Marcel Schäfer spielt seit 2007 für den VfL Wolfsburg und stand in dieser Saison in allen 28 Spielen in der Startelf
Marcel Schäfer spielt seit 2007 für den VfL Wolfsburg und stand in dieser Saison in allen 28 Spielen in der Startelf

"Die Mannschaft hat sich endlich gefunden"

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Berlin - Nur vier Punkte brachte der VfL Wolfsburg in der Vorrunde von seinen Reisen zurück in die Autostadt. Allein in den vergangenen drei Auswärtsspielen wurden sieben Punkte eingesammelt. Damit gaben die Niedersachsen die Rote Laterne in der Auswärtstabelle an den FC Augsburg ab.

Die positive Auswärtsbilanz der vergangenen Wochen ist symptomatisch für den Aufwärtstrend der Mannschaft von Trainer Felix Magath. 13 Punkte aus den vergangenen fünf Spielen mit vier Siegen in Serie lassen die Fans von heißen Europapokalspielen in der Volkswagen Arena träumen.

VfL auf dem Vormarsch

Vier Siege in Folge gab es seit der Meister-Saison 2008/09 nicht mehr zu feiern. Damals setzten die "Wölfe" in der Rückrunde zu einem Höhenflug an und spazierten von Rang 9 zum Titel. Aktuell sammelte man in der Rückrunde schon 20 Punkte - so viele wie in der gesamtem Vorrunde.

Vor wenigen Wochen noch als potenzieller Abstiegskandidat gehandelt haben die "Grün-Weißen" als Neunter der Tabelle nun ebenso 40 Punkte auf der Habenseite wie der VfB Stuttgart auf Europa-League-Rang 6. Doch das Wort Europapokal nimmt niemand in den Mund. "Damit haben wir zu Beginn dieser und in der letzten Saison schlechte Erfahrungen gemacht", sagt Marcel Schäfer nach dem im Gespräch mit bundesliga.de .

bundesliga.de: Herr Schäfer, Glückwunsch zum höchsten Sieg der Saison. Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Marcel Schäfer: Ich glaube, der Sieg war am Ende hochverdient, auch wenn wir heute zu viele Torchancen zugelassen haben.

bundesliga.de: Aber die Berliner waren nochmal dran, hatten in Hälfte zwei fünf hochkarätige Chancen, bevor Mario Mandzukic das vorentscheidende 3:1 erzielt hat...

Schäfer: Das ist richtig. Daran müssen wir arbeiten. Das war gegenüber den letzten Partien ein Rückschritt. So viele Chancen darf man einfach nicht zulassen.

bundesliga.de: Was ist los in Wolfsburg? Bis zu dieser Partie schwächste Auswärtsmannschaft der Liga, vor einigen Wochen noch in Abstiegsgefahr. Reden wir nun über Europapokal?

Schäfer: Nein. Damit haben wir zu Beginn dieser und in der letzten Saison schlechte Erfahrungen gemacht. Wir schauen nicht auf andere Mannschaften, denken nur noch von Spiel zu Spiel. Damit sind wir zuletzt gut gefahren.

bundesliga.de:: Wie erklären Sie diese Leistungssteigerung?

Schäfer: Die Mannschaft hat sich endlich gefunden. Hinten stehen wir die letzten Wochen sehr stabil, und vorne sind wir immer für ein, zwei Tore gut.

bundesliga.de: Werder Bremen und Bayer Leverkusen haben verloren. Hat das noch einen extra Motivationsschub gegeben?

Schäfer: Wie schon gesagt, wir schauen von Spiel zu Spiel und auch nicht auf andere Mannschaften. Wir schauen auf uns. Aber heute war es schon ein kleiner Vorteil, dass wir die Ergebnisse kannten. Die Aussicht, mit Werder und Leverkusen gleichziehen zu können, war noch einmal ein zusätzlicher Ansporn.

bundesliga.de: Dann denken wir doch mal von Spiel zu Spiel. Nächste Woche kommt Dortmund nach Wolfsburg...

Schäfer: Das wird ein ganz schweres Spiel. Mit so einer Defensivleistung wie heute haben wir gegen den Deutschen Meister keine Chance.

bundesliga.de: Ansonsten aber schon, zumal der VfL ja sehr heimstark ist?

Schäfer: Natürlich. Fünf Spiele in Folge ungeschlagen, das ist schon gut fürs Selbstvertrauen. Und unser Freund Christian Gentner (der Stuttgarter hat von 2008 bis 2010 in Wolfsburg gespielt und erzielte das 4:4 des VfB in Dortmund; die Red.) hat uns ja gezeigt, wie man gegen den BVB was reißen kann. Wir haben uns sehr für ihn gefreut.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs