Ein Fanclubname wie ein Gang durchs Wattenmeer: Die Mitglieder von "Ode an Marco Bode" huldigen der Werder-Legende und heutigem Aufsichtsratsvorsitzenden der Bremer
Ein Fanclubname wie ein Gang durchs Wattenmeer: Die Mitglieder von "Ode an Marco Bode" huldigen der Werder-Legende und heutigem Aufsichtsratsvorsitzenden der Bremer

Eine Ode für Bode und rot-weiße Feierbiester

xwhatsappmailcopy-link

Köln - Nicht in jedem Fußballanhänger steckt ein Dichter, aber Kreativität ist in der Fanszene der Bundesliga weit verbreitet - wie der erste Teil der originellsten Fanclubnamen eindeutig belegte. In der Fortsetzung gibt es die schönsten Stilblüten des 1. FSV Mainz 05, dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen. Viel Spaß!

Bayrisches Motto als Inspiration

Der Karnevalsverein aus Köln zeigte in der vergangenen Woche seine Qualität auf dem Gebiet der Wortschöpfungen. Kann der zweite Club aus einer Karnevalshochburg da mithalten? Jederzeit grammatikalisch korrekt geht es jedenfalls beim "1. Alzeyer Lehrerfanclub Rotstifte 05" zu, die bei "Dimo's Dritte Hand" sicherlich einiges zu bemängeln hätten. Falsches Apostroph, ein großes 'D' zu viel - das gibt jede Menge Hausaufgaben. Schön ist der Name irgendwie trotzdem.

Das Treiben auf dem Rasen beobachten die Mitglieder von "Nur net uffresche" mit rheinhessischer Gelassenheit und auch bei "Die, die immer nuff gehe" ist Mundart Trumpf. Trotz des fehlenden Hochdeutschs dürfte dem Lehrerfanclub beim einwandfrei gesetzten Komma das Herz aufgehen. Für den sportlichen Erfolg setzen "MaMa mit Schoppen trifft man besser" auf das richtige Zielwasser. Was macht der Fan nicht alles für seinen Club?

Über die Fanclubs des FC Bayern könnte man eine Doktorarbeit schreiben - und von den Mainzer Rotstiften korrigieren lassen. Über 4.000 offizielle Fanclubs unterstützen den Rekordmeister. Dabei sind Abwandlungen des Münchner Mottos "mia san mia" im Namen besonders beliebt. So drücken unter anderem "Mia san Vietnam", "Mia San Manhattan", "Mia San Taiwan", "Mia san Azerbaijan", "Mia San Philly" und "Mia san Miami" den Bayern die Daumen. Besonders gut passt das Wortspiel aber bei "Mia San Francisco".

Derweil halten "Die rot-weißen Feierbiester" und "Die roten Gladiolen" Ex-Trainer Louis van Gaal in Ehren und die "Freunde der Sonne_München" erinnern an eine legendäre Pressekonferenz mit Stefan Effenberg. Bei "Kloppos Albtraum" könnte demnächst eine Namensänderung anstehen. Eine Wortschöpfung knapp über der Grasnarbe liefern "Die ULMglaublichen", während die Mitglieder von "Auge Unser" in höheren Sphären unterwegs sind.

Tiere, Boybands und ein Winterabend am Kamin

Beim einstigen Rivalen aus Bremen geht es bei der Namenssuche häufig tierisch zu. "Die Flotten Sprotten" und die "Geräucherte Makrelen Siegerland" sind besonders schöne Beispiele dafür. Auch, wenn die Rotstifte bei der Orthographie sicher mit dem Kopf schütteln würden. Neben zahlreichen Hai- und Fischfanclubs vertreten die "Deichschweine Wilhelmshaven" die Säugetiere. Ebenso wie die - man höre und staune - "Hamburger Stadtmusikanten".

Musikalisch fragwürdig geht es hingegen bei den "Beck's Street Boys" zu, während "Wer Der" beweisen, dass die Bremer Fans durchaus auch den gepflegten Flachpass beherrschen. Zum Abschluss des zweiten Teils wird es dann aber noch einmal lyrisch hochwertig. Der Fanclub "Ode an Marco Bode" klingt nach einem gemütlichen Winterabend vor dem Kamin mit einem guten Buch und einem Glas Rotwein. Kompliment an den hanseatischen Goethe. Fortsetzung folgt...

Florian Reinecke

Die originellsten Fanclubnamen - Teil 1

Die originellsten Fanclubnamen - Teil 3