Trotz großen Kampfes unterlag der FC Augsburg bei Bayer Leverkusen mit 1:4. Ja-Cheol Koo (M., gegen Lars Bender und Stefan Reinartz) erzielte ein Tor
Trotz großen Kampfes unterlag der FC Augsburg bei Bayer Leverkusen mit 1:4. Ja-Cheol Koo (M., gegen Lars Bender und Stefan Reinartz) erzielte ein Tor

Die Hoffnung bleibt

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Leverkusen - Der FC Augsburg wartet im Jahr 2012 weiterhin auf seinen ersten Sieg. 60 ordentliche Minuten in Leverkusen reichten nicht, um zumindest einen Punkt beim favorisierten Vizemeister zu ergattern.

Am Ende unterlagen . Damit sitzen sie nach wie vor auf Abstiegsplatz 17 fest.

"Hinten raus hatten wir keine Chance"

Nach einer guten Stunde in der BayArena folgte die Ernüchterung. "Wir haben es zwei Drittel des Spiels gut gemacht, aber hinten raus hatten wir keine Chance", analysierte Augsburgs Geschäftsführer Andreas Rettig das Spielgeschehen kurz und treffend. "Da hat die individuelle Klasse von Leverkusen den Unterschied gemacht."

Aus dem lange Zeit durchaus möglich scheinenden Punktgewinn wurde dann doch noch eine Klatsche. Innerhalb von zehn Minuten verspielte der FCA das 1:1 und fing sich drei Gegentore. Somit vertat der Aufsteiger die Chance, den auf Platz 16 liegenden, punktegleichen 1. FC Kaiserslautern zu überflügeln.

FCA: seit sechs Spielen kein Sieg

Die Zahlen der letzten Wochen sprechen keine eindeutige Sprache. Es ist so wie mit dem Glas Wasser, das die einen halbvoll und die anderen halbleer sehen. Fakt ist, dass der FC Augsburg seit sechs Spielen nicht mehr gewonnen hat und tabellarisch auf der Stelle tritt. Nur drei Siege konnte die Elf von Trainer Jos Luhukay in dieser Saison überhaupt erst landen, keinen einzigen davon gegen einen unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf.

Optimisten können aber auch weitere zutreffende Fakten anführen. So hat der FCA nur zwei seiner letzten sieben Spiele verloren. In der Rückrunde holten die Schwaben in den ersten fünf Spielen einen Punkt mehr als zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde. Und die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist: Im Jahr 2012 hat Augsburg bereits einen Punkt auf den 1. FC Kaiserslautern und sogar drei Zähler auf Hertha BSC gutgemacht.

Es sind solche Zahlenspiele, die dem Bundesliga-Neuling Hoffnung machen. Mehr noch. Mit einem Sieg gegen die Berliner Hertha kann der FC Augsburg die vagen Hoffnungen ganz handfest mit Leben füllen. Denn im Falle eines Erfolges gegen den Mitaufsteiger würde Augsburg den Konkurrenten in der Tabelle definitiv überholen und vielleicht sogar erstmals seit dem 3. Spieltag die Abstiegsränge verlassen. Dazu würde es allerdings auch noch Mainzer Schützenhilfe gegen den 1. FC Kaiserslautern bedürfen.

Augsburg trifft auf Rehhagel

"Wir müssen jetzt endlich einmal einen direkten Konkurrenten besiegen", fordert Augsburgs Verteidiger Sebastian Langkamp. "Es ist noch alles ganz eng beieinander und noch alles möglich. Nur dürfen wir nicht wieder Punkte in einem direkten Duell liegen lassen." Gegen Freiburg und Kaiserslautern gelang es den Süddeutschen nicht, den Bock umzustoßen.

Das Medieninteresse am Duell gegen den Hauptstadtclub dürfte immens sein. Allerdings nicht wegen der Aussicht des FC Augsburg, den Nichtabstiegsplatz zu erreichen. Sondern vor allem wegen des überraschenden Trainercomebacks von Altmeister Otto Rehhagel bei Hertha BSC, der nach zwölf Jahren Bundesliga-Abstinenz wieder erstmals auf der Bank Platz nehmen wird.

"Jetzt kommt Hertha BSC mit Otto Rehhagel, den wir herzlich wieder in der Bundesliga begrüßen werden", sagt Andreas Rettig. "Wir freuen uns auf ein Spiel, das eher auf Augenhöhe sein wird als das in Leverkusen." Die Berliner haben alle ihre Spiele in 2012 verloren. Beim Hinspiel in der Hauptstadt nahm der einen Punkt mit. Diesmal aber wäre ein Remis wohl eher zu wenig.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski