Toni Kroos blitzschnell zum Mainzer Tor, beim 3:0 zeigten Ribery und Lahm eine Ballstafette, die keinen Vergleich mit den europäischen Topteams scheuen muss. Das fand auch Mittelfeldregisseur Toni Kroos, der eine hervorragende Partie zeigte und im "Aktuellen Sportstudio" die Ansicht vertrat, die Bayern seien nach dem FC Barcelona derzeit "in Europa die beste Mannschaft".

Heynckes zeigt Verständis für Robbens Laune



Auf das Schicksal seiner beiden Edeljoker Mario Gomez und Arjen Robben, die er diesmal erst in der 76. Minute einwechselte, wurde Jupp Heynckes dann allerdings doch noch angesprochen. Natürlich war auch dem Trainer nicht entgangen, wie übelgelaunt vor allem der Niederländer von dannen gestapft war.

"Ich bin auch ein Topstürmer gewesen", erinnerte der 220-fache Bundesliga-Torschütze Heynckes. "Wenn mir mein Trainer gesagt hätte, dass ich nicht spiele, obwohl ich fit bin - meinen Sie, dass ich erfreut gewesen wäre?" Robben könne seinen Frust nun einmal nicht verbergen. "Und das ist auch gut so."

Aus Mainz berichtet Christoph Ruf