Die Auslosung fand in Costa do Sauipe, etwa 1.500 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro, statt
Die Auslosung fand in Costa do Sauipe, etwa 1.500 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro, statt

Deutschland trifft auf Portugal, USA und Ghana

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Costa do Sauipe - Joachim Löw gegen Jürgen Klinsmann, Mesut Özil gegen Cristiano Ronaldo, Jerome Boateng gegen seinen Halbbruder Kevin-Prince: Die WM-Gruppe der deutschen Nationalmannschaft hat es in sich.

Klinsmann kündigt "echten Kampf" an

Besonders das letzte Gruppenspiel am 28. Juni in Recife wird sicherlich höchst interessant - Löw, der als Assistent von Klinsmann gemeinsam mit dem heutigen US-Nationaltrainer Klinsmann für das Sommermärchen 2006 verantwortlich zeichnete, musste ebenso wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach herzhaft lachen, als FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke das Los mit der Aufschrift USA in die Kamera hielt. Auf dem Weg zum vierten WM-Titel muss das DFB-Team in der Gruppe G zudem die Hürden Portugal und Ghana überspringen.

"Wir treffen nicht nur Jürgen Klinsmann wieder, auch Ghana hatten wir bei der WM 2010 in der Gruppe und 2012 im ersten EM-Gruppenspiel Portugal. Wir treffen also auf alte Bekannte. Die USA in der Gruppe zu haben, ist aber schon was ganz Besonderes", sagte Löw im ARD-Interview. Klinsmann kündigte in der "Hammergruppe" gleich einen "echten Kampf" an: "Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren Selbstvertrauen aufgebaut, wir haben das erfolgreichste Jahr in 100 Jahren US-Fußball hinter uns", sagte er.

Der dreimalige Welmeister trifft zum Turnier-Auftakt am 16. Juni in Salvador auf Portugal, das bereits im Sommer 2012 bei der EM in Polen und der Ukraine deutscher Gruppengegner gewesen war. Am 21. Juni in Fortaleza spielt die DFB-Auswahl gegen Ghana, 2010 in Südafrika bereits ein Gruppengegner, und zum Gruppenfinale gegen die USA, gegen die Deutschland noch im vergangenen Sommer während ihrer Amerika-Reise 3:4 verloren hat. Gegen Ghana hatte das DFB-Team 2010 in Johannesburg ebenso 1:0 gewonnen wie gegen Portugal in Lwiw im vergangenen Jahr.

Özil freut sich auf Ronaldo

Deutschland spielt am 16. Juni (18 Uhr MESZ) in Salvador gegen Portugal, am 21. Juni in Fortaleza (21 Uhr) gegen Ghana und am 26. Juni (18 Uhr) in Recife gegen die USA. Die WM beginnt am 12. Juni 2014 in Sao Paulo, das Finale wird am 13. Juli in Rio de Janeiro ausgetragen.

"Schwierig, aber machbar. Ich freue mich darauf, Cristiano Ronaldo, Fabio Coentrao und Pepe zu treffen", schrieb Mittelfeldstar Özil bei Facebook. Auch Löw, Teammanager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, die schon während der Auslosung im mondänen brasilianischen Küstenort Costa do Sauipe an der Atlantikküste die Reiserouten für das Turnier am Zuckerhut (12. Juni bis 13. Juli) studierten, wirkten zufrieden.

Spanien gegen Niederlande, Italien gegen England

Die Auslosung der Gruppen hat auch abseits der deutschen Duelle für viele reizvolle Paarungen gesorgt. Titelverteidiger Spanien und die Niederlande treffen gleich zum Gruppen-Auftakt zu einer Neuauflage des Finals von 2010 aufeinander.

Die stärkste Gruppe trägt den Buchstaben D. Dort spielen England und Italien mit Costa Rica und den gesetzten Uruguayern - 2010 in Südafrika als Vierter bester Südamerikaner und zudem im Sturm mit Diego Forlan, Edinson Cavani und Luis Suarez außergewöhnlich besetzt - um die beiden Plätze fürs Achtelfinale. Costa Rica komplettiert die Gruppe.

Eröffnungsspiel Brasilien gegen Kroatien

Das Eröffnungsspiel bestreitet der in Berlin geborene Kroaten-Coach Niko Kovac am 12. Juni in Sao Paulo gegen den Topfavoriten Brasilien. Neben den nicht zu unterschätzenden Mexikanern hat der deutsche Trainer Finke mit Kamerun wohl nur Außenseiterchancen.

Leichter dürfte es für den langjährigen Bayern-Coach Hitzfeld werden, der zwar Ex-Weltmeister Frankreich mit Europas Fußballer des Jahres Ribery erwischte, ansonsten aber in Ecuador und Honduras lösbare Aufgaben.

Neben den beiden Südafrika-Finalisten Spanien und Niederlande, die vom Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal betreut werden, befinden sich in der Gruppe B noch Chile mit dem Ex-Leverkusener Arturo Vidal und Australien. Geheimtipp Belgien hat in der Gruppe H auf dem Papier nicht all zu schwere Aufgaben gestellt bekommen - Russland, Algerien und Südkorea heißen die Rivalen.

Messi trifft auf Salihovic, Ibsevic und Co.

Argentinien mit Weltfußballer Lionel Messi bekam als zweiter Favorit aus Südamerika die mit Bundesligastars gespickten Bosnier um Vedad Ibisevic und Sejad Salihovic zugelost. Iran und Nigeria machen aus der Gruppe F eine der Exoten. Sehr ausgeglichen scheint auch die Gruppe C, in der sich Kolumbien, Griechenland, die Elfenbeinküste und Japan mit vielen Bundesligastars messen.

Zu Beginn der streng bewachten Auslosungszeremonie (Live-Ticker zum Nachlesen) in dem für umgerechnet rund 10 Millionen Euro teuren und 9.000 Quadratmeter großen weißen Zeltsaal, die in 180 Länder live übertragen wurde, gedachte die weltweite Fußball-Familie zunächst mal des am Vorabend verstorbenen früheren südafrikanischen Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela mit einem Einspielfilm und einer Schweigeminute.

Anschließend stimmte der WM-Gastgeber die 4.880 Gäste mit einigen Showacts auf die zweite WM-Endrunde nach 1950 an der Copacabana ein. Die in Südamerika bekannte Schauspielerin Fernanda Lima und ihr nicht minder populärer Kollege Rodrigo Hilbert präsentierten brasilianische Topstars.

Inspiriert durch den offiziellen WM-Slogan "All in one rhythm" ("Alle im gleichen Rhythmus"), stützte sich die Show auf die fünf symbolischen Säulen, die Brasilien darstellen: gesellschaftlicher Zusammenhalt, Innovationskraft, üppige Natur, Fussballleidenschaft und Fröhlichkeit.

Die Gruppen in der Übersicht:

GRUPPE A: Brasilien - Kroatien - Mexiko - Kamerun  

GRUPPE B: Spanien - Niederlande - Chile - Australien

GRUPPE C: Kolumbien - Griechenland - Elfenbeinküste - Japan

GRUPPE D: Uruguay - Costa Rica - England - Italien 

GRUPPE E: Schweiz - Ecuador - Frankreich - Honduras

GRUPPE F: Argentinien - Bosnien-Herzegowina - Iran - Nigeria

GRUPPE G: Deutschland - Portugal - Ghana - USA

GRUPPE H: Belgien - Algerien - Russland - Südkorea