Rene Adler ist im Sommer von Bayer Leverkusen zum Hamburger SV gewechselt. Nach durchwachsenem Saisonstart befanden sich die Hanseaten zuletzt im Aufwind - bis...
Rene Adler ist im Sommer von Bayer Leverkusen zum Hamburger SV gewechselt. Nach durchwachsenem Saisonstart befanden sich die Hanseaten zuletzt im Aufwind - bis...

"Ein gebrauchter Tag"

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Hamburg - Der bisherige Erfolg des Hamburger SV in dieser Saison ist eng mit dem Namen Rene Adler verknüpft. Der ehemalige Nationaltorwart überzeugte bislang fast in jedem Spiel. Auch beim erntete der 27-Jährige Lob, obwohl er beim zweiten Treffer durch Thomas Müller eine etwas unglückliche Figur machte.

Einen Sonderstatus möchte Adler aber nicht. "Gegen die Bayern war es eine geschlossene Mannschaftsniederlage. Vom Torwart bis zum Stürmer hat bei uns keiner seine Leistung gebracht", erklärte er im bundesliga.de-Interview.

Adler sprach auch über die taktischen Änderungen des HSV gegen den Rekordmeister, seine persönliche Negativ-Serie und die nächsten Aufgaben der "Rothosen".

bundesliga.de: Herr Adler, der Hamburger SV hat nur zu Beginn des Spiels gegen den FC Bayern dagegenhalten können. Danach kam nur noch wenig Gegenwehr. Warum?

Rene Adler: Wir haben einfach nicht das umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten die Außen der Bayern unter Druck setzen, scharf anlaufen und immer nah am Gegner sein. Da wird es dann schwierig, gegen solche Weltklassespieler zu verteidigen. Die Niederlage tut weh, aber wir können sie akzeptieren. Denn wir haben gegen einen viel besseren Gegner verloren.

bundesliga.de: Die taktische Ausrichtung beim HSV war mit einem 4-3-3 mit Rafael van der Vaart als vermeintlicher Spitze für die Fans eher gewöhnungsbedürftig. War es für die Spieler eine große Umstellung?

Adler: Der Trainer hat uns unter der Woche voll auf diese Partie eingestellt. Wir haben viele Dinge einstudiert und waren eigentlich gefasst. Doch wie man sieht, sind Training und Spiel immer noch zwei Paar Schuhe. Da haben die Bayern unsere Defizite knallhart ausgenutzt. Für uns war es ein gebrauchter Tag.

bundesliga.de: Ihre Leistungen in dieser Saison sind konstant. Auch gegen die Bayern haben Sie erneut überzeugt. Ihre Mitspieler sind in den Leistungen jedoch sehr schwankend. Können Sie das erklären?

Adler: Das weiß ich nicht und für so eine Analyse bin ich wohl auch nicht der richtige Ansprechpartner. Gegen die Bayern war es aber eine geschlossene Mannschaftsniederlage. Vom Torwart bis zum Stürmer hat bei uns keiner seine Leistung gebracht.

bundesliga.de: Sie warten auch nach zehn Spielen gegen die Bayern auf einen Sieg. Ein Ansporn für die weitere Zukunft?

Adler: Ja, ich hoffe, dass ich noch ein paar Jahre in der Bundesliga spielen darf und noch die ein oder andere Chance gegen die Bayern bekomme. Ich bin mir sicher, dass ich meine Karriere nicht ohne einen Sieg gegen den FC Bayern beenden werde.

bundesliga.de: Und wie geht der HSV nun mit dieser Niederlage im Hinblick auf die kommenden Aufgaben um?

Adler: Wir müssen jetzt den Kopf frei bekommen. Denn mit Freiburg, Mainz und Düsseldorf haben wir nun Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe sind. Die können und sollten wir schlagen. Aber da müssen wir hellwach sein.

Das Gespräch führte Michael Reis