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Torschütze und Vorbereiter: Mario Gomez (r.) bedankt sich bei Arjen Robben
Torschütze und Vorbereiter: Mario Gomez (r.) bedankt sich bei Arjen Robben

Demut statt Giftpfeile: Bayern aufs Gipfeltreffen fokussiert

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München - Selbst Ostern rückt beim FC Bayern dieser Tage in den Hintergrund. Die volle Konzentration gilt dem Meisterschafts-Showdown beim BVB am Mittwochabend. "Als Fußballer kennt man nicht einmal das aktuelle Datum", scherzte Bayern-Angreifer Thomas Müller nach dem am Samstag: "Viele bei uns wissen nicht einmal, dass gerade Ostern ist."

"Jeder muss über sich hinauswachsen"

Das Gespür für Zeit und Raum kann schon verlorengehen angesichts des straffen Programms: Am Mittwoch gastieren die Münchner bei Spitzenreiter Dortmund, drei Tage später kommt Mainz in die Allianz Arena. Und wiederum drei Tage später steigt der Halbfinal-Kracher gegen das Starensemble von Real Madrid in der Champions League. Drei Spiele, die über Wohl und Wehe der gesamten Saison entscheiden können.



Vor dem Gastspiel in Dortmund geben sich die Bayern ungewohnt defensiv. Kampfansagen in Richtung BVB? Fehlanzeige! Einhellig betonten die Münchner Spieler nach der Partie, wie schwer die anstehende Aufgabe sei.

"Jeder muss über sich hinauswachsen", sagte Bastian Schweinsteiger (). Doppeltorschütze Mario Gomez (1., 60.) meinte: "Es wird ein verdammt schweres Spiel." Und Thomas Müller sagte: "Der Einsatz wird entscheidend sein und ein bisschen das Glück."

Präsident Uli Hoeneß, ansonsten häufig forschester Vertreter der Münchner "Abteilung Attacke", marschierte nach der Partie sogar kommentarlos an den Journalisten vorbei in Richtung Feierabend. Die Demut vor dem Gipfeltreffen hat einen Grund: Drei Mal in Folge setzte es zuletzt Schlappen für die Bayern in diesem Duell. Eine weitere Pleite könnte dieses Mal folgenschwer sein. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge stellte klar: "Bei einer Niederlage können wir die Meisterschaft abhaken. Ich hoffe, dass ich nach dem Spiel keine Bauchschmerzen habe."

Gastgeschenke der FCB-Abwehr



Um ein Haar hätte sich der Vorstandschef bereits beim Spiel gegen Augsburg um sein leibliches Wohl sorgen müssen. Nach dem Blitzstart mit Gomez' Blitztor nach 24 Sekunden nahmen die Gastgeber ohne Not Tempo aus dem Spiel. Selbst Startelf-Rückkehrer Schweinsteiger gelang es in der ersten Hälfte nicht, seine Nebenleute aus der Lethargie zu reißen. Passend zur österlichen Stimmung verteilte die FCB-Defensive auch noch Geschenke.

Das hatte Folgen: für das Ergebnis und für den Rasen in der Coaching Zone von Jupp Heynckes. Ja-Cheol Koo traf in der 23. Minute zum verdienten Ausgleich, und Heynckes federte ausdauernd und wild gestikulierend am Seitenrand die Halme platt. Jerome Boateng hatte vor dem Ausgleich gepatzt. Seine Mannen hätten zu behäbig und zu langsam aus der Defensive agiert, analysierte Heynckes später und räumte ein: "In der ersten Halbzeit haben wir kein Mittel gefunden." Seine Kabinenansprache zur Pause dürfte lauter ausgefallen sein als gewöhnlich.

In Hälfte 2 zogen die Bayern das Tempo an. Ein Genie-Streich von Arjen Robben vor dem zweiten Tor reichte zum Erfolg, weil die Augsburger ihre Offensivideen bereits in der ersten Hälfte verpulvert hatten. 16:6 Torschüsse zeugen von der Überlegenheit der Münchner.

Gefährlicher Durchhänger nach der Führung



Gegen die wackeren Augsburger reichte es dank der individuellen Klasse doch noch zum Sieg. Ähnliche Durchhänger dürfen sich die Münchner am Mittwoch gegen den seit 23 Partien ungeschlagenen BVB nicht erlauben. Auch wenn das Duell laut Bayern-Spielern noch keinen meisterschaftsentscheidenden Charakter habe.

Matchwinner Gomez stellte eine einfache Rechnung auf: "Die letzten fünf Spiele werden alle verdammt schwer, und wir müssen sie alle gewinnen, dann werden wir Meister", sagte der Nationalstürmer. Geschenke für den Gegner soll es bereits am Mittwoch keine mehr geben. Denn auch wenn es manche nicht wissen: Ostern ist dann schon zwei Tage vorbei.

Aus der Allianz Arena berichtet Andreas Messmer