Freiburg-Coach Christian Streich muss in Frankfurt die zweite Niederlage in Serie in Kauf nehmen
Freiburg-Coach Christian Streich muss in Frankfurt die zweite Niederlage in Serie in Kauf nehmen

Ein bisschen sprachlos

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Frankfurt - Es ist wohl das, was man ein kleines Deja-vu nennt, was dem SC Freiburg am Wochenende bei der passiert ist. Wie vier Tage zuvor im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen hatten sie auch in Frankfurt mit 1:0 geführt und am Ende dann doch verloren.

Sport-Club versäumt Entscheidung zu seinen Gunsten

"Das ist eigentlich unfassbar", sagte Innenverteidiger Matthias Gintner: "Das ist ein Witz, dass wir schon zum zweiten Mal innerhalb der Woche als Verlierer vom Platz gehen. Ich bin ein bisschen sprachlos." Wieder einmal konnten die Breisgauer eine Führung nicht über die Ziellinie retten. Kapitän Julian Schuster analysierte: "Unser Problem ist, dass wir es nicht schaffen, unsere Leistung über 90 Minuten konstant zu bringen."

Dabei waren die Frankfurter in der ersten Halbzeit noch an der vorzüglichen Defensivarbeit der ganzen Freiburger Mannschaft fast verzweifelt. Und als Max Kruse fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff den SCF in Führung gebracht hatte, schienen die Freiburger auf Siegeskurs zu sein.



Aber nach einer turbulenten Phase mit zwei zu Recht nicht gegebenen Abseitstoren (erst Frankfurts Takashi Inui, 66., dann Freiburgs Sebastian Freis, 67.) wurde das Frankfurter Publikum wieder wach und Alexander Meier gelang mit einer technischen Glanzleistung der Ausgleich für die Eintracht (67.).

Davor hatten es die Freiburger versäumt, das Spiel für sich vorzeitig zu entscheiden. Julian Schuster scheiterte in der 58. Minute am hervorragend parierenden Eintracht-Torwart Kevin Trapp. Der 18 Jahre alte Gintner erklärte kopfschüttelnd: "Wie gegen Bremen hätten wir das 2:0 machen müssen." Und nachdem Meier schließlich in der 73. Minute das 2:1 für die Hessen erzielte (Schuster hatte im Kopfballduell gegen den Hünen nach einem Eckball von Bastian Oczipka keine Chance), brachten die Freiburger in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr die Kraft für eine Wende auf. "Wir sind nicht clever genug", haderte Torschütze Max Kruse.

Am Ende versuchten die Freiburger nur noch mit langen Bällen nach vorne zu kommen, doch das war nicht von Erfolg gekrönt. SCF-Trainer Christian Streich konstatierte: "Wir müssen es schaffen, in so einer schwierigen Stresssituation runterzufahren und spielerische Lösungen zu finden." Streich weiß, dass in Freiburg der Klassenerhalt auch in diesem Jahr nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung gelingen kann, er sagt: "Wir können das Ergebnis eben nicht durch individuelle Stärke beeinflussen."

"Wir haben es Frankfurt schwer gemacht



Dennoch hatte der Trainer auch Lob für seine Spieler parat: "Wir haben es lange taktisch gut und den Frankfurtern schwer gemacht." Er sei jetzt 18 Jahre beim SC Freiburg, so Streich, man werde beim SCF immer wieder solche Spiele verlieren, das sei völlig normal. Wichtig sei es, solche Phasen zu überstehen.

"Wir müssen als SC Freiburg eben noch mehr arbeiten, um solche Spiele zu gewinnen", fordert der Trainer. Mit fünf Punkten stehen die Freiburger nach sechs Spieltagen auf Rang 14 der Tabelle, am kommenden Wochenende empfangen sie den 1. FC Nürnberg.

Fehlen wird den Südbadenern gegen die Franken Mittelfeldspieler Karim Guede, der in der Schlussphase wegen rohen Spiels die Rote Karte gesehen hatte. Guede wurde vom Sportgericht für zwei Spiele gesperrt und fehlt den Freiburgern somit also auch nach der Länderspielpause beim nächsten Auswärtsspiel in Wolfsburg.

Von Tobias Schächter