Torjäger unter sich: Mohamed Zidan (l.) gratuliert Lucas Barrios zu dessen 15. Saisontor
Torjäger unter sich: Mohamed Zidan (l.) gratuliert Lucas Barrios zu dessen 15. Saisontor

Die gut geölte Tormaschine

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Spätestens seit Samstagabend sind all jene, die den Transfer von Lucas Barrios zu Borussia Dortmund im vergangenen Sommer kritisch beurteilten, wohl endgültig verstummt. Mit zwei Treffern in bester Torjäger-Manier leitete Barrios den 3:0-Erfolg des BVB über Bayer 04 Leverkusen ein.

Die User von bundesliga.de sind längst von Barrios' Qualitäten überzeugt und wählten ihn nach seinem dritten Bundesliga-"Doppelpack" mit 35 Prozent der Stimmen zum "Spieler des 27. Spieltags".

BVB-Verantwortliche geraten ins Schwärmen

In der Torjägerliste der Bundesliga liegt der Argentinier (15 Treffer) nur noch knapp hinter Leverkusens Stefan Kießling (16), der am Samstag zwei Chancen vergab und zur Halbzeit verletzt ausgetauscht werden musste. Für die Dortmunder Verantwortlichen ist Barrios' Höhenflug keine Überraschung, sie haben den Welttorjäger des Jahres 2008 intensiv beobachtet.

"Für die Leute wird immer klarer, warum er einmal Welttorjäger war. Ich gönne es ihm, denn er ist ein feiner Kerl", sagte Dortmunds Präsident Reinhard Rauball. Anfängliche Kritik, Barrios habe seine 37 Tore in 38 Spielen ja "nur" in der chilenischen Liga für CSD Colo Colo erzielt, ist längst verstummt.

"Er ist eine Tormaschine, ein Stürmer, der sich zu 99 Prozent über Tore definiert", schwärmte BVB-Sportdirektor Michael Zorc angesichts von 15 Barrios-Toren nach 27 Spieltagen. Er fühlt sich an große Dortmunder Zeiten erinnert: "Wenn man die Statistik nimmt, da muss man bei uns schon bis Stephane Chapuisat zurückgehen. Und bei Lucas ist nicht einmal ein Elfmeter dabei."

Gekas lässt die Hertha hoffen

Ein Wunsch wird für den Angreifer mit dem Spitznamen "Der Panther" aber wohl unerfüllt bleiben. Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona hat deutlich gemacht, ohne den Dortmunder Angreifer für die WM in Südafrika zu planen. Dem bliebe deshalb wohl nur der Wechsel zur paraguayischen Auswahl, für die er dank der Nationalität seiner Mutter auch spielen dürfte.

Deutlich leichter hat es da Theofanis Gekas, der hinter Barrios bei der Wahl zum Spieler des Spieltags Platz 2 belegte. Nach seinen drei Treffern beim 5:1 von Hertha BSC beim VfL Wolfsburg entschieden sich 31 Prozent der bundesliga.de-User für Gekas. Der erzielte für Griechenlands Nationalteam in der WM-Qualifikation zehn Treffer und wird - so er denn gesund bleibt - in Südafrika dabei sein.

Für die Hertha netzte Gekas seit seinem Wechsel in der Winterpause von Bayer 04 Leverkusen in die Hauptstadt sechs Mal ein. Mit weiteren Treffern will er die Aufholjagd des Tabellenletzten in den kommenden Wochen vorantreiben.

Youngster Jung auf Platz 3

Platz 3 ging an einen Youngster von Eintracht Frankfurt. Rechtsverteidiger Sebastian Jung sorgte beim 2:1-Erfolg der Hessen gegen den FC Bayern über die rechte Seite gemeinsam mit Marcel Heller für mächtig Dampf. Er hatte die meisten Ballkontakte bei der Eintracht und gewann zudem 75 Prozent seiner Zweikämpfe am Ball. 13 Prozent der Stimmen sind der gerechte Lohn für eine starke Leistung des 19-Jährigen.

Der distanzierte damit immerhin arrivierte Bundesliga-Größen wie Marko Marin (Werder Bremen, 10 Prozent), Piotr Trochowski (Hamburger SV, 6) und den Doppel-Torschützen des VfB Stuttgart, Ciprian Marica (5).


Matthias Becker