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Die Fans des 1. FC Nürnberg glauben nach wie vor fest an den Klassenerhalt
Die Fans des 1. FC Nürnberg glauben nach wie vor fest an den Klassenerhalt

Aufgeben gilt nicht

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Nürnberg - Zu den unangenehmen Begleiterscheinungen des Abstiegskampfes gehört es, dass die Aussagen von Spielern und Offiziellen schnell nach dem klingen, was Journalisten dann (vor?)schnell Durchhalteparolen nennen. "Gemeinsam und mit unseren Fans im Rücken schaffen wir es", sagte beispielsweise Javier Pinola unmittelbar nach Schlusspfiff der mit 0:2 verlorenen Partie gegen Borussia Mönchengladbach. Und Markus Feulner betonte, dass man "nah dran gewesen" sei und im kommenden Spiel in Wolfsburg "den Bock umstoßen" müsse.

Tendenz spricht gegen den Club

Durchhalteparolen? Schon möglich, allerdings sie sind beim 1. FC Nürnberg tatsächlich davon überzeugt, dass irgendwann das Glück zurückkommen muss, das ihnen derzeit in jeder Hinsicht fehlt, wie die Diskussion um den zweiten Treffer von Max Kruse zeigt. Bisher verlief die Saison ja sowieso in Wellentälern.

Nach einem Saisonstart mit vielen, vielen Unentschieden aber keinem einzigen Sieg folgten unter Gertjan Verbeek vier Erfolgserlebnisse aus fünf Spielen, danach allerdings satte sechs Niederlagen aus sieben Spielen. Daraus folgern in den Fanforen einige, es müsse nun zwangsläufig wieder aufwärts gehen.

Die Tendenz spricht allerdings derzeit gegen den Club, obwohl beispielsweise der VfB Stuttgart und der Hamburger SV haben jeweils nur einen Zähler mehr auf dem Konto haben (Tabelle). Noch ist der Klassenerhalt also tatsächlich alles andere als utopisch.

"Glauben, dass wir unten rauskommen"

Dennoch ist es wohl normal, dass derzeit in Nürnberg auch darüber diskutiert wird, ob die offensive Ausrichtung, die Verbeek favorisiert, nicht ein zu hohes Risiko im Abstiegkampf birgt. Befeuert wurde die Diskussion durch eine Aussage von Gladbach-Trainer Lucien Favre, wonach man habe "ausnutzen wollen, dass Nürnberg im Spielaufbau immer hohes Risiko" geht.

Aber gibt es dazu eine Alternative? Eher nicht, zumal der Club gegen Mönchengladbach mal wieder auf eine ganze Reihe an defensiven Stammkräften verzichten musste (Timothy Chandler, Niklas Stark Emanuel Pogatetz) und sich die Spieler bereits mehrfach für die Beibehaltung der offensiven Ausrichtung ausgesprochen haben: "Wir glauben an unsere Art, Fußball zu spielen“, sagte Markus Feulner nach der Partie am frühen Samstag Abend, "und wir glauben, dass wir damit da unten rauskommen."

Keine Diskussion über Taktikwechsel

Damit liegt er voll und ganz auf der Linie von Verbeek, der der Forderung, in Wolfsburg müsse man sich zumindest einen Punkt ermauern, eine klare Absage erteilte: „Wir haben die Punkte, die wir bisher geholt haben, mit unserer Spielweise geholt. Ich werde in den letzten fünf Spielen nichts ändern.“

Im Grunde genommen, sind sie sich im Nürnberger Lager sicher, brauche es auch gar keine epochalen Veränderungen, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen - auch gegen Gladbach trafen Nürnberger Spieler (Hiroshi Kiyotake und Josip Drmic) schließlich zwei Mal das Aluminium - wie insgesamt fast zwei dutzend mal in dieser Spielzeit. "Wir hoffen, dass irgendwann das Glück zurückkehrt", hatte Javier Pinola dann auch schon am Samstag gesagt. Darauf wird man sich nicht verlassen können - auf etwas anderes allerdings schon. In Wolfsburg sind Emanuel Pogatetz und Niklas Stark wieder einsetzbar.

Aus Nürnberg berichtet Christoph Ruf