Artur Wichniarek (M.) erzielte gegen Eintracht Frankfurt bereits seinen sechsten Saisontreffer
Artur Wichniarek (M.) erzielte gegen Eintracht Frankfurt bereits seinen sechsten Saisontreffer

"Drei, vier, sogar fünf Jahre sind noch drin"

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Artur Wichniarek scheint für Arminia Bielefeld wieder mal zur Lebensversicherung zu werden.

Der Goalgetter begann seine Karriere in der Saison 1999/00 bei der Arminia und fühlt sich im deutschen Oberhaus seither meistens pudelwohl.

Bielefeld - Berlin - Bielefeld

Nach einer dreijährigen Zwischenstation bei Hertha BSC Berlin kehrte Wichniarek im Winter 2005 nach Ostwestfalen zurück. In den vergangenen beiden Spielzeiten steuerte er jeweils zehn Tore zum Bielefelder Klassenerhalt bei.

In der aktuellen Spielzeit hat der polnische Nationalspieler schon wieder sechs Treffer auf seinem persönlichen Konto. Im Interview mit bundesliga.de spricht der treffsichere Angreifer über seinen guten Start in die neue Saison, seinen Spitznamen "König Artur", seine Zeit in Berlin und über seine Wünsche für den Fußball in Polen.

bundesliga.de: Herr Wichniarek, Sie sind in Deutschland gerade zum Fußballer des Monats August gewählt worden. Wie stolz macht sie das?

Artur Wichniarek: Ja, das macht mich sehr stolz, denn in der Bundesliga gibt es sehr viele gute Fußballer und ich bin jetzt offiziell einer von denen.

bundesliga.de: Zum Saisonauftakt gegen Werder Bremen haben Sie direkt ein "Doppelpack" erzielt. Wie kommt es, dass sie so gut in die Saison gestartet sind?

Wichniarek: Wir haben eine lange und gute Saisonvorbereitung gehabt und die ganze Mannschaft ist gut in die Saison gestartet.

bundesliga.de: Bielefeld wird eigentlich immer als einer der Abstiegskandidaten gehandelt. Warum wird es die Arminia auch in diesem Jahr schaffen, die Klasse zu halten?

Wichniarek: Ja, wir wollen es auch dieses Mal wieder allen Experten beweisen, dass wir mit Recht wieder in der Bundesliga spielen. Wir haben auf jeden Fall genug Qualität in der Mannschaft.

bundesliga.de: Macht es denn auch Spaß, um den Klassenerhalt zu spielen oder würden sie lieber mal um den Titel spielen?

Wichniarek: Hauptsache wir spielen um etwas, das ist ganz wichtig. Natürlich wäre es mir und auch allen anderen Spielern lieber, wenn wir um die Meisterschaft spielen würden. Aber es ist auch so, dass wir zum Beispiel nach dem letzten Spiel in der letzten Saison in Stuttgart mit dem Zug nach Hause fahren und da ist nach dem gelungenen Klassenerhalt richtig gute Stimmung im Zug - und das ist auch gut!

bundesliga.de: 1999 kamen Sie aus Lodz in Polen nach Bielefeld, 2003 ging es für vier Jahre zu Hertha BSC, dann wieder nach Bielefeld. Warum passen sie so gut nach Bielefeld und nicht nach Berlin?

Wichniarek: Weil ich hier Mittelstürmer spiele oder einer von zwei Stürmern bin. Das ist meine Stärke und leider haben sie das bei Hertha BSC nicht erkannt.

bundesliga.de: Gibt es Eigenschaften im deutschen Fußball, die Sie sich auch im polnischen wünschen würden?

Wichniarek: Ich würde mir wünschen, dass in Polen so wie es hier in Deutschland passiert, die Zuschauer von beiden Mannschaften - also auch die Gegner - in der Halbzeit zusammen was trinken und die Würstchen essen. In Polen ist das ein bisschen anders, da geht es in der Pause ein bisschen aggressiver zur Sache. Da wird das Getränk eher über den Kopf geschüttet. Das ist einfach ein großes Problem in Polen.

bundesliga.de: Welche Ziele haben Sie noch? Wie lange wollen sie noch in der Bundesliga spielen?

Wichniarek: Ich bin gerade 31 Jahre alt, deswegen denke ich drei, vier oder sogar fünf Jahre sind noch drin.

bundesliga.de: Mit vielen Toren?

Wichniarek: Ja, das werde ich immer versuchen.

bundesliga.de: Freuen sie sich eigentlich darüber, dass ihnen die Bielefelder Fans den Spitznamen "König Artur" verliehen haben?

Wichniarek: Ich habe hart gearbeitet, ich habe viele Tore gemacht für diesen Namen und das macht mich auch stolz. Das ist etwas Besonderes. In der kurzen Zeit ist dieser Name schon in ganz Deutschland bekannt geworden, das ist schon okay.

Das Gespräch führte Thomas Mörs