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Der FC Bayern feierte gegen Eintracht Frankfurt mit einem 5:0-Kantersieg den 18. Heimerfolg in Serie. Arjen Robben (3.v.r.) und Dante (2.v.r.) gehörten zu den Torschützen (© Imago)
Der FC Bayern feierte gegen Eintracht Frankfurt mit einem 5:0-Kantersieg den 18. Heimerfolg in Serie. Arjen Robben (3.v.r.) und Dante (2.v.r.) gehörten zu den Torschützen (© Imago)

Die unangefochtene Münchner Spaßgesellschaft

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München - Es ist eisig kalt, der Nieselregen prasselt in Dauerschleife auf das Spielfeld - nicht gerade optimale Bedingungen für eine Galavorstellung. Ganz im Gegenteil. Selbst das miese Wetter hielt den FC Bayern nicht davon ab, seinen Anhängern die perfekte Sonntagabendunterhaltung zu bieten. Mit dem 5:0-Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt untermauerte der Tabellenführer nicht nur seine Dominanz in der Liga, sondern kann nun auch Spektakel.

Tempo und Spielfreude sorgen für große Bewunderung

Eigentlich hält sich der akribisch arbeitende Bayern-Coach Pep Guardiola nicht lange mit Erfolgen auf. "Pep ist nach dem Spiel nur fünf Sekunden zufrieden", verriet Mittelfeldspieler Thiago Alcantara im Interview mit der "BILD am Sonntag". Der höchste Saisonsieg brachte dieses Mal jedoch sogar den erfolgshungrigen FCB-Trainer ins Schwärmen. "Das war unsere beste Leistung in der Bundesliga. Ich bin sehr zufrieden", lobte der Katalane sein Team. Die Bayern können nicht nur gewinnen, sondern nun auch für Unterhaltung sorgen, was Guardiola vor heimischer Kulisse besonders am Herzen liegt: "Ich freue mich vor allem für die Fans. In der Hinrunde hatte ich oft das Gefühl, dass den Leuten etwas langweilig war im Stadion."

Vor dem Rückrundenstart hatte der FCB-Coach mehr Tore gefordert. Gegen Frankfurt setzten seine Schützlinge diese Vorgabe in Perfektion um. Dass der Rekordmeister sogar den einen oder anderen Treffer mehr erzielen konnte, war nur eine Randnotiz. Vielmehr stach die Art und Weise, mit der sich der FCB den Gegner nach Belieben zurechtlegte, heraus. "Jeder Einzelne hat Spaß und ich denke, das sieht man uns auch an", sagte Torschütze Mario Götze. Der Edeltechniker präsentierte sich in Höchstform. Der Spielwitz des Zehners färbte auf die anderen Mannschaftsteile förmlich ab. Nach seinem 1:0-Führungstreffer zeigte der Offensivspieler vor allem in der zweiten Halbzeit sein ganzes Können.

Auf engstem Raum fand der Nationalspieler immer eine Lösung, und legte in der 67. Minute traumhaft für Einwechselspieler Arjen Robben auf. "Ich muss Mario ein großes Kompliment machen. Er hat mir den Ball super aufgelegt, ich musste dann nur noch vollenden", sagte der Holländer. Den Hessen blieb dabei nur die Statistenrolle. "Sie sind sehr ballsicher. Man verschiebt, trotzdem ist immer einer frei. Da kommst du einfach nicht hinterher", sagte SGE-Mittelfeldspieler Tranquillo Barnetta im Gespräch mit bundesliga.de. Auch sein Trainer Armin Veh empfand trotz der herben Klatsche hohe Anerkennung für die Gastgeber: "So eine starke Bayern-Mannschaft habe ich noch nie gesehen. Jeder Spieler ist jeden Cent wert, den er verdient. Was für eine Spielfreude, was für ein Tempo!"

Neben Götze ragte vor allem Thiago Alcantara entscheidend heraus. Guardiolas Wunschspieler ist aus dem Mittelfeld der Bayern kaum noch wegzudenken - die Zahlen belegen das eindrucksvoll. Der 22-Jährige stellte im Spiel gegen die Eintracht mit 177 Ballkontakten einen neuen Bundesligarekord auf und löste damit Teamkollege Bastian Schweinsteiger ab (155).

Lahm: "Wir können uns nur noch selbst schlagen"

Besser hätte der Jahresauftakt für ihn und seine Teamkollegen kaum laufen können - drei Spiele, neun Punkte. In der Liga ziehen die Bayern weiterhin einsam ihre Runden. Auf die Frage, ob es dem unangefochtenen Ligaprimus nicht ein wenig langweilig werden würde, antwortete Sportdirektor Matthias Sammer deutlich: "Uns wird es nie langweilig, weil wir mit Spaß und Freude an die Sache herangehen. Wir wollen in diesem Jahr einiges gewinnen, von daher haben wir noch einen langen Weg vor uns." Die aktuelle Tabellenlage ist dem 46-Jährigen dennoch bewusst: "Der ärgste Verfolger sind wir selbst!" 

Selbstbewusst und siegessicher, so kennt man die Bayern. 44 Spiele in Folge ist der Rekordmeister nun schon ohne Niederlage. Überheblich wird man deswegen jedoch noch lange nicht. "Gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller ist es immer schwer. Sie sind besonders motiviert und wollen die ersten sein, die uns bezwingen", warnt Philipp Lahm vor dem kommenden bayrisch-fränkischen Derby gegen den formstarken 1. FC Nürnberg. "Eine schwere Aufgabe", wie der Kapitän zugibt, aber "wir können uns nur noch selbst schlagen." Widersprechen wird ihm zurzeit niemand. 

Aus München berichtet Yannik Schmidt