Tony Jantschke stand gegen den VfL Wolfsburg zum zwölften Mal in der laufenden Spielzeit in Gladbachs Startelf
Tony Jantschke stand gegen den VfL Wolfsburg zum zwölften Mal in der laufenden Spielzeit in Gladbachs Startelf

"Der Druck fällt etwas ab"

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Mönchengladbach - Gladbachs Abwehrspieler präsentieren sich in dieser Saison torhungrig. Bereits acht Treffer gehen auf das Konto von Stranzl, Dominguez, Brouwers und Co. - Ligaspitze. Gegen Wolfsburg reihte sich nun auch Rechtsverteidiger Tony Jantschke mit seinem ersten Saisontreffer zum in die Torschützenliste ein.

Im Interview mit bundesliga.de sprach der U21-Nationalspieler nach der Partie über das seltene Glücksgefühl und die aktuelle Situation der "Fohlen".

bundesliga.de: Tony Jantschke, Glückwunsch zum Sieg gegen Wolfsburg und zu Ihrem Tor, einem seltenen Erlebnis für Sie als Abwehrspieler. Wie fühlt es sich an?

Jantschke: Sehr gut. Ein Tor zu machen ist immer schön. Zum Glück hat es für den Sieg gereicht. Das ist am Ende das Wichtigste.

bundesliga.de: Sie haben nach dem Tor ein wenig ungläubig gejubelt. Waren Sie überrascht, dass Sie so frei zum Abschluss gekommen sind?

Jantschke: Ich bin ja immer da, um im Strafraum etwas Unruhe zu stiften. Ich gehe dann oft ans lange Eck. Dorthin wurde der Ball verlängert und ich stand zum Glück frei und konnte ihn machen.

bundesliga.de: Wolfsburg befand sich zuletzt deutlich im Aufwind und galt im Vorfeld als schwere Aufgabe für Mönchengladbach. Wie haben Sie es geschafft, die "Wölfe" in Schach zu halten?

Jantschke: Man hat schon gesehen, was für eine gute Mannschaft sie haben. Sie haben richtig gut gespielt und uns teilweise sogar beherrscht. Auch nach dem 2:0 für uns haben sie immer wieder in den Schnittstellen angegriffen. Gerade gegen Diego ist es immer schwer zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit hätten wir mit der Chance zum 3:0 schon früher für Ruhe sorgen können. Aber am Ende sind wir sehr zufrieden.

bundesliga.de: War das die Effizienz, die Trainer Lucien Favre vor der Partie gefordert hatte?

Jantschke: Absolut. In dieser Saison ist es ohnehin unsere Stärke aus wenigen Chancen viele Tore zu machen. Das bekommen wir ganz gut hin. Auch heute waren wir wieder sehr effizient.

bundesliga.de: Wie wichtig war die frühe Führung?

Jantschke: Wichtiger war fast noch, dass wir nicht gleich wieder einen Gegentreffer kassieren, so wie gegen Leverkusen oder Stuttgart. Wichtig ist es auch mal eine Führung zu halten, damit der Gegner aufmachen muss. Heute hatten wir dadurch in der zweiten Halbzeit viel Raum, haben aber leider das erlösende 3:0 nicht gemacht.

bundesliga.de: Ein Wort zum erneuten Traumtor von Juan Arango. Der kann wohl nicht anders?

Jantschke: Man weiß ja inzwischen, dass es bei ihm kein Glück mehr ist. Er hat einfach einen genialen linken Fuß und den hat er heute wieder super eingesetzt.

bundesliga.de: Sind Sie gut gerüstet für Schalke am Samstag?

Jantschke: Ich denke schon. Jetzt sind wir auf einem einstelligen Tabellenplatz und der Druck fällt ein wenig von uns ab. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg. Natürlich wird es ein richtig schweres Spiel auf Schalke, gerade weil sie momentan auch unter Druck stehen. Aber vielleicht können wir etwas mitnehmen.

bundesliga.de: Kann sich Gladbach nun in der Tabelle wieder etwas nach oben Richtung internationaler Plätze orientieren?

Jantschke: Wir wissen, dass dies nichts bringt. Wir haben so viel Auf und Ab in dieser Saison erlebt, Klatschen bekommen und auch richtig gute Spiele gemacht. Wir tun weiterhin gut daran, nur von Spiel zu Spiel zu denken und uns deshalb nur auf Schalke zu konzentrieren.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie das weitere Restprogramm mit den Spielen gegen Mainz, Bayern und dem EL-Spiel in Istanbul ein?

Jantschke: Das Programm hat es in sich. Wir wollen die Hinrunde, die wirklich eine Achterbahnfahrt war, so gut wie möglich abschließen. Insgesamt können wir jetzt schon sehr zufrieden sein. Wir sind in der Europa League weiter und in der Bundesliga mit 20 Punkten in der oberen Tabellenhälfte. Soweit ist also alles in Ordnung.

bundesliga.de: Wie sehr spüren Sie inzwischen die ungewohnte Dauerbelastung mit Europa-League-Spielen und englischen Wochen?

Jantschke: Klar, das merkt man schon. Gerade die jungen Spieler. Aber es ist auch ganz gut, denn so lernt man seinen Körper gut kennen und findet heraus, wie man regenerieren muss. Ich denke, das haben wir gut im Griff.

Das Gespräch führte Markus Hoffmann