Beim 4:1-Erfolg über Dortmund bejubelte Heung Min Son seine Saisontreffer acht und neun
Beim 4:1-Erfolg über Dortmund bejubelte Heung Min Son seine Saisontreffer acht und neun

Doppelpacker Son und Rudnevs auf Rekordkurs

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Hamburg - Sich ausgerechnet den Deutschen Meister als liebsten Gegner auszusuchen, wirkt gewagt, doch Hamburgs Heung Min Son hat mit vier Toren in den zwei Duellen der laufenden Spielzeit gegen Borussia Dortmund bewiesen, dass er es schafft, seine Leistung auch gegen die Topmannschaft der vergangenen zwei Jahre abzurufen.

Erfolgreichstes Hamburger Sturmduo der letzten zehn Jahre?

Gleich doppelt traf der Südkoreaner gegen den BVB sowohl als auch im , als der erste Sieg 2012/13 die Saison der "Rothosen" gewissermaßen verspätet am 4. Spieltag einläutete und Dortmund erstmals nach 31 Spielen wieder unterlag. "Dass wir das gleich zwei Mal in dieser Saison geschafft haben, das habe ich vorher so auch nicht geglaubt", sagte der 20-jährige Matchwinner nach der Partie am Samstag. "Es ist wirklich nicht leicht, in Dortmund zu gewinnen. Dass ich auch noch selbst getroffen habe, freut mich natürlich auch, ich bin wirklich einfach nur glücklich."



Mit Artjoms Rudnevs, der beim 4:1-Sieg am 21. Spieltag ebenfalls doppelt traf, hat Son zuletzt ein kongeniales Sturmduo gebildet. Seit sich der im Sommer verpflichtete Lette besser eingefunden hat im Hamburger Spiel und Son etwas offensiver eingesetzt wird als noch zu Saisonbeginn, läuft es im Angriff. 19 aller 26 HSV-Tore hat das ungleiche Paar erzielt, bei dem Rudnevs eher den klassischen Typ des Mittelstürmers verkörpert, während Son viel rochiert. So scheinen die beiden auf bestem Wege, das erfolgreichste HSV-Sturmduo der vergangenen zehn Jahre zu werden und Paolo Guerrero und Ivica Olic abzulösen, die 2007/08 gemeinsam 23 Mal trafen.

"Wir verstehen uns sehr gut. Das passt gut zusammen, was man auch gegen Dortmund wieder gesehen hat", erzählt Son: "Jeder freut sich auch für den anderen, wenn er ein Tor macht. Und wenn wir so wie in Dortmund beide treffen, dann sind wir natürlich auch beide total happy." Nicht nur auf dem Platz kommen die beiden gut miteinander klar, sagt Son: "Artjoms ist auch menschlich total in Ordnung. Ich sehe ihn auf keinen Fall als Konkurrenz."

"Können jeden schlagen"



Dass Sons scharfer Linksschuss zum 2:1 in Dortmund wie eine Kopie seines zweiten Treffers im Hinspiel wirkte, scheint derweil keineswegs ein Zufall zu sein. "Diese Schüsse übe ich immer wieder", sagt der 1,83 Meter große Angreifer, der bereits im Alter von 16 Jahren vom FC Seoul ins HSV-Jugendinternat stieß, "ich bin oft nach dem Training noch auf dem Platz geblieben und habe das sehr, sehr viel trainiert mit unserem Co-Trainer Frank Heinemann."

Trotz des Coups von Dortmund und des Sprungs auf Rang 7 - den Blick auf die Europa-League-Plätze meidet Son aufgrund der oft schwankenden Hamburger Leistungen in der laufenden Spielzeit: "Es bringt nichts, darüber zu viel reden und zu viel über die Zukunft nachzudenken." Dass die Mannschaft dafür genug Potenzial hat, hat sie allerdings nicht erst in Dortmund bewiesen, meint auch Son: "Wenn wir eine gute Leistung bringen und immer so auftreten, dann können wir in der Bundesliga jeden Gegner schlagen."

Felix Seaman-Höschele