Ein Dankeschön für die Fans: Der FC Bayern geht als verdienter Herbstmeister in die Pause
Ein Dankeschön für die Fans: Der FC Bayern geht als verdienter Herbstmeister in die Pause

Drei Punkte im Sack: Weihnachten kann kommen

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München - Das Weihnachtsfest ist gerettet beim FC Bayern München. Es war ein hartes Stück Arbeit gegen den 1. FC Köln, aber der Rekordmeister hat die letzte Bundesliga-Prüfung am Ende souverän gemeistert und sich die Weihnachtspause mit einer bärenstarken 2. Halbzeit redlich verdient.

Dabei hatte es zunächst gar nicht nach einem versöhnlichen letzten Heimspiel im Jahr 2011 ausgesehen. Franck Ribery erwies seinem Team in der 33. Minute durch eine unnötige Gelb-Rote Karte einen Bärendienst. "Die zweite Gelbe Karte war ein Fehler. Ich war ein bisschen nervös und hatte viel Energie in mir", versuchte der Franzose sein Verhalten zu erklären.

"Köln kam nicht zum Fußballspielen"

Doch der Rekordmeister ließ sich durch den frühen Schock nicht verunsichern. Weiter ging es nur in eine Richtung, zumal die Gäste aus dem Rheinland auch gar nicht den Versuch unternahmen, nach vorne zu spielen.

Mit fünf Verteidigern, darunter "Libero Kevin McKenna" wie Thomas Müller aufgefallen war, mauerte Köln 90 Minuten lang. "Köln kam nicht zum Fußballspielen", sagte Müller, und Sturmkollege Mario Gomez litt ebenso wie Müller: "Es hat gar keinen Spaß gemacht. Ich habe einfach versucht, irgendwann mal eine Lücke zu finden", erklärte er .

Und die fand er auch - mal wieder. Natürlich, möchte man schon sagen, war es Gomez, der den Bann brach. Mit seinem 16. Saisontor im 16. Spiel bestrafte er nach kämpferischem Einsatz von Müller den ersten Kölner Fehler eiskalt - die endgültige Wende im Spiel.

"Mannschaft ist bereit, sich zu quälen"

"Die zweite Halbzeit war schon ein Highlight. Elf Kölner hatten keine Chance", sagte Toni Kroos, der glänzend Regie führte und das dritte Tor per sehenswerten Lupfer selbst erzielte, zu "Sky". Zuvor hatte der eingewechselte David Alaba nach einer Kroos-Ecke den zweiten Treffer nachgelegt.

"Das zeigt, dass die Mannschaft auch bereit ist, sich zu quälen", lobte auch Rummenigge. Und so darf der FCB letztlich ein sehr positives Jahresfazit ziehen. Die Rückrunde der letzten Saison noch in die Champions League gerettet, den "perfekten Trainer" Jupp Heynckes engagiert - und in der bisherigen Saison eigentlich alles richtig gemacht. Nach wie vor tanzt der Rekordmeister höchst erfolgreich auf drei Hochzeiten.

Endlich Ruhe im Club

"Wir sind Erster, das ist schon mal besser als im letzten Jahr", anaylsierte Müller gewohnt trocken, während sich Daniel van Buyten immerhin feststellte: "Wir haben alles erreicht, was wir bis jetzt erreichen können." Für die Vorstandsetage zählen aber nicht nur die sportlichen Erfolge. Mit der Verpflichtung von Heynckes haben die Münchner alles richtig gemacht und so letztlich auch den Erfolg zurück in die bayerische Landeshauptstadt gebracht. "Wir haben nach einer unruhigen letzten Saison eine große Ruhe in den Club hineinbekommen", freute sich Rummenigge.

Eine souveräne Saison und eine Ruhe, die in der verdienten Hebstmeisterschaft endete. Anders als im letzten Jahr, als der FCB bereits sagenhafte 14 Punkte Rückstand auf den späteren Meister aus Dortmund hatte, hält der Rekordmeister jetzt alle Trümpfe selber in der Hand. "Natürlich ist das kein Titel, aber trotzdem sind wir stolz. Jetzt können wir die Pause genießen", meinte van Buyten, der bei seinen neun Startelfeinsätzen in den Heimpflichtspielen in dieser Saison jedes Mal ein Sieggarant war.

Respekt vor Manchester-Bezwinger Basel

Die Bayern wollen nun die Pause genießen und dann mit Macht in die Rückrunde starten. In der Meiserschaft ist der Titelwunsch kein Geheimnis. In der Champions League sollte gegen den FC Basel auch das Viertelfinale möglich sein.

Auch wenn deren Husarenstück gegen Vorjahresfinalist Manchester United registriert wurde: " Das ist keine Mannschaft, bei der man einfach sagen kann, das ist ein einfaches Los. Sie haben Qualität.", sagte van Buyten und Rummenigge ergänzte: "In der Champions League tun wir gut daran, step-by-step zu denken. Auch wenn wir ohne Frage Favorit sind in diesem Spiel."

Letzte "Christbaumkugel" Bochum

Eine einzige, winzige Aufgabe gilt es aber noch vor der Weihnachtspause zu erledigen - sozusagen die letzte Christbaumkugel: Am Dienstag wartet mit dem VfL Bochum der letzte Gegner im Jahr 2011 auf den FC Bayern.

Doch auch der dürfte im Normalfall kein Stolperstein mehr sein für die Münchner. Auch Rummenigge rechnet mit einer sicheren Sache im DFB-Pokal: "Natürlich wollen wir gewinnen. Dann gehen die Mannschaft, der Trainer und wir alle in den Urlaub. Es ist eine schöne, 'staade' Zeit für den FC Bayern."

Aus der Allianz Arena berichtet Christoph Gschoßmann