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Unglaublich: Vedad Ibisevic hielt sich einfach die Augen zu. Lange hatten die Stuttgarter gekämpft...
Unglaublich: Vedad Ibisevic hielt sich einfach die Augen zu. Lange hatten die Stuttgarter gekämpft...

Der Schock sitzt tief

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Stuttgart - Der VfB hattte die Bayern am Rande der Niederlage - und steht wieder nur mit leeren Händen da. 90 Minuten hatten die Stuttgarter Spieler gegen die übermächtigen Münchner, laut VfB-Sportvorstand Fredi Bobic "die beste Vereinsmannschaft der Welt", alles gegeben, um am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.  Leer waren auch die Gesichter, in die man blickte, als die ersten VfB-Akteure am späten Mittwochabend die Kabine verließen.

"Beste Saisonleistung" wird nicht belohnt

Ausdruckslos, erschöpft, frustriert - aber auch ein wenig Stolz war zu erkennen. "Wenn wir in jedem Spiel so kämpfen und rennen würden wie heute gegen die Bayern, dann stünden wir in der Tabelle sicher weiter oben", sagte Moritz Leitner gegenüber bundesliga.de.

Hätte, wenn und aber - nach der bitteren Niederlage gegen die Münchner sind die Stuttgarter mittlerweile auf dem 12. Tabellenplatz gelandet und nur noch drei Punkte vom so gefährlichen Relegationsplatz entfernt. Um die missliche Lage wusste auch Bobic: "Wir haben leider zu wenige Punkte", so der ehemalige Angreifer. "Wir bringen oft ansprechende Leistungen, aber uns selbst eben auch um den Lohn. Wir sind in einer schwierigen Situation." In der Tat: Schließlich müssen die Schwaben nun nach Leverkusen, da scheint ein weiterer "Nuller" durchaus möglich.

Der Schock beim VfB sitzt tief. Mit der wohl mit Abstand besten Saisonleistung hatten sie die ausverkaufte Mercedes-Benz Arena in einen Hexenkessel verwandelt und die zuletzt kritischen Fans versöhnt. Laufstark und enorm stabil im Defensivverhalten hatten sie die Bayern zumindest über 60 Minuten gut im Griff und durchaus auch Gelegenheiten, das vielleicht vorentscheidende 2:0 zu erzielen.

Dann aber, und das ist durchaus auch symptomatisch für die Stuttgarter Saison, patzten sie in den entscheidenden Momenten. Erst flog eine Freistoßflanke des überragenden Thiago in den Strafraum, die Claudio Pizarro freistehend vollenden durfte. Und in der letzten Sekunde der Genickstoß: Thiago per Seitfallzieher, alle VfB-Träume waren zerplatzt. (XL-Galerie: Thiago-Traumtor im Daumenkino)

"Stuttgarter Weg" mit jungen Talenten

Coach Thomas Schneider wirkte nach dem 1:2 dennoch zufrieden, wenn auch maßlos enttäuscht: "Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft und gearbeitet gegen den Ball. Aber nicht nur das, sie haben auch einige Torchancen herausgespielt". Vor allem Torschütze Vedad Ibisevic und der junge Timo Werner hätten treffen können.

So aber blieb nur die Erkenntnis, dass man von den nackten Zahlen weiter nicht vorwärtskommt. Und so flüchteten sich die Verantwortlichen dann auch in Durchhalteparolen. "Auch Niederlagen können Mut machen, wenn man in dieser Art und Weise spielt", erklärte Bobic und spielte damit indirekt auch auf den neuen "Stuttgarter Weg" an. Junge, deutsche Spieler will man mehr und mehr integrieren.

"Wir haben gegen die Bayern in der Startelf acht deutsche Spieler gehabt", so Bobic. "Dabei waren unglaublich viele junge Spieler mit Rani Khedira, Moritz Leitner, Timo Werner, Antonio Rüdiger oder Konstantin Rausch. Wir gehen diesen Weg aus voller Überzeugung." Allerdings sollte dieses "Übergangsjahr" wenn möglich nicht im Abstieg enden, daher wird der Druck bei weiteren Misserfolgen von Woche zu Woche wachsen. Erst Leverkusen, dann eine Woche später zuhause die derzeit starken Augsburger - das werden keine Selbstläufer. Auf den VfB Stuttgart wartet eine schwierige Restsaison.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer