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Michael Ballack (2. v. l.) trifft in der 28. Minute zum 2:0 für Deutschland und lässt Russlands Keeper Igor Akinfeev (r.) keine Chance
Michael Ballack (2. v. l.) trifft in der 28. Minute zum 2:0 für Deutschland und lässt Russlands Keeper Igor Akinfeev (r.) keine Chance

Deutschland zwingt Russland in die Knie

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Dank einer Galavorstellung in der ersten Hälfte hat die deutsche Nationalmannschaft Mitfavorit Russland in die Knie gezwungen und einen großen Schritt Richtung WM-Endrunde 2010 in Südafrika gemacht.

Durch einen zum Schluss etwas glücklichen 2:1 (2:0)-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen die hoch gehandelte "Sbornaja" verteidigte der Vize-Europameister nicht nur mit sieben Punkten erfolgreich die Tabellenführung in der Europa-Gruppe 4, sondern verschaffte sich vor allem auch nach dem mageren 3:3 in Finnland wieder etwas mehr Respekt.

Hoch konzentrierter Beginn

Bereits am Mittwoch kann die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw, für die Lukas Podolski (9.) und Michael Ballack (28.) bei einem Gegentreffer von Andrei Arshavin (51.) die drei Punkte sicherstellten, in Mönchengladbach gegen Wales ihre Spitzenposition ausbauen, wenn die mit sechs Zählern zweitplatzierten Waliser zu Gast sind.

Gegen die Russen agierten die Gastgeber, die letztmals im September 2001 in München beim 1:5 gegen England ein WM-Qualifikationsspiel verloren haben, vor 65.607 Zuschauern im ausverkauften Dortmunder Signal Iduna Park zunächst hoch konzentriert und erfüllten die Vorgaben von Joachim Löw.

Der Bundestrainer hatte den Vize-Europameister gegen den technisch versierten und torgefährlichen Gegner hervorragend eingestellt.

Ballack zieht die Fäden

Zwar erlaubte sich die deutsche Abwehr in der ersten Viertelstunde und kurz nach der Pause einige kleine Unsicherheiten, unter dem Strich hatte der dreimalige Welt- und Europameister bis auf dem Aussetzer von Philipp Lahm vor dem 1:2 seinen Kontrahenten aber jederzeit im Griff.

Großen Anteil daran hatte der starke Kapitän Michael Ballack, der im Mittelfeld geschickt die Fäden zog. Zudem waren die Spitzen Podolski und Miroslav Klose stets gefährlich.

Adler mit starkem Debüt

Sehr souverän agierte auch Rene Adler bei seinem Debüt im Tor. Der Leverkusener, der anstelle der verletzten Robert Enke zu seinem ersten Länderspieleinsatz kam und als 860. Nationalspieler in die DFB-Geschichte einging, strahlte bis auf eine kleine Unsicherheit Ruhe aus und war ein sicherer Rückhalt.

Am Gegentreffer war er schuldlos, in der 55. Minute verhinderte er mit einer tollen Reaktion gegen Sergei Semak den möglichen Ausgleich.

Löw, der in der Startelf Thomas Hitzlsperger den Vorzug vor Routinier Torsten Frings gegeben hatte, konnte vor allem mit der ersten Hälfte zufrieden sein. Besonders Ballack, der ebenso wie Per Mertesacker, der sein 50. Länderspiel bestritt, und Arne Friedrich erstmals dieser Saison wieder zur Verfügung stand, kurbelten das deutsche Spiel immer wieder an.

Pogrebnyak verpasst in der Anfangsphase die Führung

Während Löw bei den Feldspielern erstmals in dieser Saison aus dem Vollen schöpfen konnte, musste Gästetrainer Guus Hiddink auf Torjäger und England-Legionär Roman Pavlyuchenko, den schussgewaltigen Abwehrspieler Denis Kolodin und Flügelflitzer Dimitri Torbinski verzichten.

Dennoch hatten die Russen die erste Gelegenheit. Nach einem Fehler von Friedrich konnte Yuri Zhirkov in der vierten Minute ungehindert auf Pavel Pogrebnyak flanken. Der Stürmer von UEFA-Cup-Sieger Zenit St. Petersburg vergab aber aus kurzer Distanz.

Klose bereitet vor

In der achten Minute hatte der Vize-Europameister seine erste gute Gelegenheit, als Ballack aus aussichtsreicher Position m starken Torwart Igor Akinfeev scheiterte. Eine Minute später nutzte dann Lukas Podolski eine tolle Vorarbeit seines Sturmpartners und Münchner Vereinskollegen Klose zum 1:0. Für Podolski war er bereits der 31. Treffer im 58. Länderspiel, mit dem er sich in der ewigen DFB-Torjägerliste auf Rang 13 verbesserte.

In der zwölften Minute hätten die Gäste ausgleichen können, als in letzter Sekunde Philipp Lahm den quirligen Konstantin Zyryanov am Torschuss hinderte. Vier Minuten später verpasste Piotr Trochowski für den Vize-Europameister das mögliche 2:0, als er aus halblinker Position das Ziel verfehlte.

Ballack hätte ebenfalls das Resultat erhöhen können, als er im Anschluss an eine Ecke urplötzlich den Ball erhielt, aber nicht mehr richtig reagieren konnte (24.).

Pfostenschuss in der Schlussphase

Nur vier Minuten später war es aber der Kapitän, der die deutschen Fans erneut jubeln ließ. Nach einer tollen Kombination über Trochowski und Bastian Schweinsteiger gelang Ballack in souveräner Manier mit seinem 39. Länderspieltreffer das 2:0. Heiko Westermann (33.), Trochowski und Podolski (jeweils 34.) hätten das Ergebnis vor der Pause noch hochschrauben können.

Nach dem Seitenwechsel agierten die Hausherren zu statisch und brachten sich durch Unaufmerksamkeiten in der Hintermannschaft in Verlegenheit. Arshavin nutzte eine dieser Nachlässigkeiten zum 1: 2, ehe die DFB-Auswahl wieder die Zügel anzog. Pech hatte Trochowski, als er in der 62. Minute mit einem fulminanten Schuss nur die Querlatte traf.

Auf der anderen Seite war es in der 80. Minute Arshavin, der eine Möglichkeit zum Ausgleich vergab. Viel Glück hatten die Deutschen, als Alan Dzagoev nur den Pfosten traf (87.).

Schema:

Deutschland: Adler/Bayer Leverkusen (23 Jahre/1 Länderspiel) - Friedrich/Hertha BSC Berlin (29/62), Mertesacker/Werder Bremen (24/50), Westermann/Schalke 04 (25/7), Lahm/Bayern München (24/51) - Schweinsteiger/Bayern München (24/60), Ballack/FC Chelsea (32/88), Hitzlsperger/VfB Stuttgart (26/42) ab 90.+3 Rolfes/Bayer Leverkusen (26/16), Trochowski/Hamburger SV (24/16) ab 84. Frings/Werder Bremen (31/78) - Klose/Bayern München (30/85) ab 71. Gomez/VfB Stuttgart (23/18), Podolski/Bayern München (23/58)

Russland: Akinfeev/ZSKA Moskau (22/28) - Anyukov/Zenit St. Petersburg (26/39), Ignashevitch/ZSKA Moskau (29/44), Vassili Berezoutski/ZSKA Moskau (26/32), Zhirkov/ZSKA Moskau (25/27) - Zyryanov/Zenit St. Petersburg (31/20), Semak/Rubin Kasan (32/54) ab 84. Sychev/Lokomotive Moskau, Yanbayev/Lokomotive Moskau (24/4) b 46. Dzagoev/ZSKA Moskau (18/1) - Denisov/Zenit St. Petersburg (24/1), Arshavin/Zenit St. Petersburg (27/40) - Pogrebnyak/Zenit St. Petersburg (24/11)