Ein Derby-Erfolg und zwei Überraschungen
Der FC Bayern München gibt auf die 2:5-Heimpleite gegen Bremen die richtige Antwort und fertigt in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokals den 1. FC Nürnberg auf heimischem Platz ab. Der SC Freiburg schafft gegen 1899 Hoffenheim eine Überraschung. Das gelingt auch Carl Zeiss Jena gegen FSV Frankfurt.
FC Bayern München - 1. FC Nürnberg 2:0 (1:0)
Die versprochene Wiedergutmachung ist geglückt: Titelverteidiger Bayern München hat ohne größere Anstrengungen das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht.
Vier Tage nach der 2:5-Packung in der Bundesliga gegen Werder Bremen (2:5) besiegte der Rekordmeister und -Pokalsieger Zweitligist 1. FC Nürnberg dank der Treffer von Miroslav Klose (7.) und Tim Borowski (68.) mit 2:0 (1:0). Dabei zeigte sich der FC Bayern spielerisch und kämpferisch verbessert, leistete sich gegen den klar unterlegenen "Club" aber auch einige Nachlässigkeiten, die der harmlose Pokalsieger von 2007 freilich nicht nutzte.
Erfreulicher Nebenaspekt für den FC Bayern: In der 65. Minute feierte nach seiner dreimonatigen Verletzungspause Franck Ribery ein Comeback. Die Bayern hatten den Fußballer des Jahres in den vergangenen Wochen schmerzlich vermisst.
Klose wirkte nach seinem Führungstreffer phasenweise wie aufgedreht. Nur zwei Minuten nach seinem dritten hätte er bereits seinen vierten Pflichtspieltreffer in dieser Saison folgen lassen können, scheiterte aber am ausgezeichneten Raphael Schäfer im Tor der Nürnberger (9.). Der spielerischen Überlegenheit entsprangen freilich trotz guter Gelegenheiten letztendlich zu wenig Tore.
Auch die klar unterlegenen Nürnberger, die von Trainer Michael Oenning nach der Punktspielniederlage bei Mainz 05 (0:2) auf fünf Positionen verändert worden war, blieben jedoch nicht ungefährlich.
Daniel Gygax zirkelte den Ball bei einem der seltenen Vorstöße nur knapp am Tordreieck vorbei (14.). Kurz vor der Pause vergab Marek Mintal auf Vorlage von Javier Pinola den Ausgleich (41.). Auch in der zweiten Halbzeit ließ er eine große Chance ungenutzt (64.) - die Bayern machten kurz darauf durch Borowksi nach schönem Doppelpass mit Ottl den Sack zu (68.).
Trainer Jürgen Klinsmann (Bayern München) war zufrieden: "Das 2:0 geht in Ordnung. Wir hätten aber noch ein, zwei Tore drauflegen können. Wir freuen uns, dass wir in der nächsten Runde stehen. Nach der Klatsche gegen Bremen wollten wir etwas gutmachen, das ist uns gelungen."
Trainer Michael Oenning (1. FC Nürnberg) analysierte: "Das frühe Tor war ein Hypothek für uns. Ich muss der Mannschaft aber ein Riesenkompliment machen, sie hat zurückgebissen und versucht mitzuspielen. Wir haben Moral bewiesen und können trotz der Niederlage mit erhobenem Haupt nach Hause fahren."
München: Rensing - Oddo, Lucio, Demichelis, Lahm - Ottl - Ze Roberto, Borowski - Schweinsteiger (73. Sosa) - Toni (80. Podolski), Klose (65. Ribery). - Trainer: Klinsmann
Nürnberg: Schäfer - Judt, Spiranovic, Goncalves, Pinola - Perchtold (46. Engelhardt), Mnari - Gygax (78. Breska), Mintal, Masmanidis (68. Eigler) - Charisteas. - Trainer: Oenning
Tor: 1:0 Klose (7.), 2:0 Borowski (68.)
Gelbe Karten: - Perchtold, Pinola
SC Freiburg - 1899 Hoffenheim 3:1 (0:1)
Zweitliga-Spitzenreiter SC Freiburg hat dem Höhenflug des Bundesliga-Überraschungsteams 1899 Hoffenheim ein überraschendes Ende bereitet. Der zuletzt auf den 2. Tabellenplatz gestürmte Erstliga-Neuling unterlag in der zweiten Runde des DFB-Pokals 1:3 (1:0) bei den Breisgauern und konnte damit nicht wie im Vorjahr ins Achtelfinale einziehen.
Daniel Schwaab (68.) und Mohamadou Idrissou (90.) jeweils per Foulelfmeter sowie Suat Türker (84.) trafen für die Freiburger, die sich erstmals seit 2005 wieder für die Runde der besten 16 Teams qualifizierten. Sejad Salihovic (37.) hatte ebenfalls per Foulelfmeter die Gäste in Führung gebracht.
Vor 15.400 Zuschauern erwischten die Gäste den deutlich besseren Start und hätten bereits nach 25 Sekunden durch Torjäger Vedad Ibisevic, der in der Bundesliga bereits sechsmal erfolgreich war, in Führung gehen können. Auch im Anschluss beherrschten die spielstarken Hoffenheimer das Geschehen gegen die kämpferisch eingestellten Breisgauer, deren sporadische Konterversuche meist im Keim erstickt wurden.
Nach dem Seitenwechsel konnten sich die Freiburger zunächst wie im ersten Durchgang keine zwingende Chancen erarbeiten. Dennoch gelang den Platzherren der Ausgleich durch den verwandelten Foulelfmeter von Schwaab. Zuvor hatte Hoffenheims Innenverteidiger Matthias Jaissle Günes gefoult. Türkers und Idrissous Treffer waren zwar glücklich, aber wegen des Freiburger Engagements nicht unverdient.
Trainer Robin Dutt (SC Freiburg) frohlockte: "Die Hoffenheimer haben das Spiel sehr druckvoll begonnen. Meine Mannschaft hat dann versucht, besser ins Spiel zu kommen und ist im Laufe der ersten Halbzeit stärker geworden. Meine Jungs haben einen guten Charakter gezeigt, und ich muss ihnen ein großes Kompliment machen."
Trainer Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim) zeigte sich als fairer Verlierer: "Wir haben über weite Strecken nicht aggressiv genug dagegen gehalten und in den vielen guten Kontersituationen nicht das Richtige gemacht. Deshalb geht der Sieg für Freiburg in Ordnung."
Freiburg: Pouplin - Schwaab, Toprak, Butscher, Schlitte - Uzoma, Flum - Jäger (90.+2 Glockner), Abdessadki (46. Türker), Günes (87. Schuster) - Idrissou. - Trainer: Dutt
Hoffenheim: Özcan - Beck, Compper, Jaissle, Ibertsberger - Weis (85. Wellington), Vorsah (83. Nilsson), Salihovic - Carlos Eduardo - Obasi, Ibisevic (46. Ba). - Trainer: Rangnick
Tore: 0:1 Salihovic (37., Foulelfmeter), 1:1 Schwaab (68., Foulelfmeter), 2:1 Türker (84.), 3:1 Idrissou (90., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Abdessadki, Flum - Ibisevic
FC Carl Zeiss Jena - FSV Frankfurt 1:0 (1:0)
Nach dem Halbfinaleinzug in der vergangenen Saison hat Carl Zeiss Jena erneut das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Der Drittligist besiegte Zweitliga-Aufsteiger FSV Frankfurt 1:0 (1:0). Den entscheidenden Treffer erzielte Nils Petersen in der 25. Minute.
Vor 5852 Zuschauern war der Tabellen-18. der dritten Liga das bessere Team. Jena störte den Spielaufbau der Frankfurter schon früh und erspielte sich selber einige Möglichkeiten. So scheiterte Torschütze Petersen mit einem Kopfball in der 55. Minute an FSV-Schlussmann Patric Klandt.
Jena: Nulle - Tim Petersen (64. Andre Schmidt), Müller, Wuttke, Ralf Schmidt - Ziegner, Riemer - Sträßer, Hansen - Nils Petersen (72. Hähnge), Amirante (82. Schembri). - Trainer: Zimmermann
Frankfurt: Klandt - Weißenfeldt, Schumann, Klitzpera, Hillebrand - Barletta - Shapourzadeh (72. Mikolajczak), Kreuz (55. Mehic) - Theodoridis - Cenci (64. Bencik), Ulm. - Trainer: Oral
Tor: 1:0 Nils Petersen (25.)
Gelbe Karten: Hähnge, Andre Schmidt - Shapourzadeh