Einmal ist nicht genug: BVB-Stürmer Robert Lewandowski (2.v.l.) traf auch gegen Mainz doppelt
Einmal ist nicht genug: BVB-Stürmer Robert Lewandowski (2.v.l.) traf auch gegen Mainz doppelt

Dortmund bringt sich in Stellung - FCB zaubert mühelos

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München - Der große Showdown in der Bundesliga wirft seine Schatten voraus. Am kommenden Samstag ist Doublesieger Borussia Dortmund bei Vize FC Bayern zu Gast. Und jetzt zeigt auch wieder die Tabelle das gewohnte Bild: Die beiden Bundesliga-Schwergewichte grüßen von ganz oben. Beide fuhren Siege ein, die allerdings kaum unterschiedlicher hätten ausfallen können.

Der BVB musste nach der 4:1-Gala von Amsterdam erneut beweisen, dass er auf Bundesliga-Alltag umschalten kann. In Mainz erwarteten die CL-Helden aggressive und mutige Mainzer, die dem Favoriten nach einem Blitz-Traumtor von Marco Caligiuri alles abverlangten.

Die Partie war mit Abstand die temporeichste des Spieltags - die Teams Mainz und Dortmund rannten sowohl am meisten, als auch am schnellsten. "Ein unfassbar intensives Spiel", sagte Jürgen Klopp (Trainerstimmen). Beispielhaft dafür steht die Leistung von Nationalspieler Marco Reus, der sich für keine Defensivaktion zu schade war, bis zu 34,1 km/h schnell sprintete und mehrmals in höchster Not rettete.

Spieler im Fokus: Doppelpack-König Lewandowski



Den Unterschied in einer sehenswerten Partie machte letztlich die individuelle Klasse von BVB-Knipser Robert Lewandowski, der wieder doppelt traf. Das hat der Pole, der jetzt die Torjägerliste anführt, nun schon in vier Pflichtspielen in Folge geschafft .

Bayern jetzt neun Punkte vorne



Gleich fünf verschiedene Torschützen hatte indes der FC Bayern zu bieten. Ob der breitere Kader des Rekordmeisters bei der lockeren 5:0-Gala gegen hoffnungslos überforderte Hannoveraner wirklich den Unterschied ausmachte, darf bezweifelt werden. 96 hatte nach der Europa League zwar nur einen Tag Regenerationszeit, doch die Bayern spielten wie entfesselt. Unter den fünf Toren waren auch das erste Tor eines Spaniers für die Münchner durch den starken Javi Martinez (stilecht per Fallrückzieher) und ein Comback-Tor von Mario Gomez, der 27 Sekunden nach seiner Einwechslung den Schlusspunkt setzte . Der FCB hat mit 34 Punkten und einer Tordifferenz von +33 wieder die beste Bilanz aller Zeiten und hat nun bereits neun Punkte Vorsprung auf Rang 2 - weil Schalke patzte.

Huntelaar trifft wieder, aber Schalke patzt



Beim nominellen Topspiel des Spieltags gegen Mit-Verfolger Eintracht Frankfurt traf Schalkes Torjäger Klaas-Jan Huntelaar nach zehn Stunden ohne Bundesliga-Tor zwar endlich wieder, aber der Ausgleich durch Stefan Aigner, der kurz davor das 1:0 noch verschuldet hatte, reichte dem Aufsteiger zum Punktgewinn (XL-Galerie: Bilder des Spieltags). Bitter für Schalke, das Platz 2 räumen muss und erstmals in dieser Saison zwei Spiele in Folge sieglos blieb.

Endlich wieder siegreich hingegen ist die Fortuna zuhause: Seit 1997 waren die Düsseldorfer ohne Bundesliga-Heimsieg, Robbie Kruse und Stefan Reisinger trafen gegen den HSV, der nicht nur das Spiel, sondern auch Rafael van der Vaart verlor. Er fällt wohl bis zum Winter aus. Reisinger hingegen bewies einmal mehr seinen Riecher als Joker: Sieben seiner elf Bundesliga-Tore erzielte er als Einwechselspieler. Teamkollege Andreas Lambertz, der Kruses 1:0 vorbereitete, war deutlich länger unterwegs: Er war der laufstärkste Spieler des Spieltags.

Vier Platzverweise bedeuten Saisonrekord



Nicht später rein wie Reisinger, sondern früher runter mussten an diesem Spieltag schon vier Spieler - mehr Platzverweise als die von Lukas Schmitz - beim Remis von Klaus Allofs' Wolfsburgern gegen Bremen-, Markus Feulner und Sercan Sararer im 255. und torlosen Franken-Derby zwischen Fürth und Nürnberg sowie Frankfurts Karim Matmour gab es in dieser Saison noch nie.

Christoph Gschoßmann


Tabelle | Torjäger | Elf des Spieltags