Demba Ba (M.) erzielte ein Tor selbst und bereitete den Treffer von Boubacar Sanogo vor
Demba Ba (M.) erzielte ein Tor selbst und bereitete den Treffer von Boubacar Sanogo vor

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Der Umzug ist geglückt, die neue Arena gebührend eingeweiht, auch wenn die Orientierung noch nicht bei allen einwandfrei funktioniert. "Wo muss ich denn jetzt lang?" fragte nach Spielende ein auf dem Platz stets umsichtiger Marvin Compper.

Ohne zu zaubern, dafür mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gewann 1899 Hoffenheim das Bundesligadebüt im neuen, natürlich ausverkauften Stadion gegen Energie Cottbus.

"Bammel" vor dem ersten Heimspiel

Das erste Bundesligaspiel in der nagelneuen Rhein-Neckar-Arena endete trotz der Ausfälle von Vedad Ibisevic (Kreuzbandriss), Chinedu Obasi (Oberschenkelverletzung) und Carlos Eduardo (Rotsperre) mit einem kaum gefährdeten Arbeitssieg. Ein Umstand, der Geschäftsführer Jochen Rotthaus sichtlich beruhigte: "Ich hatte schon etwas Bammel. Wenn man das erste Spiel verloren hätte, wäre das ein komisches Gefühl gewesen."

Zur Beruhigung der Nerven trugen die Stürmer Demba Ba (28. Minute) und Neuzugang Boubacar Sanogo (63.) mit ihren Toren zum 2:0-Erfolg bei.

Für die Hoffenheimer fängt das neue Jahr fast so an, wie das alte aufgehört hat. Zwar gab Neu-Nationalspieler Compper zu, dass "noch nicht alles so gelaufen ist, wie wir uns das vorgenommen hatten", ist sich aber ebenso sicher, dass "die Abläufe jetzt von Spiel zu Spiel besser werden."

Noch keine Zeit für Zauberfußball

Da blieb dem Gegner auch nichts weiter übrig, als sich über vergebene Chancen zu ärgern und der abgeklärten Leistung der Hoffenheimer Respekt zu zollen. Ervin Skela, Mittelfeldspieler bei Energie Cottbus sagte anerkennend: "Die Stürmer der Hoffenheimer sind immer blitzschnell da und sehr treffsicher. Sie stehen ja nicht umsonst da oben."

Hoffenheim verteidigte die Tabellenführung und konnte sich dank der Niederlage der Bayern sogar ein Drei-Punkte-Polster erspielen. "Es ist gut zu wissen, dass wir solche Partien auch gewinnen können. Es war klar, dass Cottbus uns die Punkte hier nicht zur Stadioneinweihung serviert. Das war ein hartes Stück Arbeit", freute sich Kapitän Selim Teber, der sich in Zusammenarbeit mit Sead Salihovic bemühte, den gesperrten Mittelfeldregisseur Eduardo zu vertreten.

Und der begeisternde, schnelle Kombinationsfußball, mit dem das Team aus Baden-Württemberg in der Hinrunde begeisterte? "Der kommt hoffentlich später wieder", tröstete Trainer Ralf Rangnick: "Es war klar, dass es kein Zauberfussball werden würde. Dazu waren die äußeren Bedingungen auch nicht geeignet. Wir haben sicherlich noch keinen Wembley-Rasen und darauf muss man sich einstellen. Das wird sich auch in den nächsten zwei Monaten wohl nicht ändern."

"Guter Fang" Sanogo

Der "gefühlte Achte" (Rangnick) bleibt also weiter auf dem Teppich und in der Erfolgsspur. Unter den Augen von "Kaiser" Franz Beckenbauer, der den Herbstmeister im ZDF als "ernstzunehmenden Gegner" bezeichnete, zeigten auch die Neuzugänge Boubacar Sanogo und Timo Hildebrand ansprechende Leistung.

Sanogo krönte sein erstes Spiel mit dem Treffer zum 2:0. Der von Werder Bremen ausgeliehene Stürmer wirkt bereit bestens integriert. "Man hat das Gefühl, als ob er schon eine Ewigkeit bei uns ist", drückte Compper das Verhältnis zum torgefährlichen Ivorer aus.

"Da haben die Hoffenheimer einen richtig guten Fang gemacht. Bouba ist ein super Typ und ein absoluter Spaßvogel. An ihm werden sie hier noch viel Freude haben", erinnerte sich Skela an den ehemaligen Kollegen aus der gemeinsamen Zeit in Kaiserslautern zurück.

Hildebrand verletzt ausgewechselt

Hildebrands Einstieg verlief nicht ganz so harmonisch. Der neue Torhüter der Hoffenheimer, der sich laut Compper durch "sehr gute Anweisungen" ins Spiel einbrachte, musste nach einem Zusammenprall mit Timo Rost mit einer starken Schambeinprellung ausgewechselt werden. "Das ist sehr bitter für Timo", fühlte Keeper-Kollege Daniel Haas mit.

Der Konkurrenz, vor allem der aus München, bleibt das Nachsehen. Dass Bayerns Philipp Lahm zu den Titelaspiranten zwar Hamburg und Leverkusen zählt, Hoffenheim aber scheinbar vergisst, wurde in Sinsheim eher positiv aufgenommen. "Das ist doch gut so", sagt ein grinsender Andreas Beck. Der nächste Gegner lautet Borussia Mönchengladbach. "Eine lösbare Aufgabe", glaubt Salihovic. Egal ob mit Zauberfußball oder Arbeitssieg.

Aus Hoffenheim berichtet Daniel Dillmann


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