Der Hamburger SV liegt bei Bayer Leverkusen schon 0:2 zurück
Der Hamburger SV liegt bei Bayer Leverkusen schon 0:2 zurück

Der HSV sieht sich auf einem guten Weg

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Leverkusen - Der Hamburger SV blieb auch im dritten Spiel unter dem neuen Trainer Thorsten Fink ungeschlagen, nach dem 2:2-Remis in Leverkusen aber auch sieglos. Doch die positiven Eindrücke überwogen nach der Punkteteilung, konnten die Hanseaten immerhin einen 0:2-Rückstand egalisieren.

Der "Bundesliga-Dino" zeigte in der BayArena wieder einmal in dieser Saison zwei Gesichter. 30 Minuten lang ließ sich der HSV von den Rheinländern vorführen, dann kam eine Reaktion. Und was für eine. Die Mannschaft brachte den gastgebenden Champions-League-Teilnehmer an den Rand einer Niederlage und sicherte sich letztlich einen verdienten Punkt.

Wieder mal ein Rückstand

Damit hat der HSV auch im dritten Bundesliga-Spiel unter Fink nach einem Rückstand allen Widrigkeiten getrotzt und noch einen Punkt eingefahren. "In Leverkusen nach einem 0:2 zurückzukommen, zeigt, dass wir Qualität haben. Sonst kann man das nicht. In der Mannschaft steckt Charakter, sie kann fighten", freute sich Thorsten Fink.

Der Trainer meinte weiter: "Wir können aber auch Fußball spielen und nicht nur fighten. Das haben wir leider erst spät gemerkt. Nach unserem Tor zum 1:2 kam Leverkusen nicht mehr ins Spiel. Deswegen bin ich sehr zufrieden mit dem 2:2 und der Leistung nach den katastrophalen ersten 30 Minuten."

Leistung stabilisiert

Der Hamburger SV hat sich in den letzten Wochen stabilisiert. Nach dem schwachen Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten sechs Spielen und der Trennung von Trainer Michael Oenning haben die Norddeutschen konstant Punkte gesammelt.

Neun Zähler in den weiteren sechs Begegnungen, von denen nur eine verloren wurde. Die drei Coaches, Rodolfo Cardoso, Frank Arnesen und nun Thorsten Fink, haben dabei alle jeweils drei Punkte geholt. Behält der HSV diesen Punkteschnitt bei, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis er die Abstiegsränge verlassen hat.

Noch kein Heimsieg

Noch aber ist es nicht so weit. Es fehlt der dringend benötigte erste Heimsieg der Saison. "Die drei Punkte aus den letzten drei Spielen sind eigentlich zu wenig", sagt der Torschütze Marcell Jansen, der sich langsam wieder seiner Bestform nähert. "Aber die Auftritte und der Charakter sind hervorragend. Unsere spielerische Anlage war sehr gut. Daran müssen wir festhalten, das verfeinern und dann im nächsten Heimspiel gegen Hoffenheim endlich wieder einmal gewinnen. Dann sind wir wieder dran."

In Leverkusen präsentierten sich die Hamburger am Tag des 75. Geburtstages von HSV-Legende Uwe Seeler abgesehen von der ersten halben Stunde keineswegs wie ein Abstiegskandidat. Trotz einiger Personalsorgen speziell in der Defensive zeigte sich die Mannschaft auch fußballerisch stark verbessert und ist nicht umsonst seit nunmehr fünf Pflichtspielen unbezwungen.

Gute Moral beim HSV

"Wir sind auf einem guten Weg, nicht nur was die Resultate betrifft, sondern auch wie wir Fußball spielen", urteilte HSV-Manager Frank Arnesen. "Von den letzten vier Auswärtsspielen (inklusive dem Pokalspiel in Trier, die Red.) haben wir drei gewonnen und eins unentschieden gespielt. Das ist nicht so schlecht. Die Moral ist intakt."

Doch trotz der vielen positiven Aspekte und Fortschritte kann von einer Entwarnung der prekären Situation des HSV noch lange nicht die Rede sein. Durch die Siege der Konkurrenten aus Freiburg und Mainz ist die Gemengelage im Tabellenkeller noch verworrener geworden, der Abstand auf Platz 15 sogar noch größer. Nach der Länderspielpause hilft den Hanseaten somit nur ein "Dreier" im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim so richtig weiter.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski