Enttäuschung nach dem letzten Aufeinandertreffen: Der 1. FC Nürnberg verlor in der letzten Saison 2012/13 bei den Bayern deutlich mit 0:4
Enttäuschung nach dem letzten Aufeinandertreffen: Der 1. FC Nürnberg verlor in der letzten Saison 2012/13 bei den Bayern deutlich mit 0:4

Derbys auf unterschiedlichen Augenhöhen

xwhatsappmailcopy-link

München - Am 3. Spieltag der Bundesliga kommt es gleich zu drei Duellen mit nachbarschaftlichem Hintergrund: Der FC Bayern empfängt den 1. FC Nürnberg zum fränkisch-bayerischen Gipfel. Die Chancen auf einen Punktgewinn sind für den FCN dabei allerdings sehr gering. Seit über 21 Jahren ist der Rekordmeister zuhause gegen die Franken ungeschlagen.

Besser sieht es da für TSG 1899 Hoffenheim aus. Die Kraichgauer sind gut in Form und empfangen im badischen Aufeinandertreffen den SC Freiburg schon fast als Favorit. Auch Bayer 04 Leverkusen geht leicht favorisiert in das rheinische Duell gegen Borussia Mönchengladbach. Desweiteren ist Schalke 04 bei Hannover 96 auf Wiedergutmachung aus, zudem will der 1. FSV Mainz 05 seinen positiven Trend bestätigen und gegen den VfL Wolfsburg punkten (ab 15 Uhr im Live-Ticker). bundesliga.de blickt auf die Partien.

Drei Punkte sind für den FC Bayern München im Derby gegen Nürnberg eigentlich Pflicht. Zum Glück trifft der Rekordmeister "dahoam" auf die Franken, findet Thomas Müller: "Zuletzt hat es zuhause immer ganz gut geklappt." Die Franken verloren die letzten fünf bayerisch-fränkischen Derbys beim FCB allesamt, zum Teil deutlich. Die Vorzeichen stehen also prächtig für Pep Guardiola und sein Team. Personell hat der Coach ein wichtiges Ass wieder im Ärmel: Franck Ribery hat seine Sprunggelenksverletzung auskuriert und steht für das Derby zur Verfügung. Auch Mario Götze und Thiago sind einsatzbereit. Dagegen wird Javier Martinez wegen Trainingsrückstands nicht im Kader stehen.

FCN-Trainer Michael Wiesinger freut sich bereits auf das Duell mit den Bayern. "Man muss niemanden extra motivieren. Dieses Spiel ist ein Highlight für uns. Man misst sich mit den Besten der Welt", sagte Wiesinger am Donnerstag. Die Aufgabe werde zwar schwer, aber nicht unmöglich: "Wir fahren nicht nach München, um dort Sightseeing zu machen. Wir sollten an uns glauben bis zur letzten Minute." Innenverteidiger Per Nilsson und Routinier Markus Feulner stehen wieder zur Verfügung. Beide Spieler kehrten nach muskulären Problemen ins Training zurück. Erneut ausfallen wird dagegen Mittelfeldakteur Timo Gebhart wegen Problemen im Bereich der Beckenmuskulatur.



Schiedsrichteransetzungen

Für Bayer 04 läuft es bisher gut. Im Derby gegen Gladbach soll der nächste Dreier folgen. Coach Sami Hyypiä setzt dabei vor allem auf eine Trumpfkarte: die Fans. "Letzte Saison haben wir vor vollem Haus gespielt. Es war eine tolle Atmosphäre, und dass meine Mannschaft am Samstag wieder die Fans im Rücken hat, wird sehr wichtig sein und kann uns beflügeln", sagte der Bayer-Coach. Dabei bestehen in der Personalfrage noch einige Fragezeichen. Während Lars Bender wieder fit ist, ist ein Einsatz von Sidney Sam unklar. Bayer geht dennoch selbstbewusst in die Partie, ist jedoch vor den gut aufspielenden "Fohlen" gewarnt: "Die Gladbacher haben im letzten Spiel einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Im letzten Jahr haben wir zwei Mal unentschieden gegen sie gespielt. Wir wissen also, zu was diese Mannschaft in der Lage ist", erklärte Mittelfeldspieler Jens Hegeler.

Aufgrund der jüngsten Leistungen werden sich die Borussen bei der "Werkself" sicher nicht verstecken. Neben schnellen Offensivaktionen ist laut Favre vor allem Geduld gefordert: "Wir werden sicherlich nicht so viele Lücken finden wie gegen Hannover." Sportdirektor Max Eberl sieht sein Team gegen Leverkusen in der Außenseiterrolle: "Wir sind am Wochenende der Herausforderer." Filip Daems ist nach Achillissehnenproblemen wieder fit. Auch Christoph Kramer, der einige Einheiten unter der Woche verpasst hatte, ist mit an Bord. Der Leihspieler von Leverkusen hat dabei klare Ziele für die Partie gegen seinen eigentlichen Arbeitgeber: "Wir wollen in Leverkusen die drei Punkte".



Schiedsrichteransetzungen

Für 96-Coach Mirko Slomka wird das Heimspiel gegen Schalke sicher kein normales Spiel. Gegen seinen Ex-Verein begeht der Trainer sein 200. Bundesligaspiel auf der Trainerbank. Grund zum Feiern hat Slomka allerdings nicht. Nach der Pleite gegen Gladbach plagen Hannover einige Personalsorgen. Neben dem Langzeitverletzten Steven Cherundolo müssen die Niedersachsen auch ohne den verletzten Außenverteidiger Christian Pander auskommen. Der ehemalige Nationalspieler laboriert an Hüftproblemen und wird durch Sebastien Pocognoli ersetzt. Sportdirektor Dirk Dufner ist im Zuge der Ausfälle noch nicht zufrieden mit dem Kader: "Auf der einen oder anderen Position haben wir individuelle Schwächen. Das Umschalten, das Zweikampfverhalten - so kannst du in der Bundesliga nicht bestehen." Erfreuliches gibt es dagegen in der Offensive zu berichten: Erstmals in dieser Saison gehört der genesene Torjäger Didier Ya Konan wieder zum Aufgebot der Hannoveraner.

Nach dem verpatzten Bundesliga-Start brachte der Schalker Auftritt in den Champions-League-Play-offs nur bedingt Besserung. Neben der unbefriedigenden Punkteausbeute haben die "Knappen" nun auch mit Personalnot zu kämpfen. Neben den Langzeitverletzen Sead Kolasinac (Muskelbündelriss), Kyriakos Papadopolous (Reha) und jüngst auch Klaas-Jan Huntelaar (Innenbandanriss) steht nun auch Jefferson Farfan auf der Verletztenliste. Die Offensivkraft fällt mit einer schweren Knöchelprellung aus. Auch Rechtsverteidiger Atsuto Uchida muss aufgrund von muskulären Problemen passen. Keller sieht sich und sein Team trotz der Personalsorgen gut gewappnet und beschreibt Hannover als "offensiv gute Mannschaft, welche jedoch defensiv einige Probleme hat".



Schiedsrichteransetzungen

Mainz 05 ist bestens gestartet und strebt nach Höherem. "Wir kommen in unserer Entwicklung jetzt auch in Bereiche, in denen wir uns mehr zutrauen. Die Gewichtung haben wir daher verschoben", stellt Coach Thomas Tuchel fest. Mit drei Siegen aus den ersten drei Pflichtspielen hätte der Auftakt in die neue Saison kaum besser laufen können. Das ist jedoch für Tuchel kein Grund, sich nun getrost zurückzulehnen: "Wir wissen, in welchen Bereichen wir noch zulegen können, fühlen uns aber schon wettbewerbsfähig." Für das Heimspiel gegen die "Wölfe" stehen Julian Koch und Benedikt Saller, die derzeit individuell trainieren, nicht zur Verfügung. Chinedu Ede und Bo Svensson sind dagegen einsatzbereit.

Einen erneut positiven Einsatz erhofft sich Coach Dieter Hecking von Neuzugang Luiz Gustavo. "Die Mannschaft hat gesehen, dass er ein Supertyp ist, der relativ leicht zu integrieren ist. Er bringt sich sehr ein. Und nach dem letzten Wochenende hat jeder gesehen, dass er Qualität hat", sagte Hecking. Der Mittelfeldspieler war erst in der vergangenen Woche zum VfL gewechselt und hatte beim 4:0 gegen Schalke 04 ein starkes Debüt abgeliefert. Vor dem Duell in Mainz bangen die Niedersachsen noch um Torhüter Diego Benaglio. Der Kapitän klagte in den letzten Tagen über Rückenbeschwerden und hat als Vorsichtsmaßnahme zunächst individuell trainiert. Noch nicht entschieden hat Hecking, ob neben dem Brasilianer Naldo erneut Robin Knoche oder Timm Klose in der Innenverteidigung spielen wird. "Das ist ein Duell auf hohem Niveau", sagte der VfL-Trainer.



Schiedsrichteransetzungen

Im badischen Duell gegen Freiburg fordert 1899-Coach Markus Gisdol Leistungsbereitschaft, ohne das Spiel unnötig aufzuwerten: "Wir müssen uns voll auf unsere Aufgaben konzentrieren, so wie in jeder anderen Bundesligapartie auch." Dass man nicht den Fehler machen darf, die Freiburger zu unterschätzen, weiß auch Gisdol: "Christian Streich ist ein unglaublich sympathischer Trainerkollege, aber auch ein Meister des Understatements." Für den Hoffenheimer Übungsleiter wird sich die Partie vor allem in den Details entscheiden. "Das Leistungsniveau in der Bundesliga ist sehr dicht. Da entscheiden Kleinigkeiten und Momente", so der Coach. In Sachen Personal werden die Hoffenheimer weiterhin auf Sebastian Rudy verzichten müssen. Ebenfalls nicht im Kader ist Hoffenheims Torhüter Nummer zwei Jens Grahl, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat.

Vor dem Spiel bei 1899 hat SC-Trainer Christian Streich den Gegner über den grünen Klee gelobt. "Hoffenheim hat eine starke Offensive und ist auch individuell gut besetzt. Für uns wird es eine große Aufgabe, denn sie spielen einen guten Fußball. Es wäre schön, wenn wir ihnen Paroli bieten können", sagte der 48-Jährige mit Blick auf das Spiel in Sinsheim. "Die Spieler marschieren hoch und runter, sie arbeiten wie Verrückte. Dort wird gute Arbeit verrichtet." Im dritten Spiel der Saison wird Streich höchstwahrscheinlich auf Stürmer Mike Hanke verzichten müssen. Der Neuzugang, der bislang ein Mal getroffen hat, nahm wegen einer Kapselverletzung im Knie in dieser Woche nicht am Mannschaftstraining teil. Somit könnte Admir Mehmedi zusammen mit Sebastian Freis das Sturmduo bilden.



Schiedsrichteransetzungen