Thorsten Fink hat dem HSV den Erfolg zurückgebracht. Auch in Mainz holte Hamburg einen Punkt
Thorsten Fink hat dem HSV den Erfolg zurückgebracht. Auch in Mainz holte Hamburg einen Punkt

Die Sonne wieder im Gesicht

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Mainz - Thorsten Fink war nicht unzufrieden nach dem , immerhin blieb der HSV auch im achten Pflichtspiel unter seiner Regie ohne Niederlage. Als Fink den HSV übernahm, taumelte dieser trostlos auf dem letzten Tabellenplatz, mittlerweile aber sind die Hamburger auf Platz 12 vorgerückt und Trainer Fink sagt: "Wir sind weiter auf dem Weg ins gesicherte Mittelfeld, das war mein Ziel, als ich die Mannschaft übernahm."

Der HSV hat dank Fink die Sonne wieder im Gesicht. In Mainz war zu sehen, was diese Mannschaft nach sechs Wochen unter Fink bereits auszeichnet: Eine erkennbare offensive Ausrichtung, das Streben nach viel Ballbesitz und schnelle Spieler (Gökhan Töre, Ivo Ilicevic, Marcell Jansen), die draufgängerisch den Abschluss suchen. Aber es war auch zu sehen, was dieser Mannschaft trotz des gestiegen Selbstvertrauens noch fehlt: Die totale Überzeugung, das eigene Spiel über 90 Minuten konsequent und gegen Widerstand durchzusetzen.

Drobny wieder herausragend

Durch zunehmende Fehlpässe im Spielaufbau (Robert Tesche, Tomas Rincon, Heiko Westermann) verlor der HSV die anfängliche Dominanz und eroberte sich diese erst nach der Einwechslung des lange verletzt fehlenden Mladen Petric (54.) für 20 Minuten kurzzeitig zurück. Am Ende war das Remis eher glücklich, weil Maxim Choupo-Moting in der Schlussphase drei große Torchancen für die Mainzer versemmelte.

Torhüter Jaroslav Drobny zeigte sich wieder in sehr starker Form. Der Tscheche wird nach schlechtem Saisonstart wie die ganze Mannschaft immer besser und ist ein wichtiger Stabilisationsfaktor. Durch harte Arbeit habe er Konstanz in seine Leistungen gebracht, erzählt Drobny: "Menschen machen Fehler, ich habe einfach immer weiter gemacht." HSV-Sportchef Frank Arnesen sagt: "Unser Aufschwung ist nicht allein an Drobny festzumachen, aber eben auch an ihm."

Eine Alternative mehr durch Petric

Auch Trainer Fink stellte seiner Nummer 1, die in der A-Nationalmannschaft Tschechiens hinter Weltklassekeeper Peter Czech vom FC Chelsea der Ersatzmann ist, ein gutes Zeugnis aus: "Er ist absolut konstant, hat überhaupt keine Aussetzer mehr, schnappt sich jede Flanke und hat eine tolle Ausstrahlung." Und auch der wiedergenesene Mladen Petric lobt Drobny: "Er hat wieder super gehalten."

Mit Petric hat Fink in der ohnehin gut bestückten Offensive nun eine Alternative mehr. Doch der Trainer warnt vor zu viel Euphorie.

Noch keine Träume von Europa

"Wir dürfen nicht den Fehler machen und denken, dass wir bereits wie ein Anwärter auf die Europa League spielen. Das geht vielleicht im nächsten Jahr."

Jedoch - mit einem Heimsieg im letzten Vorrundenspiel gegen den FC Augsburg könnte diese Halbsaison noch zu einem versöhnlichen Abschluss kommen, derzeit steht der HSV mit 18 Punkten wieder einigermaßen stabil da. Jansen sagt: "Wenn wir jetzt gegen Augsburg gewinnen, war der Punkt von Mainz sehr viel wert."

Und mit einem Erfolg im Pokal-Achtelfinale beim VfB Stuttgart wären die Weihnachts- und Silvesterfeiern beim HSV dann ganz sicher gerettet.

Tobias Schächter