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Sebastian Kehl spielt seit der Saison 2001/2002 in Dortmund
Sebastian Kehl spielt seit der Saison 2001/2002 in Dortmund

"Die drei Punkte waren lebensnotwendig"

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Mainz - Wie man mit schwierigen Situationen umgeht, weiß beim BVB niemand besser als Sebastian Kehl. Vor zehn Jahren wechselte das damals hoch begehrte Mittelfeldtalent vom SC Freiburg nach Dortmund. Mit dem BVB wurde Kehl im Frühjahr 2002 Deutscher Meister und erlebte in der vergangenen Dekade dann alle Höhen und Tiefen des Clubs hautnah mit.

Kehl hat es trotz vieler zum Teil schwerer Verletzungen geschafft, noch immer eine Alternative im Kader von Trainer Jürgen Klopp zu sein. Kam der 31-Jährige in der vergangenen Meistersaison nur selten zum Einsatz, so stand er gegen den FC Arsenal in der Champions League in der Startelf.

Wendepunkt für den BVB

Nach einer Sperre in der Bundesliga führte Kehl seine Mannschaft beim wichtigen Auswärtssieg in Mainz wieder auf den Platz. Nach dem Spiel sprach er darüber, warum der Sieg so wichtig war und warum er zum Wendepunkt für die Mannschaft in dieser Runde werden könnte.

Frage: Herr Kehl, Lukasz Piszczeks Siegtor fiel erst in der 90. Minute. Der Erfolg kam deshalb etwas glücklich zustande, oder?

Sebastian Kehl: Ja, aber man kann sich das Glück auch erarbeiten. Wir haben das Spiel dominiert und uns durch den Rückstand auch nicht aus der Bahn werfen lassen. Wir sind immer wieder über die Außenbahnen gekommen und haben immer wieder die Seiten gewechselt. Damit sind die Mainzer nicht zurechtgekommen. Wir haben über 90 Minuten unser Spiel durchgebracht. Ich denke, wir haben verdient gewonnen.

Frage: Piszczek hatte mit einem Fehler die Mainzer Führung eingeleitet und wurde am Ende noch zum Matchwinner.

Kehl: Ja, das war wichtig für ihn. Ich selbst weiß ja am besten, wie es ist, wenn deine Mannschaft durch deinen Fehler in Rückstand gerät. Aber der Lukas war auch mal wieder dran mit einem Tor.

Frage: Wieso?

Kehl: Ich saß vor dem Spiel beim Mittagsessen am Tisch unserer polnischen Spieler, da habe ich Lukasz gefragt, wann er zum letzten Mal ein Tor geschossen hat. Das hat wohl doch gewirkt.

Frage: Wie wichtig war denn der Sieg in Mainz?

Kehl: Diese drei Punkte sind überlebenswichtig. Niemand von uns wollte heute heimfahren und weiter sieben Punkte auf dem Konto haben. Es war sehr wichtig, nicht nur zu punkten, sondern auch zu gewinnen.

Frage: Woran liegt es, dass der BVB so schwach aus den Startlöchern kam?

Kehl: Wir werden jetzt natürlich anders gesehen. Es ist eben etwas anderes, ob man als Deutscher Meister spielt oder nicht. Die Gegner haben sich natürlich auch auf unser Spiel eingestellt und wollen gegen den Deutschen Meister etwas holen.

Frage: War das jetzt die Wende zum Besseren für den BVB?

Kehl: Das kann man noch nicht sagen. Aber gerade vor dem Auswärtsspiel in Marseille war es natürlich besser zu gewinnen, als zu verlieren. Vielleicht können wir in einigen Wochen ja sagen: Das Spiel in Mainz war der Wendepunkt in dieser Saison.

Aufgezeichnet von Tobias Schächter