Bruno Labbadia ist seit Dezember 2010 Trainer beim VfB Stuttgart
Bruno Labbadia ist seit Dezember 2010 Trainer beim VfB Stuttgart

"Die Tendenz ist positiv"

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München/Stuttgart - Am 9. Spieltag stand der VfB Stuttgart noch auf dem 4. Tabellenplatz, doch nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Partien stehen die Schwaben nur noch auf Rang 7. Stuttgart droht, den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren.

Doch das soll sich mit einem Sieg im Top-Spiel des 15. Spieltags gegen den 1. FC Köln am Samstag (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) ändern.

Im Interview mit bundesliga.de spricht VfB-Coach Bruno Labbadia über die Stuttgarter Durststrecke, Verbesserungsmöglichkeiten und das anstehende Duell mit Köln.

bundesliga.de: Herr Labbadia, nach ordentlichem Start in die Saison lief es mit nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen zuletzt nicht mehr rund. Worin sehen Sie die Gründe für die mangelnde Konstanz?

Bruno Labbadia: Wir sind natürlich bestrebt, Kontinuität in unsere Leistungen zu bringen. Die Tendenz der bisherigen Spiele ist positiv. Betrachtet man unsere Leistungen und nimmt die daraus resultierenden Punkte, so haben wir zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht. Das gilt es, in den kommenden Spielen wieder besser zu machen.

bundesliga.de: Gegen Werder hat Ihre Mannschaft es verpasst, den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Was fehlt dem VfB zu einem Spitzenteam?

Labbadia: Man muss immer sehen wo wir herkommen. Deshalb ist es wichtig, den zweiten Schritt nicht vor dem ersten zu machen. Die Mannschaft arbeitet insgesamt gut, jedoch hat das Spiel in Bremen gezeigt, dass alle Rädchen ineinander greifen müssen, um gegen diese Top-Teams zu bestehen. In Bremen hat uns zu viel gefehlt.

bundesliga.de: Wo konkret sehen Sie noch Defizite?

Labbadia: Gegen tief stehende Gegner müssen wir noch geduldiger agieren, dürfen uns nicht locken lassen. Unsere Raumaufteilung oder die Sprints in die Tiefe, aber auch die Passgenauigkeit sind Punkte, an denen wir im Training beispielweise arbeiten.

bundesliga.de: Wie beurteilen Sie die Entwicklung von Martin Harnik?

Labbadia: Martin arbeitet sehr gut und setzt die taktischen Vorgaben sehr gut um. Er lebt von seiner Laufintensität. Um sich noch weiter zu entwickeln, darf er im Training nicht nachlassen und kann zum Beispiel noch an der Sauberkeit im Passspiel arbeiten.

bundesliga.de: Auffallend viele VfB-Tore sind von Mittelfeld- und Abwehrspielern erzielt worden. Woran liegt das?

Labbadia: Im Laufe einer Saison gleichen sich diese Statistiken immer aus. Es spricht für diese Mannschaftsbereiche, dass neben einer starken Defensivarbeit zusätzlich Torgefahr ausstrahlen.

bundesliga.de: Woran hapert es im Sturm?

Labbadia: Stürmer können nicht immer nur an den Toren gemessen werden, sondern man muss ihren Wert für unser gesamtes Spiel betrachten. Da arbeiten sie ganz gut, dennoch ist auch in diesem Mannschaftsteil noch genug Potenzial, das noch nicht ausgeschöpft ist.

bundesliga.de: Planen Sie Verstärkungen in der Winterpause?

Labbadia: Im Moment sind keine Verstärkungen angedacht. Eine Entscheidung werden wir aber erst nach den restlichen Spielen in diesem Jahr treffen.

bundesliga.de: Am 15. Spieltag treffen Sie mit dem VfB zuhause auf Köln. Was erwarten Sie vom Duell mit dem FC?

Labbadia: Es wird wahrscheinlich wieder ein sehr enges Duell. Wir erwarten keine Kölner, die ihr Glück im Angriff versuchen. Deshalb könnte es wieder ein Spiel werden, in dem Geduld gefragt ist. Wenn wir unsere Stärken von Beginn an in diese Partie einbringen, dann werden wir am Ende sicherlich ein positives Resultat erzielen.

bundesliga.de: Es stehen danach noch Spiele gegen den FC Bayern, Wolfsburg und im Pokal gegen den HSV an. Wie sieht Ihre Zielsetzung bis zur Winterpause aus?

Labbadia: Der Fokus liegt ausschließlich auf der Begegnung gegen Köln. Hier wollen wir uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben holen.

Die Fragen stellte Andreas Messmer